Solargeneratoren sind wartungsfrei: Jahrelang wurde dieses Märchen verbreitet. Die Realität sieht anders aus. Mindestens einmal im Jahr sollte der Generator auf dem Grundstück oder auf dem Dach von einem Fachmann durchgesehen werden. Das Frühjahr ist die beste Zeit, um den Generator fit für die nächste Sonnenperiode zu machen.
Technikcheck vor der Sonnensaison
Jeder Solargenerator – ob am Boden montiert, auf dem Dach oder an der Fassade – sollte zu Beginn des Frühlings einer Durchsicht durch kundige Augen unterzogen werden. Die elektrischen Daten (U-I-Kennlinie) sind zu überprüfen, ebenso sollte der Installateur den Blitzschutz kontrollieren. Die Sichtprüfung der Anlage ist wichtig, um sich einen aktuellen Eindruck von ihrem Zustand zu verschaffen.
Starke Winde oder Eis können den Generator im Winter beschädigt oder bewegt haben, das lässt sich bei einer Begehung leicht feststellen. Wichtig ist auch, dass der Referenzsensor der Anlage frei zugänglich und sauber ist. Schrauben und Stecker sind zu kontrollieren. Die Schrauben sollten fest sitzen, die Stecker ebenso – ohne dass Wasser eingedrungen ist. Bei einer Begehung sollte zumindest stichprobenartig geprüft werden, ob die Anschlussdosen der Module unversehrt sind.
Reinigung ist Sache von Profis
Photovoltaische Generatoren haben den Vorteil, dass sie keine bewegten Teile haben. Man muss nix ölen oder fetten. Falls die Paneele verschmutzt sind, sollte man sie jedoch reinigen – zumindest im Frühjahr, bevor die Sonne wieder steigt.
Je nach Standort der Anlage kann die Reinigung mehrmals im Jahr notwendig werden. Befindet sich in der Nachbarschaft ein Sägewerk oder ein Kuhstall, bilden sich auf den Modulen unter Umständen erhebliche Schmutzschichten.
Die Reinigung ist unbedingt einem Profi zu überlassen. Wer seinen Solarmodulen mit warmem Wasser, Spülmittel und Putztuch oder Schrubber zu Leibe rückt, riskiert die Garantie der Modulhersteller. Meist reichen die Tricks der Haushaltsreinigung ohnehin nicht aus, um verschmutzte Module zu säubern. Dafür braucht man kalkfreies, faktisch destilliertes Wasser und spezielle Lösungsmittel, die keine Rückstände hinterlassen.
Gereinigt wird ein Solargenerator, wenn die Module kühl sind, also am späten Abend oder am Morgen, bevor die Sonne an Kraft gewinnt. Sonst sind die Module zu warm, das Putzwasser hinterlässt störende Flecken, auf denen sich der Schmutz besonders gern sammelt. Auch sollte man es unbedingt vermeiden, in der Sonne stromende Module mit kaltem Wasser zu schocken. Die thermischen Spannungen können die Gläser und die Zellen zerstören. Viele Solarmodule haben sensible Antireflexbeschichtungen auf der Oberfläche – eine Grund mehr, dem Profi Vortritt zu lassen.
Wenn das Ende des Winters naht, steigt nicht nur die Sonne höher in den Himmel. Dann steigen auch die Säfte in den Lebewesen. Mensch kennt das auch, doch Frühlingsgefühle haben nicht nur Zweibeiner. Auch Marder, Eichhörnchen, Mäuse oder Vögel beginnen, Nester zu bauen, suchen Nischen und Spalte für ihre Nachkommen.
