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“Isofehler schnell finden“

Warum mehren sich die Isolationsfehler im Herbst?

Klaus Terlinden: Die Isofehler sind eine typische Erscheinung der feuchten Jahreszeit, wenn die nächste Regenphase kommt. Dann springen die Wechselrichter auffällig später oder gar nicht an. Fehler in der Isolation treten oft an Steckern auf oder die Feuchtigkeit kriecht von hinten in die Folien der Module. Im Herbst erkennt man, ob eine Anlage gut oder schlecht ist.

Oliver Lenckowski: Das Perfide an der Sache ist, dass die Isofehler meist erst nach einigen Jahren auftreten. Das sind Alterungserscheinungen, beispielsweise wenn die Sonne die Kabel versprödet hat. Manchmal tut das richtig weh. Eine von uns durchgemessene Anlage hatte in 40 Strings 20 Isofehler. Dort waren es die Zuleitungen. Die Charge stellte sich als fehlerhaft heraus und musste komplett getauscht werden, in allen Strings. Um weiteren Fehlern in den kommenden Monaten vorzubeugen.

Sie erwähnten undichte Rückseitenfolien oder Stecker. Treten die Isofehler auch andernorts auf?

Oliver Lenckowski: Anschlussdosen sind ein heikles Thema. Da hatten wir schon Module von namhaften Herstellern, eigentlich keine schlechten Produkte. Aber der Lieferant der Anschlussdosen hatte wohl einen schlechten Tag, da war eine ganze Serie nicht in Ordnung. Viele Anbieter erwiesen sich als lernfähig und haben solche Probleme mittlerweile abgestellt.

Klaus Terlinden: Da bleibt kaum jemand verschont. Wir hatten schon defekte Stecker, sogenannte MC4-kompatible Stecker. Die waren sogar TÜV-geprüft. Aber auch sie sind gealtert und wiesen bei verschiedenen Anlagen Isofehler auf. Deshalb ist es ganz wichtig, auch scheinbar fehlerfrei laufende Anlagen vorsorglich in die Wartung zu nehmen. Das ist auch für die Versicherer wichtig. Bei einem Schaden wollen sie zuerst wissen, wie lange die letzte Wartung zurücklag.

Welches Wartungsintervall empfehlen Sie?

Oliver Lenckowski: Mindestens einmal im Jahr. Da sollte man die üblichen Kennwerte wie Spannung, Stromstärke und Leistung durchmessen. Und natürlich auch auf Isofehler prüfen.

Klaus Terlinden: Für die U-I-Kennlinie braucht man sonnige Tage. Isofehler treten meist im Herbst zutage. Das beißt sich etwas. Wenn man die Isofehler mit unserem Isotektor durchmisst, braucht man kein schönes Wetter, das geht unabhängig von der Wetterlage.

Wie gehen Sie bei Ihren Messungen vor?

Klaus Terlinden: Im Prinzip sind es drei Schritte: messen, den Fehler orten und reparieren. Unser Fehlerortungs-Set LSI erlaubt es beispielsweise, sehr schnell und einfach einen Modulplan der Anlage zu erstellen. Ohne den Plan der Stringverschaltung brauchen Sie mit der Suche nach Fehlern eigentlich gar nicht anzufangen. Dann suchen Sie die Nadel im Heuhaufen. Glauben Sie mir: Dieser Haufen kann riesig sein, je nachdem, wie groß die Anlage ist.

Oliver Lenckowski: Unser Set ergänzt die bekannte Messtechnik, auch um Isofehler leichter aufspüren zu können. Der erste Schritt ist immer der Modulplan. Ein Beispiel aus unserer Praxis: Ein Kunde hatte eine Dachanlage mit 100 Kilowatt, Dokumentation fehlte. Allein um im Nachhinein den Modulplan zu rekapitulieren, wären ein teures Gerüst und etliche Mannstunden auf dem Dach notwendig gewesen. Denn Sie müssten hinter jedes einzelne Modul schauen, um die Stringverschaltung zu klären.

Wie lange brauchen Sie mit dem LSI-Set?

