2007 war ein Jahr des Aufschwungs und der Euphorie. Erstmals in diesem Jahr hat der Umsatz unseres Produktes PV-SOL den Umsatz von T-SOL für die Solarthermie leicht übertroffen. Kein Wunder, dass das Hauptaugenmerk der Entwicklungsabteilung nun auf PV-SOL gerichtet war.
Auf der Intersolar 2007, die letztmals in Freiburg stattfand, wurde stolz das Erscheinen einer Expertenversion von PV-SOL mit dreidimensionaler Planung vorgestellt! Unsere damals 14 Mitarbeiter haben sich in langen Strategiesitzungen auf die Energiewende und den Siegeszug der Solartechnik vorbereitet. Neue Produkte wurden erdacht und in den Folgejahren in mit großem Engagement entwickelt. Die vorhandenen Mitarbeiter reichten dafür nicht mehr aus. 2012 erreichte die Mitarbeiterzahl eine stattliche Anzahl von 44 Personen. Doch der Aufschwung und damit auch der erzielte Umsatz stieg nicht im gleichen Maße wie unsere Euphorie ersehnt hatte.
Einige der neu entwickelten Produkte, zum Beispiel PCM und solare Kühlung, wurden vom Markt leider nicht so angenommen, wie erhofft. Auch die 2007 zum ersten Mal angedachte und 2009 in Kalifornien eingerichtete Niederlassung in den USA erwies sich leider als wenig gewinnbringend.
Die Krise der Photovoltaikbranche in Deutschland tat ihr Übriges, sodass sich die Anzahl unserer Mitarbeiter im Laufe der Jahre auf 20 reduzierte. Dieser Abwärtstrend hielt bis 2014 an. Seitdem geht es wieder aufwärts. Auch 2017 verkaufen wir die Produkte, die 2007 schon unsere Verkaufsschlager waren: Dies ist in allererster Linie PV-SOL, welches wir permanent weiterentwickeln und den sich ändernden Anforderungen des Marktes anpassen.
Uns hat immer die Gewissheit Mut gemacht, dass an den erneuerbaren Energien langfristig kein Weg vorbeiführt. Wir sind froh und auch stolz darauf, Anteil daran zu haben.
Ein Ausblick auf die kommenden zehn Jahre ist gar nicht so leicht. Sicherlich wird der Siegeszug der erneuerbaren Energien weiter voranschreiten, denn langfristig wird die fossile Energieversorgung gegenüber den Erneuerbaren allein schon aus Kostengründen auf der Strecke bleiben. Wir werden auch in zehn Jahren noch Planungssoftware für die Erneuerbaren entwickeln. Wir werden weiterhin unseren Kunden im In-und Ausland Tools an die Hand geben, um die Energiewende weiter voran zu treiben.
Ein persönliches Erfolgsrezept lautet: Das eigene Handeln, die Gewohnheiten immer wieder selbstkritisch zu hinterfragen. Denn das was gestern richtig war, kann morgen falsch sein.
Steffen Lindemann ist Geschäftsführer von Valentin Software in Berlin.