Das Kompetenzzentrum Naturschutz und Energiewende (KNE) hat eine neue Wissensplattform geschaffen, über die sich Planer, kommunale Entscheider von Solaranlagen über die Möglichkeiten einer nachhaltigen Realisierung von Solarparks informieren können. Denn in ganz Deutschland entstehen jedes Jahr mehrere tausend Hektar dieser Anlagen. Dabei können die Auswirkungen auf Tier- und Pflanzenarten sehr unterschiedlich sein.
Standort gründlich analysieren
Damit sich viele verschiedene Insekten, Vögel, Amphibien oder Pflanzen zwischen den Solarmodulen ansiedeln, muss von der Planung über die Umsetzung des Projekts bis hin zum Betrieb einiges beachtet werden. Die Basis ist eine umfassende Standortanalyse. Wie sieht ein geeigneter Standort aus? Mit welchen naturschutzfachlichen Instrumenten können Kommunen den Bau von Solarparks vorausschauend steuern und dabei Lebensräume erhalten? Das sind die zentralen Fragen, die bei dieser ersten Standortanalyse im Raum stehen.
Kommunen können Einfluss nehmen
Die Naturverträglichkeit der Solarparks muss aber auch beim Bau und beim Betrieb der Anlage beachtet werden. In allen Phasen haben kommunale Akteure viele Einflussmöglichkeiten auf die Naturverträglichkeit der Anlage. Mit der neuen Wissensplattform finden diese übersichtlich, gut verständlich und praxisnah alle dafür notwendigen Informationen.
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Aktuelle Informationen zu geltenden Regeln
Die Wissensplattform führt Schritt für Schritt durch die Bauleitplanung und stellt vor, welche Naturschutzinstrumente in jedem Planungsschritt genutzt werden können. „Im Bereich der erneuerbaren Energien ändern sich Vorschriften und Gesetze momentan sehr schnell“, erklärt Julia Wiehe vom KNE. „Mit der digitalen Plattform können wir immer aktuelle Informationen für die lokalen Akteure bereitstellen. Vertreterinnen und Vertreter aus der Verwaltung, von Interessenverbänden, Gutachterbüros oder aus Gemeinderäten erfahren hier, an welchen Stellen im Prozess der Bauleitplanung mehr Natur ins Spiel gebracht werden kann. So können sie Solarparks nutzen, um den Herausforderungen von Biodiversitätsverlust, Klimawandel und Energieversorgung in ihren Kommunen besser zu begegnen“, sagt sie.
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Bisher müssen die Mitarbeiter in den kommunalen Behörden diese Vorschriften mühevoll zusammensuchen und analysieren. Mit der Wissensplattform schafft das KNE eine Schnittstelle von Energiewende und Naturschutz. Der intensive Austausch mit allen beteiligten Partnerinnen und Partnern habe bei der Erstellung und beim Aufbau der Wissensplattform geholfen, wie Projektmitarbeiterin Elisabeth Wolfram vom KNE betont.
Vorstellung der Plattform am 11. Februar
Am 11. Februar 2025 wird das KNE die Wissensplattform, wichtige Projektergebnisse und Beispiele aus der Praxis in einer digitalen Veranstaltung vorstellen. Damit reagieren die Projektbeteiligten auf das große Informationsbedürfnis der interessierten Akteure. Auf der Webseite des KNE finden Sie Details und einen Link zur Anmeldung. Die Wissensplattform können Sie hier erreichen. (su)