Anlagen auf Wildfraß überprüfen
Bei der Begehung der Solaranlage im Frühjahr ist unbedingt auf solche Schwachstellen zu achten. Je nach Region können Waschbären erhebliche Schäden verursachen, ebenso Marder oder Mäuse. Von Krähen ist bekannt, dass sie die harte Glasfläche der Module lieben, um darauf Nüsse zu knacken. Ganz verhindern kann man die Aktivitäten der Tiere nicht, wohl aber vorbeugen. Die Stringkabel sind prinzipiell hochzubinden oder in gut verschlossenen Schächten zu verlegen, am besten aus Draht oder Blech. Tote Winkel oder Verstecke für Nester kann man mit Blenden verschließen.
Die Durchsicht beginnt auf dem Dach, sollte dort jedoch nicht enden. Denn zum Frühjahrsputz gehört ebenso ein Blick in den Keller oder den Haustechnikraum, wo der Wechselrichter hängt und – falls vorhanden – die Solarbatterie steht.
Umrichter und Batterie nicht vergessen
Die Anschlüsse und Sicherungen des Umrichters sind zu prüfen. Bei der Batterie sollte man den Betriebszustand checken.
Bleibatterien brauchen ausreichend Entlüftung – ist diese noch gewährleistet? Auch der Säuregrad in den Bleizellen und der Wasserstand sind zu prüfen, gegebenenfalls ist destilliertes Wasser nachzufüllen. Bei Lithiumspeichern genügen die Inaugenscheinnahme und der Abgleich der Betriebswerte.
Die Ergebnisse des Frühjahrsputzes sind in der Anlagendokumentation abzulegen: Protokolle, Mängellisten und ihre Behebung. Auf diese Weise lassen sich wiederkehrende Probleme gut aufspüren, ebenso schleichende Minderungen des Ertrags durch mangelhafte oder minderwertige Komponenten oder Verschmutzung durch benachbarte Betriebe. Das hilft, um die Wartung im Jahresverlauf zu optimieren.
Die Begehung im Frühjahr ist eine gute Gelegenheit, um die Erträge des vergangenen Jahres mit der Ertragsprognose der Anlagenplanung zu vergleichen.
Ein Kaffee mit dem Kunden
Bei einer Tasse Kaffee im Anschluss kann man zum Beispiel mit dem Kunden sprechen, ob sich die Nachrüstung einer Solarbatterie lohnt oder wie der Eigenverbrauch des Solarstroms erhöht werden kann. So lassen sich Folgeaufträge generieren. Denn die Solaranlage ist nur der Anfang einer wunderbaren Freundschaft.
Rothlehner
Mobile Arbeitsbühnen für die Photovoltaik
Mobile Arbeitsbühnen werden bereits zur Montage von Solaranlagen verwendet. Grundsätzlich sind sie mit meist 200 Kilogramm Korblast für das Heben von Personen und kleineren Werkzeugen konzipiert. Das Verlassen des Korbes untersagt der Gesetzgeber oder der Hersteller. Individuelle Lösungen für spezielle Anwendungen wie die Reinigung von Solardächern sind aber realisierbar. Damit lassen sich auch die Instandhaltung, die Begutachtung von Schäden oder thermografische Aufnahmen erledigen.
Oberste Priorität hat bei der Solarreinigung immer die Arbeitssicherheit. Viele Dächer können zwar bei gutem Wetter vom First aus gereinigt werden. Ist das Dach aber zu steil oder besteht Rutschgefahr, ist eine Arbeitsbühne die sicherste und zeitsparendste Lösung. Außerdem können angebrachte Armaturen und auch das Dach selbst beim Betreten beschädigt werden. Bereits ab zwei bis drei Einsatztagen pro Monat lohnt sich die Investition in ein eigenes Gerät.
Rothlehner Arbeitsbühnen aus Massing bietet Anhängerbühnen, Selbstfahrer, Scherenbühnen, Raupengeräte und schmale Spezialgeräte. Neben Neugeräten bietet die Firma Gebrauchtgeräte diverser Hersteller und Gerätetypen an. Die Dienstleistungen umfassen:
Beratung, Vertrieb und Schulung,Versicherung, Finanzierung, Leasing und Mietkauf, flächendeckende Werkstatt- und Servicestruktur, Express-Ersatzteilservice, Sicherheitsprüfungen und zertifizierte Schulungen.
