Die Preise haben sich bis im Januar nur marginal bewegt. Diese Stagnation ist zum einen saisonbedingt. Zum anderen hatten manche Hersteller noch nicht die gewohnten Lagerbestände wieder aufgebaut. Chinesische Module haben sich nicht verändert. Daher kosten die polykristallinen Module weiterhin 0,54 Euro und die monokristallinen 0,59 Euro. Eine weitere deutliche Reduzierung ist nicht in Sicht und bei den polykristallinen Modulen mit Blick auf den Mindestpreis ausgeschlossen.
Deutlich nach unten ging es bei den monokristallinen Modulen aus Asien – von 0,66 Euro auf jetzt 0,60 Euro. Der Grund ist weniger eine allgemeine Absenkung als vielmehr eine Verschiebung der Anbieterstruktur hin zu günstigen und neueren kleinen Herstellern, die erst mit Einführung des Mindestpreises für chinesische Produkte auf den europäischen Markt kamen. Diese gehören zu den Gewinnern des Mindestpreises, während in Europa mit Hanwha Q-Cells im März ein weiterer Hersteller seine Produktion schließt und nach Asien verlagert.
Polykristalline Module aus Europa haben sich nicht verändert und kosten im Mittel 0,59 Euro. Um zwei Cent verteuert haben sich dagegen die europäischen monokristallinen Module. Sie liegen bei durchschnittlich 0,72 Euro.
Tendenziell werden schwache Preisschwankungen in beide Richtungen bei allen Indizes im ersten Halbjahr 2015 möglich sein und auch eintreten. Aber auch ein allgemeiner Preisanstieg in den nächsten Monaten ist nicht unwahrscheinlich. Diese Entwicklung halten wir für möglich, da ein Großteil der Lieferketten in der weltweiten Photovoltaikproduktion mit US-Dollar arbeitet oder zumindest in Berührung kommt und der Dollar in den letzten Wochen stark aufgewertet wurde. Patric Kahl, Solartraders
Der Preisindex
Der Preisindex basiert auf den gelisteten Angeboten innerhalb der Online-Handelsplattform Solartraders. Das gelistete Volumen bei kristallinen Modulen umfasst durchschnittlich zwischen 35 und 40 Megawatt Leistung pro Monat. Angebote von Herstellern, die in verschiedenen Regionen produzieren, werden der Region zugeordnet, in der sich der Produktionsort des Unternehmens befindet. Aus den Modulpreisen wird täglich und dann abschließend monatlich das arithmetische Mittel errechnet. Angebote von B-Ware oder Module aus Konkursmassen, die nicht zum marktüblichen Preis verkauft werden, sind im Durchschnittswert nicht enthalten. Die Preise sind Netto-Großhandelspreise und gelten im Schnitt für Abnahmemengen zwischen 10 bis 200 Kilowatt.