Der Tag war bisher ruhig. Kaum etwas los. Plötzlich taucht eine Kombination aus Zahlen und Buchstaben auf dem Bildschirm auf. Für Frank Löser kein Grund, hektisch zu werden. Er hat heute Dienst in der Leitzentrale von Titan Security. Das Unternehmen überwacht unter anderem die Sicherungsanlagen eines Solarparks in der Nähe. Routiniert drückt Löser die Tasten seiner Anlage.
Auf dem zweiten Bildschirm erscheinen Solarmodule. Er hat sich in die Videoanlage des Solarparks eingeloggt, um zu schauen, was da los ist. Es ist unwahrscheinlich, dass am helllichten Tage ein Dieb durch den Park schleicht und Module oder Wechselrichter stehlen will. Trotzdem hat eine der Infrarotsäulen eine Unterbrechung des Strahls registriert. Sie meldet dies über eine Leitung im Boden weiter an die zentrale Einbruchsmeldeanlage, das Herzstück des gesamten Alarmsystems. Diese wiederum interpretiert das Signal und entscheidet, ob sie die Störung als Alarmmeldung an die Leitzentrale weitergibt.
Fehlalarm kostet viel Geld
Schnell wird klar, es ist ein Fehlalarm. Auf dem Kamerabild ist niemand zu sehen. Wahrscheinlich hat sich ein größeres Tier in den Park verirrt und eine der Infrarotlichtschranken unterbrochen. Für den Parkbetreiber hat sich damit die Aufschaltung auf einen Wachdienst schon einmal gerechnet. Denn er hat gut 100 Euro gespart. So viel verlangt die brandenburgische Polizei, wenn sie rausfährt und überprüft, wer oder was den Alarm ausgelöst hat. Deshalb raten die Errichter von Sicherungssystemen für Solaranlagen auch, diese auf eine Leitstelle bei einem Wachunternehmen aufzuschalten, und nicht direkt bei der Polizei.
Selbst wenn die Leitstelle einen Kollegen zum Park rausschickt, der nachschaut, was dort los ist, wird das immer noch billiger, als wenn die Polizei einem solchen Fehlalarm nachgeht. „Da sind die Betreiber in Brandenburg mit gut 100 Euro noch preiswert dabei. In Hessen zum Beispiel verlangt die Polizei fast 200 Euro für einen Einsatz, um einem Fehlalarm nachzugehen“, weiß Jürgen Petras, Geschäftsführer von Titan Security. „Da muss der Anlagenbetreiber schon sehr vorsichtig sein mit der Entscheidung, ob er die Polizei hinzuzieht oder nicht.“
Löser weiß genau, wo er suchen muss. Denn der Park ist in verschiedene Sektoren aufgeteilt. Aus der Zahlen- und Buchstabenkolonne, die als Alarmmeldung auf dem Bildschirm erscheint, erkennt er, in welchem Bereich der Alarm ausgelöst wurde. „Auf einen Buskoppler der Einbruchsmeldeanlage sind immer zwischen 20 und 300 Module aufgeschaltet“, erklärt Joachim Reif, Geschäftsführer von Reif Sicherheitssysteme. Das Unternehmen im schwäbischen Heroldstatt hat sich unter anderem auf die Erstellung von Sicherheitskonzepten für Solarparks spezialisiert. „Da weiß die Alarmzentrale, welcher Buskoppler gerade einen Einbruchsalarm registriert. Das heißt, im Umkreis von 20 Metern müsste da jemand sein.“
Von Sektor zu Sektor
Die Schwaben haben für ihr Sicherungskonzept einer kombinierten Alarm- und Videoüberwachung schon einige Innovationspreise gewonnen. Das Konzept basiert auf einer Perimeterabsicherung des Zauns mit Widerstandsdrähten. Das sind ganz dünne Drähte, die zwischen die Maschen oder Gitterstäbe des Zauns gezogen werden. Dieser ist mit der Einbruchsmeldeanlage verbunden.
Wird der Draht beschädigt, ändert sich der Widerstand, was die Einbruchsmeldeanlage wiederum registriert. Diese schickt dann eine entsprechende Meldung an die Leitstelle. „Wir haben in Brandenburg einen Solarpark abgesichert, wo wir zehn Widerstandsdrähte in den Zaun eingezogen haben“, berichtet Joachim Reif. „Zusätzlich haben wir Infrarotlichtschranken installiert, die quer über das gesamte Gelände dem Dieb Fallen stellen. Wenn er einen bestimmten Bereich im Gelände betritt, werden die Lichtschranken unterbrochen und lösen einen Alarm aus.“ Auch die Lichtschranken sind mit der Einbruchsmeldeanlage verbunden und können so eine Unterbrechung des Infrarotstrahls an die Leitstelle weitergeben.
Kameras automatisch aktivieren
Die Einbruchsmeldeanlage ist mit Videokameras verbunden. Diese werden automatisch aktiviert, wenn die Anlage einen Alarm registriert. Über die Makroprogrammierung der Einbruchsmeldeanlage sind sie so eingestellt, dass sie in den Bereich schwenken, in dem der Alarm ausgelöst wurde, und übertragen das Bild an die Leitstelle. Um auch in der Nacht ein gutes Bild zu erzeugen, sind die Videokameras mit Infrarotstrahlern gekoppelt, die mit der Kamera mitschwenken.
Die Schwaben verwenden ausschließlich Kameras, die rundherum schwenken können und einen Neigungswinkel von 90 Grad haben. So können sie den kompletten Bereich einsehen, den die Optik der Kamera erlaubt. In der Regel sind das je nach Witterungsverhältnissen 200 bis 300 Meter, selbst in der Nacht. Der Mitarbeiter in der Zentrale kann wiederum auf die Kameras zugreifen und diese auch manuell steuern. Um genau zu sehen, was den Alarm ausgelöst hat, kann er auf einen Bildspeicher zugreifen, der im Solarpark steht.
Datenübertragung muss klappen
Die Heroldstätter empfehlen eine dauerhafte Aufzeichnung der Kamerabilder. Dabei sollte die Bildrate nicht unter zwei bis drei Bilder pro Sekunde liegen, empfiehlt Joachim Reif. „Wenn die Alarmanlage ausgelöst wurde, bekommen die Kameras und der Bildspeicher ein digitales Signal, und dann erhöht die Videoanlage automatisch die Anzahl der aufgenommenen Bilder auf 25 pro Sekunde“, erklärt Reif. „So können wir auch hinterher nachvollziehen, ob wirklich jemand den Zaun überstiegen oder durchtrennt hat. Außerdem haben wir so rückwirkend noch ein paar Bilder zur Dokumentation und Beweissicherung.“
Dazu muss der digitale Bildspeicher aber groß genug sein. Inzwischen installieren die Schwaben so große Speicher, dass eine Aufzeichnung der Bilder für zwei oder drei Wochen kein Problem mehr ist. Wenn der Bildspeicher voll ist, wird er einfach wieder vom Anfang überschrieben. Es sein denn, in der Zwischenzeit wurde ein Alarm ausgelöst. Dann werden diese Videosequenzen zuerst kopiert.
Immer das gleiche Muster
Ein Problem ist die Datenübertragung. Denn ein Videosignal über den normalen Mobilfunk zu übertragen, funktioniert nicht. Schon gar nicht mit einer Rate von 25 Bildern pro Sekunde. Deshalb übertragen die Schwaben das Videosignal möglichst über Kabel. „Das Aufzeichnungsgerät steht in dem Raum, wo die Alarmzentrale ist, also im gesicherten Bereich“, erklärt Reif. „Sinnigerweise ist das immer der Wechselrichterraum. Dann sind die Wechselrichter auch gleich gesichert. Denn in dem Raum haben wir zusätzlich noch Bewegungsmelder. Auch die Türen sind extra abgesichert.“
Die Videoanlage selbst sendet aber keine Signale aus. Zu groß ist die Fehlalarmrate. „Bei uns werden die Alarmsignale ausschließlich von den Widerstandsdrähten und den Infrarotlichtschranken ausgegeben“, betont Reif. „Man könnte auch eine Videoüberwachung mit Auswertung der Bilder installieren. Aber das ist nicht 100-prozentig sicher. Außerdem gibt es dadurch zu viele Fehlalarme. Da muss der Betreiber den Park schon sehr gut pflegen, sodass nicht durch Pflanzen oder Tiere ein Fehlalarm ausgelöst wird.“
Frank Löser hat den gesamten Bereich mit der Kamera abgesucht, aus dem der Alarm kam. Er hat niemanden gesehen. Trotzdem schickt er vorsichtshalber einen Mitarbeiter hin. Zusätzlich fährt noch ein zweiter Mitarbeiter mit dem Schlüssel für das Zufahrtstor zum Park von der Leitstelle los.