Cleantecs
Neue Reinigungsgeräte der Baureihe Sola-Tecs C
Das mit Wasser angetriebene Gerät ist für die professionelle Reinigung von Photovoltaikanlagen geeignet. Die neue Produktgeneration wurde mit einem neuen Getriebegehäuse und einer neuen Bürstenwalze ausgestattet. Sola-Tecs C nutzt die motorlose Technologie, bei der die Bürstenwalze über einen Hochdruckreiniger in Rotation versetzt wird. Mit ihrer kompakten Bauweise, ihrem Auflagegewicht und der Führung über eine Teleskoplanze erlauben die mobilen Geräte, die Modulfelder schnell und mühelos zu reinigen.
Die Baureihe bietet vier Reinigungsbreiten zwischen 480 und 1.020 Millimetern. Kernstück bildet die komplett neu überarbeitete Basiseinheit. Sie verfügt über ein robustes Hybridgehäuse aus einer Edelstahl-Alu-Kunststoff-Kombination. Durch die Anpassung der Düse ist es möglich, den Wasserverbrauch von vormals sieben bis zehn Litern pro Minute nun auf bis zu fünf Liter pro Minute zu reduzieren. Dies ist nicht nur ein ökologisch wertvoll, sondern eröffnet neue Möglichkeiten in der Nutzung von Osmose- oder DI-Harzfiltern.
Eine neue Borstenanordnung und ein größerer Bürstendurchmesser von 160 Millimeter bringen deutlich mehr Reinigungsleistung. Die Bürstenwalze besteht aus einzelnen zehn Zentimeter breiten Einheiten. Sie ermöglichen es, Sola-Tecs C600, C800 und C1000 nach Belieben zu vergrößern oder zu verkleinern. Die Bürstenwalze kann von 620 bis 1.020 Millimeter Breite den örtlichen Gegebenheiten angepasst werden. Nur das kleinste Gerät, Sola-Tecs C400, ist nicht verstellbar (480 Millimeter Breite).
Sifatec
Absturzsicherung ohne Kompletteinrüstung
Zahlen, die für sich sprechen: Ein Hochhaus, Industriegebäude oder Fußballstadion, das bisher 10.500 Quadratmeter Gerüst benötigte, kommt nun mit 500 Metern aus. Die Einrüstungskosten halbieren sich. Bei hohen Gebäuden sind sogar Einsparungen von 75 Prozent realistisch.
Möglich wird dies durch eine GS-geprüfte Absturzsicherung, die bereits mit dem „Erfinderpreis Rheinland-Pfalz“ ausgezeichnet wurde. Entwickelt hat sie der Dachdeckermeister Karl-Josef Simon, Geschäftsführer der Firma Sifatec.
Das Prinzip ist denkbar einfach: Über einen patentierten Einhängemechanismus lassen sich die Gerüstteile an der Flachdachkante, der Attika oder den Sandwichpaneelen befestigen – mühelos und stabil. Sogar bei Großprojekten: Die Absturzsicherung ist zugelassen für bis zu 100 Meter hohe Gebäude.
Weitere vorbereitende Arbeiten sind nicht notwendig, denn nur das Dach wird eingerüstet. Die Fläche am Boden wird nicht benötigt. Damit sind die Zeiten der Absperrungen vorbei. Eingänge, Bürgersteige und Straßen werden nicht länger von aufwendigen Konstruktionen blockiert.
Auch auf dem Dach selbst geht es entspannter und geordneter zu. Lichtbänder, Lichtkuppeln, Höhenversätze, Rundungen, Ecken und Winkel können mit wenigen Handgriffen eingerüstet werden. Dies erleichtert Dacharbeiten spürbar, von der Sanierung oder Begrünung bis zur Anbringung von Solaranlagen. Zusätzlich lassen sich Außenaufgänge mit Beschickungsöffnung errichten.
