Es ist die erste solare Freiflächenanlage, die der Aargauer Versorger AEW Energie gebaut hat. Zudem ist es keine große Anlage. Denn der Generator am Unterwerk in Spreitenbach leistet im Gegensatz zu den Megawattparks vergleichsweise geringe 622 Kilowatt. Doch mit dem Projekt zeigt das Unternehme, dass auch kleinste Flächen für die Solarenergie nutzbar sind.
Umspannwerk kompakter gebaut
Die Fläche wurde im Zuge der Erneuerung des über 40 Jahre alten Unterwerks in Spreitenbach nordwestlich von Zürich frei. Denn die AEW entschied sich, statt der bisherigen Freiluftschaltanlage, die viel Platz in Anspruch genommen hat, eine kompaktere, wartungsärmere und weniger störungsanfällige gasisolierte Schaltanlage zu bauen. Dabei wurde ein Teil des Areals frei, der aber durch Fundamente, Schächte und Kabelanlagen vorbelastet war.
Spätere Verwendung bleibt möglich
Um der Fläche Zeit zu Rekultivierung zu geben, hat die AEW beschlossen, sie vorübergehend für einen Solarpark zu nutzen. Der Vorteil liege einerseits in der Energienutzung. Andererseits könne die Fläche bei einem zukünftigen notwendigen Netzausbau zum Beispiel durch einen Speicher einfach weiterverwendet werden, da die Photovoltaikanlage sehr einfach demontierbar ist, teilen die Planer mit.
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Lebensraum für Tiere und Pflanzen
Zusätzlich hat der Versorger sein Portfolio an erneuerbaren Energien für die Kunden erweitert und unterstützt zusätzlich noch die ökologische Vielfalt. Denn die Anlage wurde so gestaltet, dass sie sich optimal in die Natur integriert. So biete eine naturbelassene Wiese Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten und trage zur Biodiversität bei. Außerdem hat die AEW die Anlage so gebaut, dass sie den Eingriff in die Landschaft auf ein Minimum reduzieren konnte, während sie gleichzeitig hohe Erträge erzielt.
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Auf Beton verzichtet
Um die Anlage nach der Lebensdauer rückstandslos zu entfernen, haben die Planer auf ein Betonfundament verzichtet. Dafür wurden die Stützen der Unterkonstruktion 1,6 Meter tief in den Boden gerammt und gewährleisten somit eine natürlichere Bauweise. „Mit der Eröffnung unserer ersten Freiflächenphotovoltaik setzen wir ein klares Zeichen: brach liegende und vorbelastete Flächen können temporär sinnvoll genutzt werden, um einen bedeutenden Beitrag zur Energiestrategie 2050 zu leisten“, betont René Wüst, