Stromspeicher brauchen eine Fernüberwachung, um Störungen zu melden und Fehler zu beheben. Aber vor allem, um die Effizienz der Systeme zu überprüfen. Denn die Hersteller versprechen viel, und die Kunden sind skeptisch. Ein Speicherreport in drei Teilen.
Einen Fehler hat die Speicherbranche nicht wiederholt, an dem die Photovoltaik zu kauen hat: Schon in der Anlaufphase dieses Marktes wurden die Speicherbatterien mit Internetanschluss und Fernüberwachung ausgeliefert. Faktisch gibt es draußen nur sehr wenige Stromspeicher, die nicht über einen Datenlogger angesteuert werden können.
Das hilft bei Störungen. Das hilft aber auch, die Effizienz der Batterien laufend zu überprüfen. Denn die Hersteller gehen mit hohen Wirkungsgraden und Zyklenzahlen in die Werbung, die in der Praxis entweder nicht erreicht werden. Oder kaum eine Rolle spielen, wenn der Betrieb wirtschaftlich sein soll.
Zehntausende Testfälle im Feld
Somit ist jeder neu installierte Speicher für die Installateure und ihre Kunden ein Testfall, ob die Systeme halten, was ihre Produzenten versprechen. Ehrlich währt am längsten, das hilft den Installateuren auch im Vertrieb. „Die Hersteller geben gern einen Wirkungsgrad von 98 Prozent auf ihren Datenblättern an“, nennt Kai-Philipp Kairies ein Beispiel. Der Forscher aus Aachen ist ein Experte, denn er überwacht 20 Heimspeicher im gesamten Bundesgebiet. Das Forschungsprojekt läuft bis zum Sommer, im Juli soll die Auswertung kommen.
Denn für den tatsächlichen Wirkungsgrad eines Speichers im laufenden Betrieb vor Ort spielt der maximale Wirkungsgrad kaum eine Rolle. „Er wird vielleicht an drei Tagen im Jahr voll ausgenutzt“, urteil Kairies.
Zwischen 200 und 250 Zyklen im Jahr
Insgesamt 64 Messwerte erheben die Wissenschaftler von jedem Speicher. Pro Tag laufen 120 Millionen Daten ein. Schon jetzt sind erste Resultate erkennbar. Stichwort Ladezyklen: „Die meisten der von uns ausgemessenen Systeme bewegen sich zwischen 200 und 250 Zyklen im Jahr“, erläutert Kairies. „Sehr kleine Speicher – etwa zwei Kilowattstunden mit sechs Kilowatt Photovoltaik gekoppelt – komman auf 300 bis 320 Ladezyklen. Sehr große Speicher weisen 150 Zyklen auf, aber 100 Zyklen habe ich noch nicht gesehen.“
Bei den ausgewählten Haushalten, die an den Messungen teilnehmen, wurden sehr verschiedene Lastprofile sichtbar. „Wir haben einen Zwei-Personen-haushalt dabei, der im Jahr acht Megawattstunden Strom verbraucht“, sagt er. „Das sind Architekten mit aufwändiger IT, Druckern und Plottern. Wir haben einige Haushalte, die Elektroautos fahren. Und wir haben eine ganz neue Konstellation: Photovoltaik, Stromspeicher und Modelleisenbahn, die auch viel Strom braucht.“ (Heiko Schwarzburger)
Lesen Sie den zweiten Teil: 16 Heimspeicher auf dem Prüfstand
Den vollständigen Bericht lesen Sie in der nächsten Ausgabe der Fachzeitschrift photovoltaik, die am 23. März 2017 erscheint. Abonnenten können den gesamten Artikel nach dem Erscheinen online lesen – im Abobereich unserer Webseite.