Oliver Lenckowski: Mit unserem Lasertektor können wir so etwas vom Boden aus innerhalb einer Stunde erledigen. Oder man macht es von einem Balkon am Nachbarhaus. Wir fahren die Module mit dem Laser ab und hören über ein Signal am DC-Eingang des Wechselrichters, welche Module zum String gehören. Im beschriebenen Fall haben wir Kosten in der Höhe von mehreren Zehntausend Euro gespart.

Klaus Terlinden: Es geht darum, Aufwand und damit Kosten zu reduzieren. Es geht aber auch darum, besonders knifflige Fehler zu finden. Vor allem, wenn sie eine Anlage nicht kennen, stehen die mit der Messung beauftragten Installateure oft vor kaum lösbaren Problemen. Sie fahren raus zum Kunden, aber bis dahin hat die Sonne die Feuchtigkeit auf den Modulen getrocknet und die Wechselrichter sind wieder angesprungen. Der Installateur weiß genau: Sehr bald wird er wieder zur Anlage gerufen. Sein Kunde ist unzufrieden, weil der Fehler nicht gefunden wird. Das ist für alle Seiten sehr unbefriedigend.

Oliver Lenckowski: Wir sagen unseren Kunden: Wir finden den Fehler am selben Tag. Damit können wir garantieren, dass der Aufwand nicht ausufert. Wir fahren hin, nehmen gegebenenfalls den Modulplan auf und messen die verschiedenen Fehler aus. Und wir können sehr schnell ermitteln, wo sich der Fehler befindet. Dann kann man den Austausch oder die Reparatur der defekten Komponenten sehr scharf kalkulieren.

Wie lange dauert es, bis Sie einen Isolationsfehler aufspüren?

Klaus Terlinden: Das geht sehr schnell, wenn wir einen korrekten Modulplan haben. Ohne ist es manchmal unmöglich, den Fehler zu orten.

Oliver Lenckowski: Wir hatten den Fall, dass eine Elektrofirma gerufen wurde, um offensichtliche Fehler an einer Dachanlage zu finden. Auch hier gab es keine Modulpläne. Die Jungs sind beinahe verzweifelt. Wir sind dann mit unserem Laser angerückt, bekamen aber kein Signal. Es stellte sich heraus, dass sich auf der Rückseite der Halle ebenfalls Module befanden, die bislang aber übersehen wurden. Dort stellten wir dann satte Isofehler von 0,1 Megaohm fest. Stellen Sie sich das vor: Da stehen vier Leute und grübeln, warum die Module mit dem Laser keinen Kontakt geben. Kein Wunder, wenn die Strings auf der anderen Seite des Gebäudes liegen.

Wie gefährlich sind solche Isofehler? Mal abgesehen vom Ertragsausfall, weil die Wechselrichter nicht anspringen?

Oliver Lenckowski: Wir hatten schon den Fall, dass sich ein Isofehler zum Leistungsbruch ausgewachsen hat. Da brannte das Kabel am Stecker durch. Das kann verheerende Folgen haben. Mit unserem Signaltektor konnten wir den Bruch übrigens genau orten und das Kabel nebst Stecker austauschen.

Klaus Terlinden: In einem anderen Beispiel ging es um ein Krankenhaus, drei Stockwerke hoch, Schrägdächer mit 45 Grad Neigung. Die Anlage hatte zwischen 70 und 80 Kilowatt. Ein String hatte null Volt. Es gab keine Pläne. Der Installateur wollte das ganze Gebäude einrüsten, um die Module auf dem Dach mit der Stromzange durchzumessen. Stellen Sie sich mal den Aufwand vor und die Kosten! Wir haben dann innerhalb von einer Stunde den Modulplan erstellt – ohne Gerüst. In einer weiteren halben Stunde haben wir den Fehler gefunden: Ein Kabel war abgebissen, vermutlich von einem Marder oder einer Ratte.

Ihr Fehlerortungs-Set LSI passt in einen handlichen Gerätekoffer, darin sind die drei Systeme mit allen Komponenten enthalten. Es ist aber nicht ganz billig. Lohnt sich das für Installateure?