Damit die Mitarbeiter schnell am Park sind, schaut Löser erst einmal, welcher der Streifenwagen am nächsten dran ist. „Unsere Fahrzeuge sind mit GPS ausgestattet, und so wissen wir ganz genau, wo sich die Streifen befinden“, erklärt Jürgen Petras. „Unsere Mitarbeiter in der Leitstelle müssen bei niemandem nachfragen, was sie tun sollen, sondern sie haben einen ganz detaillierten Plan, in welcher Reihenfolge sie was tun und wen benachrichtigen müssen. Ein Alarm im Solarpark wird bei uns genauso behandelt wie ein ganz normaler Einbruchsalarm in einem Gebäude.“
Das heißt, wenn ein Alarm ausgelöst wird, schickt der Mitarbeiter in der Leitstelle sofort eine Streife zum Solarpark. In der Regel geben die Versicherungen vor, dass innerhalb von 20 Minuten jemand vor Ort sein muss, wenn ein Alarm ausgelöst wird.
Erste Meldung an die Leitstelle
Der Mitarbeiter auf Streife geht sofort ans Bedienteil der Sicherheitsanlage. Diese ist meist am Tor angebracht. Er meldet sich dort an und sieht gleich, welcher Sektor im Park betroffen ist. Danach kontrolliert er den gesamten Zaun um den Solarpark. Stellt er ein Loch im Zaun fest, weiß er, dass jemand im Park ist. Dann setzt er die erste Meldung an die Leitstelle ab.
Diese ruft dann die Polizei und schickt eigene Verstärkung zum Park. Denn für einen einzelnen Streifenfahrer kann es heikel werden, wenn er allein jemanden beim Diebstahl erwischen will. Schließlich kommen die Moduldiebe in der Regel nicht allein, sondern es sind immer Gruppen.
„Das Muster ist immer das gleiche“, weiß Roland Haacker, Vertriebsleiter von Alarm Direct. Das Unternehmen im mecklenburgischen Schwerin hat schon viele Solarparks in ganz Europa gesichert. Selbst in Italien, wo die Diebstähle in Solaranlagen die Fallzahlen in Deutschland um ein Vielfaches übersteigen, haben die Schweriner die von ihnen betreuten Solarparks so gesichert, dass sie bisher von den Langfingern nicht mehr heimgesucht werden.
Gründlich ausgesiebt
Nach kurzer Zeit kommt ein Anruf bei Frank Löser an. Der Streifenfahrer: Er gibt Entwarnung. Weder der Zaun noch das Tor sind beschädigt, und es ist niemand in dem Park. Jetzt ist sicher, dass es ein Fehlalarm war. So etwas sollte eigentlich nicht vorkommen. „Wir versuchen, die Fehlalarmquote so niedrig wie möglich zu halten“, betont Roland Haacker von Alarm Direct. „Zum einen treibt das die Kosten in die Höhe, weil jedes Mal ein Mitarbeiter der Sicherheitsfirma zum Park fahren muss. Außerdem wird der Kunde unzufrieden, und je mehr Fehlalarme das System ausgibt, desto mehr stumpfen die Mitarbeiter in der Leitstelle ab. Damit wird die Gefahr, dass ein Fehlalarm mit einem echten Alarm verwechselt wird, sehr hoch.“ Deshalb haben sich die Schweriner auch viel Arbeit gemacht und eine ganze Menge Systeme getestet. Sie haben diejenigen aussortiert, die für den Einsatz im Freien nicht infrage kommen.
Das Hauptkriterium war dabei die Fehlalarmquote. Systeme, die Alarmsignale generiert haben, die nicht nachvollziehbar sind, flogen aus der Auswahl. In der Regel kommen diese Fehlalarme durch Systemfehler zustande. „Aber auch eine mangelhafte Sensorik, die durch äußere Einflüsse wie Wind, Regen, Schnee oder Sonneneinstrahlung irritiert wird, produziert falsche Alarme“, weiß Haacker.
Er schwört darauf, so wenig Elektronik wie möglich in den Solarpark einzubauen. „Je mehr Elektronik draußen verbaut wird, desto mehr Fehlalarmmeldungen haben wir“, fasst Haacker seine Erfahrungen zusammen. „Denn dort draußen herrschen andere Verhältnisse als in einem Gebäude, wo die Anlagen vor Wind und Wetter geschützt sind.“
Alarm Direct baut seine Sicherungssysteme deshalb so einfach wie möglich aus. „Wir gehen vom Täterprofil und vom üblichen Vorgehen der Diebe aus“, erklärt er. Im Solarpark nehmen sich die Täter keine Zeit, filigran und mit Fingerspitzengefühl vorzugehen. Sie wählen eher die brachiale Methode. „In der Regel kommen die Täter mit einem großen Laster, brechen das Tor auf oder schneiden ein Loch in den Zaun. Dann fahren sie mit dem Auto rein, und innerhalb kürzester Zeit müssen sie so viele Module oder Wechselrichter abschrauben wie möglich. Und dann verschwinden sie wieder so schnell wie möglich“, beschreibt Haacker den üblichen Tathergang.
