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Mit Augenmaß wachsen

Konstant wachsen, die Bilanz gut im Blick: Heckert Solar aus Chemnitz gehörte nicht zu den Modulherstellern der ersten Stunde. Mittlerweile hat sich das Familienunternehmen jedoch einen soliden Ruf erworben.

Obwohl der Zubau in Deutschland stark rückläufig ist, baut Heckert seine Modulfabrik in Sachsen aus. „Wir investieren antizyklisch“, sagt Michael Bönisch, Vertriebsleiter bei Heckert Solar. „Bis Mitte dieses Jahres werden wir unsere Kapazität von 180 Megawatt auf 240 Megawatt erhöhen.“ Die Chemnitzer bauen derzeit eine dritte Linie auf, um die Produktionsmenge der erst Anfang 2014 eingeführten Modulserie Nemo P zu erhöhen. Das sind 60-Zellen-Module mit bis zu 265 Watt Leistung. Rund 200 Megawatt werden dann aus den drei Linien kommen. Der Rest sind 54-Zellen-Module, damit war Heckert vor einigen Jahren gestartet. Die Zellen kommen aus Taiwan.

Eine konservative Strategie

Die Fabrik in Chemnitz kann noch weiter wachsen, aber das Unternehmen verfolgt eine konservative Strategie. Etliche Modulhersteller sind vom Markt verschwunden, weil sie in kurzer Zeit erhebliche Überkapazitäten aufgebaut hatten. Solon war dafür ein Beispiel, Q-Cells oder Suntech. „Wir wollen eine möglichst gleichmäßige Entwicklung erreichen“, sagt Michael Bönisch. „Auch 2015 erwarten wir eine Absatzsteigerung bei unseren Nemo-Modulen.“

Auch hat Heckert die frühere Aktiengesellschaft in eine GmbH überführt, um die Verwaltungskosten zu senken. Firmengründer Xaver Trinkerl hat die Geschäftsführung mittlerweile an seinen Sohn Benjamin übergeben. Alle Geschäftsanteile liegen bei der Familie, das soll auch weiterhin so bleiben.

Bisher zahlt sich diese Strategie aus. Im vergangenen Jahr wuchs der Absatz um rund 20 Prozent, der Umsatz immerhin um acht Prozent. Auch Heckert bekommt den Preiskampf zu spüren, dennoch wurde für das Geschäftsjahr 2014 wieder ein Gewinn ausgewiesen.

Die Sachsen setzen auf Qualität und „made in Germany“. Denn deutsche Kunden sind bereit, mehr Geld auszugeben, wenn die Ware hierzulande gefertigt wurde. Auch gehen immer mehr Installateure dazu über, deutsche Komponenten zu verbauen. Schlechte Erfahrungen mit ausländischen Herstellern haben eine Rückbesinnung eingeleitet, und da reden wir nicht nur über Solarmodule aus China.

Eigenkapitalquote von 75 Prozent

Die neue Linie in Chemnitz ist nicht wirklich neu, sie wurde als gebrauchtes Equipment eingekauft. Zunächst geht es darum, die neue Kapazität voll auszurollen und „die Linien möglichst gut auszulasten“, wie Michael Bönisch betont. Soll heißen: in mindestens drei Schichten, möglichst in rollender Woche.

Dabei stützt sich das Familienunternehmen auf eine Eigenkapitalquote von 75 Prozent. Nur wenige Anbieter – weltweit – können eine derart gesunde Bilanz vorzeigen.

Zwar erreichen einige der großen Anbieter langsam wieder die Gewinnzone. Doch beispielsweise bei den chinesischen Giganten sollte es nicht verwundern, wenn demnächst die eine oder andere Insolvenz gemeldet wird. Denn die großen Hersteller schleppen enorme Verschuldungen mit sich, müssen viel Geld für Kredite und Finanzierungen ausgeben.

Zugleich wächst der Druck, in neue Zellen zu investieren, um die Marke von 300 Watt aus 60 Zellen zu knacken. Dazu müssen bestehende Fertigungslinien ertüchtigt oder ausgetauscht werden. Erhebliche Investitionen stehen an. Weil in den vergangenen Jahren wenig passiert ist, schiebt die Branche einen regelrechten Investitionsstau vor sich her.

Angesichts der weiterhin sinkenden Modulpreise stellt sich die Frage: Woher soll das Geld dafür kommen? „Wir beobachten genau, was auf der Zellseite passiert. Monozellen können in der Zukunft interessant werden. Entscheidend sind für uns die Systemkosten“, gibt Michael Bönisch einen Ausblick.

Heckert Solar flog einige Jahre unterm Radar der Konkurrenz, auch 200 Megawatt oder 240 Megawatt sind im globalen Vergleich keine Größe. Aber die Sachsen sind bei Installateuren in Deutschland, Österreich und der Schweiz erfolgreich, wie mehrere Umfragen gezeigt haben. „Wir konzentrieren uns auf die deutschsprachigen Märkte und Europa“, erläutert Bönisch. „Für uns macht es überhaupt keinen Sinn, die Solarmodule nach Amerika oder Asien zu schicken.“

Der Vertrieb ist zweistufig organisiert, direkt vom Hersteller zum Installateur. „Wir haben aber auch Händler als Vertriebspartner, wichtig ist uns hier, dass es für beide Seiten Sinn macht.“ Selbstbewusst geben die Sachsen auf ihre Module eine Produktgarantie von elf Jahren, alle Module sind plussortiert.

www.heckertsolar.com

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