Doch nicht nur Bauherren, sondern auch Gerüstbauunternehmen können von der prämierten Absturzsicherung profitieren: Der Materialbedarf ist bei der Sifatec-Lösung nämlich wesentlich geringer. Dies geht einher mit niedrigeren Kosten für Lagerhaltung und Transport sowie einem schnelleren Auf- und Abbau.
Sunbrush mobil
Anbau an beliebige Fahrzeuge möglich
Mit der Sunbrush mobil können Solarmodule schonend gereinigt werden. Der Unternehmer Franz Ehleuter aus Lachen im Allgäu hat das hydraulisch angetriebene Reinigungssystem entwickelt, das sich an beliebige Fahrzeuge anbauen lässt. Ein Gutachten der Hochschule Ulm bestätigt, dass die Technik für Solarmodule unbedenklich ist.
Professor Gerd Heilscher leitet das Institut für Energie- und Antriebstechnik an der Hochschule Ulm. Er untersuchte Solarmodule auf Leistungsverluste und Verschleiß durch mechanischen Abrieb oder Kratzer bei der Reinigung, die theoretisch durch Sunbrush oder andere Systeme verursacht werden könnten.
Hierzu wurde eine Solarfläche mit 1.002 Durchläufen trocken gereinigt, was auf 20 Jahre umgerechnet einen Bürstendurchgang pro Woche bedeutet. Pro Modul wurden jeweils rund 140 Gramm Quarzsand gleichmäßig auf der Moduloberfläche verteilt. „Die Auswertungen belegen, dass nach den 1.002 Durchläufen keine Leistungsminderung der Photovoltaikmodule messbar ist“, bestätigt Gerd Heilscher. „Auch die Elektrolumineszenzanalyse und die Kontrolle der Glasoberfläche der Solarmodule mit dem Mikroskop zeigen keine Veränderungen an den Solarmodulen.“
Schon 2012 hatte er die Sunbrush-Technik in den Laboren der Hochschule Ulm getestet und Module nach über 4.000 Reinigungsdurchgängen im nassen und trockenen Zustand begutachtet. Damals konnten keine Kratzer an der Glasoberfläche und insbesondere keine Veränderung der elektrischen Kenndaten im Vergleich vor und nach der Reinigung festgestellt werden.
Die sanfte Arbeitsweise der Sunbrush mobil liegt an der ausgeklügelten Mechanik. Die Drehrichtung der Bürste ist gegenläufig zur Fahrtrichtung. Dadurch wird der Schmutz schonend von der Oberfläche gelöst und abtransportiert. Außerdem sorgt die Schrägstellung der schraubenförmigen Walzenbürste dafür, dass der Schmutz nach unten gefördert wird.
Dem Anbieter zufolge kann die Sunbrush mobil mit Regenwasser oder entmineralisiertem Wasser aus einem Tank, den man am Trägerfahrzeug mitführen kann, verwendet werden. Eine preisgünstige Alternative ist der Reinigungs- und Pflegezusatz Sunbrush Blue. Er ermöglicht es, normales, kalkhaltiges Leitungswasser zu verwenden. Das schnelle und unkomplizierte Betanken des Wasserbehälters, zum Beispiel an einem Hydranten, spart Zeit und Geld. Möglich ist auch die Trockenreinigung – ohne Wasser.
Im Frontanbau an einen Traktor lässt sich die Sunbrush mobil gut in Solarparks einsetzen. Das Gerät lässt sich zudem an Bagger oder Teleskoplader anbauen, um Dachanlagen zu säubern. Die Flächenleistung einer Sunbrush mobil mit acht Meter breiter Walzenbürste liegt bei 100 Kilowatt pro Stunde (Dachanlagen). Im Schlepperanbau ist in Solarparks bis zu ein Megawatt pro Stunde möglich.