Einfach, aber sicher
Deshalb konzentrieren sich die Schweriner auf die Sicherung der Zäune und der Zufahrtstore. In den meisten Fällen verwenden sie das einfache, aber wirkungsvolle Reißdrahtsystem, wie es auch Reif Sicherheitstechnik aus Heroldstatt einbaut. Die Schweriner verlegen den dünnen Widerstandsdraht zwischen den Maschen oder Gittern des Zauns. Dieser ist über Anschlussdosen an den Zaunpfosten mit der Alarmzentrale im Park verbunden.
Die Alarmzentrale ist an eine extra Säule am Trafohäuschen oder am Wechselrichterhaus montiert. Die einzelnen Anschlussdosen markieren wiederum die einzelnen Sektoren des Parks, sodass in der Leitstelle genaue Angaben ankommen, in welchem Bereich der Draht unterbrochen wurde.
Nachdem die Zentrale scharf geschaltet ist, kennt sie den Widerstand, den der Draht im Zaun hat. Ändert sich dieser Widerstand, so merkt die Alarmzentrale dies und gibt ein Alarmsignal an die Leitstelle aus. Für die Übertragung wählen die Schweriner möglichst redundante Wege. Die Alarmzentrale hat zum einen ein GMS-Modul, sodass die Signale direkt über das normale Mobilfunknetz übertragen werden. Zusätzlich ist noch denkbar, dass ein satellitengestütztes System die Signale über das Internet verschickt.
Sicherer und einfacher wäre eine direkte Datenleitung. Doch die Solarparks liegen meist weitab vom Schuss und haben keinen Internetanschluss. Die Telekom wird auch kein extra Kabel legen, nur um einen einzigen Solarpark anzuschließen. Das lohnt sich weder für den Anbieter noch für den Parkbetreiber, der diese Verlegung des Kabels bezahlen müsste.
Drei Kriterien entscheiden
Die Reißdrahtsicherung hat gleich mehrere Vorteile. Zum einen ist sie billig und schnell eingebaut. Zum anderen bietet sie gleichzeitig einen Übersteigschutz, wenn sie in den Maschendrahtzaun eingebaut ist. „Wenn die Täter den Zaun übersteigen, wird er weggedrückt, und dann reißen die Drähte und die Alarmzentrale gibt ein Signal an die Leitstelle aus“, erklärt Haacker.
Am Ende entscheiden aber drei Kriterien, wie die Sicherung aufgebaut ist. Zum einen hat jeder Betreiber eines Solarparks eigene Vorstellungen und Ansprüche, wie das Sicherheitssystem aufgebaut sein soll. Hier spielen die Kosten eine erhebliche Rolle.
Auch die Form der Anlage entscheidet
Aber auch das Sicherheitsbedürfnis. So haben die Mitarbeiter von Reif Sicherheitssysteme aus Heroldstatt schon alle Module eines Solarparks mit einem Widerstandsdraht gesichert, wie er auch im Zaun verlegt ist. „Das waren etwa 35.000 Module“, berichtet Joachim Reif. „Da mussten unsere Mitarbeiter den Draht durch 70.000 Löcher fädeln. Das ist schon sehr viel Arbeit.“ Dann ist aber jedes Modul einzeln gegen Diebstahl gesichert. Wenn ein Modul abgebaut wird, ändert sich der Widerstand im Draht und die Einbruchsmeldeanlage registriert einen Alarm.
Zum anderen entscheidet die Form des Parks und des Geländes über die notwendigen Komponenten. Steht der Park in einem sehr hügeligen Gelände, müssen mehr Kameras installiert werden, als wenn er auf einer ebenen Fläche steht. Auch Nebel beeinträchtigt die Sicht der Kameraobjektive. Steht der Park in der Nähe von Gewässern, wo oft vor allem in der Nacht regelmäßig Nebel aufzieht, muss das bei der Projektierung der Videoanlage berücksichtigt werden.
Und letztlich haben die Versicherungen auch noch ein Wörtchen mitzureden. Eine konkrete Vorgabe des Verbandes der Schadensversicherer (VdS) gibt es nicht. So stellt jede Versicherung ihre eigenen Anforderungen auf. Dabei zeigen sich die Versicherungen unterschiedlich kooperativ, und sie sind auch nicht immer auf der Höhe der Zeit. Neuere Systeme fallen da zunächst unter den Tisch, bis die Versicherung von der Wirksamkeit der Sicherung überzeugt ist.
