Überraschung aus Bitterfeld

Wenn der Käufer den Obi-Baumarkt mit einem Photovoltaik-Kit von Hanwha Q-Cells verlässt, ist er komplett versorgt. Er hat eine Beratung bekommen, die Anlage ist nach seinen Wünschen ausgelegt, die fachgerechte Installation gesichert und wenn er es wünscht, ist das Paket auch noch von Obi finanziert und versichert. Seit Anfang August gibt es das Ganze hierzulande in ausgewählten Baumärkten der Kette. Im Online-Auftritt von Obi ist das Produkt allerdings bisher nicht zu finden.

Das Photovoltaik-Kit mit einer Leistung von 4.500 Watt besteht aus 18 polykristallinen Q-Cells-Q.Pro-Modulen, einem dreiphasigen Wechselrichter von Kostal, einem Montagesystem von Schletter sowie elektrischem Zubehör. „Wir wollen uns an Kunden wenden, die wir bisher so noch nicht angesprochen haben“, erläutert Maren Schmidt, Projektleiterin für das Obi-Partnerprogramm bei Hanwha Q-Cells. Bisher stand der Hersteller eher für qualitativ hochwertige Modulproduktion und die Projektierung von Großanlagen. Nun kommen also die künftigen Betreiber kleiner Dachanlagen als neue Zielgruppe dazu.

Langer Prozess

„Es ist keine Änderung der Strategie, sondern eine Erweiterung“, erklärt Jochen Endle, Leiter Corporate Communications bei Hanwha Q-Cells. Die Idee dazu bestand schon länger, daraus hat sich dann Schritt für Schritt eine Strategie und die Umsetzung entwickelt. „Das war ein langer Prozess mit einer Testphase. Und hier sind auch unsere Erfahrungen als Projektierer großer Anlagen mit eingeflossen.“

Hanwha Q-Cells ist nicht der erste Hersteller, der sich mit einem Solarkit im Baumarkt versucht. Schon vor drei Jahren hat Centrosolar das Cenpac entwickelt, ein Komplettsystem einschließlich Wechselrichter und Montagegestell mit 3.440 Watt Leistung. Dazu gibt es Anleitungen und ein Montagevideo.

„Wir gehen einen Schritt weiter“, so Schmidt. Das Paket von Hanwha Q-Cells umfasse alle Schritte von der Kundenberatung über die individuelle Anlagenplanung, Montage durch vom Hersteller speziell geschulte Installateure bis hin zu Finanzierung und Versicherung. „Also nicht nur die Hardware, sondern auch der komplette Service rundherum. Wir begleiten den Kunden vom Erstkontakt bis zur fertigen Anlage auf dem Dach und dem Anschluss ans Netz. Dieser Gesamtansatz ist so neu.“

Und er zeigt, dass Hanwha Q Cells sich wandelt. Innerhalb weniger Jahre seit der Gründung hat sich Hanwha Q-Cells vom Solarzellenhersteller zu einem der führenden Photovoltaikunternehmen weltweit entwickelt. Das umfangreiche Produktportfolio reicht von Solarzellen und kristallinen Solarmodulen bis hin zu kompletten Photovoltaiksystemen. Die Produkte von Hanwha Q-Cells werden im Hauptsitz in Bitterfeld-Wolfen entwickelt und hergestellt und über das weltweite Netzwerk des Unternehmens vertrieben. In der deutschen Forschungs- und Entwicklungsabteilung arbeiten 200 Beschäftigte, um neue Technologien bis zur Produktionsreife zu bringen.

Module aus Europa

„Die gesamte Unternehmensspitze sitzt in Deutschland. Hier entwickeln wir sowohl die Strategie als auch unsere Produkte und Lösungen. Die Produktion läuft dann in unseren Werken in Deutschland und Malaysia sowie bei zertifizierten Auftragsfertigern in Europa und Asien“, erklärt Endle das globale Zusammenspiel. „So sind wir in der Lage, sehr flexibel auf verschiedene Wünsche unserer internationalen Kunden einzugehen.“ So werden etwa die Q.Pro-Module für das Obi-Paket in Europa gefertigt.

Die Resonanz auf das neue Gesamtpaket sei sehr gut, erklärt Projektleiterin Schmidt. Das Produkt kostet 10.999 Euro und ist nicht als Aktion geplant, sondern soll langfristig verfügbar sein. Die nächste komplette Solarsaison von Frühling bis in den Herbst wird zeigen, ob es ein Dauerbrenner wird.

https://qcells.com/

Obi-Paket von Hanwha Q-Cells

• 18 Q.Pro-Module je 250 Watt Peak
• Montagesystem von Schletter
• Wechselrichter von Kostal
• Elektrisches Zubehör