Klaus Terlinden: Wir haben unser System in der Praxis entwickelt und für Praktiker optimiert. Dazu brauchen Sie hochwertige Komponenten, die allen Witterungsbedingungen trotzen und auch den Dreck auf der Baustelle aushalten. Ab zehn Fehlerortungen im Jahr hat sich die Investition amortisiert.

Oliver Lenckowski: Aufwand und Kosten für die Messungen sinken enorm. Wir wissen: Mit unserem System kriegen wir innerhalb des Arbeitstages ein Ergebnis. Den größten Vorteil können Sie aber kaum mit Geld aufwiegen: Sie finden die Fehler auf jeden Fall und stehen am Ende des Tages nicht wie die Doofen da. Die Installateure haben mehr Spaß bei der Arbeit und rennen nicht mehr planlos durch die Anlage. Häufiges Hinfahren zu genervten Kunden gehört der Vergangenheit an.

Bieten Sie neben dem Kauf des Koffers auch andere Dienstleistungen an?

Klaus Terlinden: Wer den Koffer kauft, bekommt eine ausführliche Schulung und selbstverständlich Unterstützung, vor allem bei den ersten Einsätzen im Feld. Wir bieten die Koffer aber auch zum Leasing über fünf Jahre oder zum Mietkauf an. Der Installateur kann den Mietkauf beispielsweise mit Sonderzahlungen beschleunigen, wenn er das wünscht. Wir sind da offen und richten uns nach den Gegebenheiten unserer Kunden aus dem Handwerk. Beim Mietkauf, den wir zusammen mit einer Bank anbieten, beträgt die Standardrate 140 Euro im Monat.

Oliver Lenckowski: Wir werden oft gefragt, warum wir den Fehler finden, die Elektriker aber nicht. Das ist ganz einfach: Die klassischen Messmethoden aus Elektrohandwerk oder der Photovoltaik reichen oft nicht aus, um knifflige Fehler mit vernünftigem und vertretbarem Aufwand zu finden. Wir finden sie, weil wir dafür aus unseren praktischen Erfahrungen heraus neues Equipment entwickelt haben, eigens zu diesem Zweck.

Hat die Fehlersuche nicht auch eine sportliche Seite?

Oliver Lenckowski: Zweifellos. Wenn wir einen Fehler nicht auf Anhieb finden, packt uns das bei der Ehre. Zudem wachsen die Erfahrungen mit jeder weiteren Anlage, die wir durchmessen.

Klaus Terlinden: Bisher haben wir jeden Fehler gefunden, immerhin.

Das Gespräch führte Heiko Schwarzburger.

Klaus Terlinden (links) undOliver Lenckowski (rechts)

Die beiden Elektromeister aus Flensburg haben Solartektor selbst entwickelt. Voraus gingen viele Jahre Erfahrungen mit Fehlersuche und Reparaturen in der Elektroverkabelung und in Photovoltaiksystemen. 2015 wurde die erste Kleinserie ihres PV-Fehlerortungs-Sets LSI gebaut. Die beiden Experten schulen ihre Partnerbetriebe zum Einsatz des Gerätekoffers und unterstützen bei besonders kniffligen Fehlern.

Solartektor

PV-Fehlerortungs-Set LSI

Die Ortung von Fehlern im Solargenerator wird durch das LSI-Set stark vereinfacht. Die Vorteile im Überblick:

  • einfache Ortung von Isolationsfehlern,
  • nachträgliche Erstellung des Modulplans und der Dokumentation,
  • Ortung von kurzgeschlossenen Bypassdioden ohne Demontage des Moduls,
  • punktgenaue Ortung von Leitungsunterbrechungen,
  • seit zwei Jahren deutschlandweit erprobt und angewendet,
  • leicht bedienbar und von Praktikern entwickelt,
  • Fehlerortung unabhängig vom Tageslicht,
  • schnelle, einfache und wirtschaftliche Ortung und Behebung von Fehlern,
  • Vermeidung von Fehlfahrten,
  • hochwertige und zuverlässige Gerätetechnik,
  • gesamte Technik im handlichen Koffer,
  • kurze Amortisationszeit: zirka zehn Aufträge pro Jahr,
  • Mietkauf oder Leasing,
  • Fertigung in Flensburg.

www.solartektor.de

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