Maßgeschneidert für jede Anlage
Der Parkbetreiber sollte daher mit seiner Versicherung in die Verhandlungen gehen. Denn die Assekuranzen verlangen in der Regel unnötig hohe Absicherungen, die schnell ins Geld gehen. Ein Maschendrahtzaun mit Reißdrahtsicherung, dahinter noch einen Elektrozaun oder eine Barriere mit Infrarotlichtschranken und dann noch Modulsicherungen und komplette Videoüberwachung: Für Roland Haacker ist das völlig übertrieben. Die Schweriner entwerfen für jeden Solarpark ein maßgeschneidertes Sicherungskonzept, das die Interessen der Parkbetreiber und Versicherungen berücksichtigt.
Am Anfang steht eine konkrete Gefährungsanalyse. Darauf setzt dann die Projektierung des Sicherheitskonzepts auf. In der Regel reicht die Reißdrahtsicherung aus. Dazu kommen dann noch einige Kameras, um einen Alarm von der Leitstelle schon einmal überprüfen zu können. Dabei achtet Alarm Direct darauf, so wenige Kameras wie möglich einzusetzen. Denn diese sind teuer und die Übertragungsmöglichkeiten ohnehin begrenzt. Die Kameras sollten aber so aufgestellt sein, dass jeder Punkt im Park einsehbar ist. Infrarotsicherungen installieren die Schweriner nur dort, wo es unbedingt notwendig ist. So haben sie einen Solarpark in England gesichert. An einer Seite war ein alter Busch, der nicht abgeholzt werden durfte. Auch durfte der Parkbetreiber weder vor noch hinter dem Busch einen Zaun bauen. Deshalb haben die Monteure von Alarm Direct dort ein Infrarotvorhang installiert, der mit der Alarmzentrale verbunden ist.
Eigene Sicherung für Tore
Die Zufahrtstore bekommen jeweils separate Absicherungen, sodass sie auch einzeln unscharf geschaltet werden können, ohne gleich die gesamte Alarmanlage lahmzulegen. In der Regel werden diese durch Haftmagnete zusätzlich gesichert. Das hat den Vorteil, dass die Diebe diese Magnete ausschalten müssen, um das Tor zu öffnen.
Außerdem ist das ein Schutz vor Fehlalarm. „Der Betreiber muss, wenn er den Park betreten will, zunächst die Alarmanlage unscharf schalten und dann bekommt er erst das Tor auf“, erklärt Joachim Reif. „So löst er beim Betreten des Parks keinen Alarm aus.“
Kosten sind unterschiedlich
Dabei werden in der Regel auch die Infrarotschranken unscharf geschaltet, sodass der Betreiber oder das Wartungspersonal keinen Alarm auslösen, wenn sie über den Park laufen. Einzelne der Schranken können aber auch separat abgeschaltet werden. Die Zaunsicherung und die Modulsicherungen bleiben dabei scharf. Sie werden nur abgeschaltet, wenn die Module gewartet oder getauscht werden.
Die erste Frage der Parkbetreiber ist immer die nach dem Preis. Eine pauschale Antwort ist hier allerdings nicht möglich. „Der Preis hängt letztlich von der Größe und Beschaffenheit des Parks ab“, erklärt Haacker. „Je länger der Zaun ist, desto teurer wird dessen Absicherung.“ Der Anteil an den Investitionskosten geht zurück, je größer der Solarpark ist. Joachim Reif rechnet mit gut einem Prozent als unterste Grenze. „Wir sind meist bei ein bis knapp zwei Prozent“, sagt er. Die Schwaben haben schon eine Sicherungsanlage eingebaut, die knapp 1,9 Prozent der Investitionssumme aufgefressen hat. „Doch das war die absolute Luxusvariante“, betont Reif.
Reif Sicherheitssysteme
Aus I-Guard wird Reifguard
Der schwäbische Entwickler von Sicherheitskonzepten Reif in Heroldstatt hat die Verwertungsrechte und den Suppport der Videomanagementsoftware I-Guard übernommen. Der Entwickler der Software Imaging Developement Systems (IDS) hat zum Jahreswechsel den Support für das gut funktionierende Videomangementsystem eingestellt. Daraufhin haben die Schwaben entschieden, die gesamten Verwertungsrechte und damit auch die Unterstützung der bisherigen Lizenznehmer zu verantworten. Reif hat angekündigt, die Software weiterzuentwickeln und neue Versionen unter eigenem Namen zu vermarkten. Die bisher lizenzierten Nutzer der Software können sich jetzt mit ihren Fragen an Reif wenden. Noch offene und vertragsrechtliche Verpflichtungen auf die Gewährleistungen werden ebenfalls von Reif übernommen.