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Heimwerkeln an der Dachanlage

Bo Hanus ist ein Mann der Tat. Der Autor zahlreicher Do-it-yourself-Literatur hat schon immer alles selbst in die Hand genommen: die Reparatur von Sanitäranlagen und Haushaltselektronik sowie die Wartung von Gasheizungen. Jetzt wendet er sich an private Häuslebauer, die, ausgerüstet mit Multimeter und Infrarot-Thermometer, ihre Solaranlage durchchecken wollen. „Solar-Dachanlagen. Fehler finden und beheben“ lautet der Titel seines Buches, und der Name ist Programm. Anlagenbesitzer mit elektronischem Grundwissen können unter seiner Anleitung Module und Wechselrichter durchmessen und so Störungen aufdecken, die meist nicht auffallen, sich aber im Ertrag der Anlage widerspiegeln.

Hanus schlägt vor, alle Bauteile vor der Installation durchzumessen, da häufig bereits defekte Solarmodule auf dem Dach installiert werden. Im Werk wurden sie zwar geprüft, doch nach einer heftigen Rüttelpartie auf dem LKW lösen sich schlechte Lötstellen und die Solarzellen erleiden unsichtbare Risse. Tückisch seien hier vor allem die Bypass-Dioden, die beim Ausfall einer Zellensektion die defekte Stelle einfach überbrücken. Das sei zwar zum Schutze der Solarzellen vorteilhaft, vertusche aber meist Störungen, da der Modulstrang nach außen hin völlig intakt funktioniert.

In seinem Buch nennt er die häufigsten Störungen, die bei netzgekoppelten, autarken und solarthermischen Anlagen auftreten können: Der Einspeisezähler läuft nicht, der Wechselrichter schaltet sich zu früh ab, oder die Netzeinspeisung hat Unterbrechungen. Das Buch beschreibt dabei exakt, wie man bei der Fehlersuche vorgeht und Spannung oder Temperatur misst, um ein schadhaftes Solarmodul zu entlarven. „Versuchen Sie, Ihre Anlage so zu verstehen, als ob sie ein Lebewesen wäre“, fordert der überzeugte Heimwerker seine Leser auf. Mit vielen Abbildungen erleichtert er das Verständnis, stellt neben den bunten Zeichnungen auch immer den elektrischen Schaltkreis dar, wie er in den technischen Unterlagen zu finden ist. Denn nur wer die funktionellen Zusammenhänge verstehe, könne den Fehler finden.

Hanus ist ein echter Bastler. Kontrollsysteme für Solaranlagen seien kompliziert und kostspielig. Selber machen ist angesagt. Und so gibt der Techniker zusätzlich eine Anleitung, wie man sich eigenständig eine Anlagenüberwachung bauen kann, um einem Wackelkontakt an den Modulen auf die Schliche zu kommen. Über eine Funkklingel ertönt dann jedes Mal ein Läuten, wenn es am Wechselrichter zu einer Stromunterbrechung kommt. Wer den Zeitpunkt der Störung wissen will, schließt eine Uhr an. Bei einem Stromausfall bleibt sie stehen, und die Uhrzeit lässt sich einfach ablesen.

Bo Hanus, Solar-Dachanlagen. Fehler finden und beheben, Franzis Verlag, 224 Seiten, 29,95 Euro.

Katrin Petzold

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