32 Jahre hat der Solarpark auf der Nordseeinsel Pellworm bereits auf dem Buckel. Der oberbayerische Projektierer Maxsolar plant die Sanierung der Anlagenteile noch im September abzuschließen. Aufgrund des nordfriesischen Regenwetters ist Eile geboten.
Bereits 1983 wurde auf Pellworm ein Photovoltaikpark mit einer Leistung von 300 Kilowatt gebaut. Nach über 20 Jahren im Einsatz wurde diese erste Anlage 2005 abgebaut und recycelt. Heute stehen auf Pellworm vier neuere Anlagen, mit insgesamt 800 Kilowatt Leistung. Aber auch diese Anlagen müssen nach den Jahren im salzig-feuchten Nordseeklima geprüft, gewartet und auch saniert werden. Deshalb hat der Pächter und Betreiber der Anlage, eine Tochter der Firma Hanse Werk, für drei der vier Anlagenabschnitte die Sanierung ausgeschrieben. Den Zuschlag erhielt der Projektierer Maxsolar mit Sitz in Traunstein.
Da das Wetter am Anlagenstandort von Oktober bis April erfahrungsgemäß feucht und windig sein wird, ist bei der Sanierung Eile geboten. Die Maxsolar will die Arbeiten bis Ende September abgeschlossen haben, inklusive der Sanierung der Unterkonstruktion. Von den vier Photovoltaikanlagen wurden zwei auf einer Stahlunterkonstruktion errichtet. Eine ist durch das Meerwasser und die salzhaltige Luft stark korrodiert und muss getauscht werden. Sie wird durch eine Alu-Unterkonstruktion ersetzt. Die zweite aus Stahl errichtete Unterkonstruktion ist noch in gutem Zustand, wird von Rost befreit und anschließend mit einem neuen Schutzanstrich versehen.
Tropenholz trotzt „Shietwetter“
Die dritte Anlage wird technisch überprüft. Sie wurde in den 90er Jahren zu Testzwecken auf einer Unterkonstruktion aus Tropenholz montiert. Die Unterkonstruktion ist zwar die älteste aller Pellwormer Anlagen, aber auch die am besten erhaltene. Beim Bau der Anlage, in den 90er Jahren, glaubte man, dass Photovoltaik in Zukunft vor allem in südlichen Ländern wie Afrika, Südasien und Südamerika verbaut werden würde. Mit der Unterkonstruktion aus Tropenholz sollte geprüft werden ,wie sich der Baustoff für den Einsatz in der Photovoltaik eignet, da er in den damals angedachten Einsatzgebieten günstig und in großen Mengen zur Verfügung steht. Nun weiß man: Die tropischen Hölzer halten dem rauen nordfriesischen Klima und der salzhaltigen Luft am besten stand. (nhp)