Die Preise für Solarmodule sind zum Jahreswechsel drastisch gesunken. Das wird aber nicht so bleiben. Denn die Nachfrage ist groß.
Derzeit sinken die Preise für Solarmodule relativ schnell. Vor allem im Premiumsegment gab es im Dezember 2019 einen Preisrückgang zwischen 2,5 und drei Prozent im Vergleich zum Vormonat. Das teilt die Modulhandelsplattform PV Exchange mit.
So kosteten bifaciale Module im Dezember des vergangenen Jahres 0,39 Cent pro Watt. Das sind 2,5 Prozent weniger als noch einen Monat vorher. Die Module mit einer Leistung ab 300 Watt wurden im Dezember für 0,32 Cent pro Watt gehandelt – ein Rückgang um drei Prozent. Auch der Preis für komplett schwarze Module ist um 2,9 Prozent auf 0,33 Cent pro Watt gesunken. Damit sind die Modulkosten im gesamten vergangenen Jahr zwischen 8,3 und 9,3 Prozent zurückgegangen.
Lange Lieferzeiten
Martin Schachinger, Geschäftsführer von PV Exchange, führt das vor allem auf Abverkäufe von Lagerbeständen zum Jahreswechsel zurück. Deshalb werden die Preise in den nächsten Wochen wieder anziehen, da es schon zum Jahresanfang eine hohe Nachfrage gäbe und es vereinzelt zu Lieferengpässen komme, erklärt Schachinger. „Besonders beliebte Marken und Leistungsklassen sind wieder nur noch mit langer Lieferzeit verbunden zu beziehen“, warnt er. Einige Hersteller nähmen derzeit Bestellungen nur noch für April, Mai oder gar Juni an. „Es scheint also für Projektierer und Montagefirmen angebracht zu sein, Vorsorge zu treffen, wenn sie in den kommenden Monaten nicht ohne hochwertige Module dastehen wollen und dann alles nehmen müssen, was gerade verfügbar ist“, rät Schachinger.
Standardmodule sind teurer geworden
Das ist bei den Standardmodule etwas anders. Deren Preise sind im Dezember 2019 im Vergleich zum Vormonat ohnehin schon um 4,2 Prozent auf 0,25 Cent pro Watt gestiegen. Martin Schachinger führt das vor allem auf ein knappes Angebot in diesem Segment zurück. Weil die Modulhersteller konsequent auf das Premiumsegment mit monokristallinen Zellen umrüsten, komme es seit längerem zu einem Versorgungsproblem mit Standardmodulen.
Leistungsklassen verschoben
Andererseits haben sich die Klassengrenzen verschoben. Denn das Premiumsegment startet jetzt erst bei einer Leistung von 300 Watt. Die früher als hocheffiziente Module gehandelten Paneele mit 275 Watt werden jetzt als Standardmodule gehandelt. Alles was darunter liegt, sind Module mit minderer Leistung. Da es hier einen Abverkauf von älterer Lagerware kam, sind die Kosten in diesem Niedrigpreissegment um 10,5 Prozent auf 0,17 Cent pro Watt gesunken. (su)
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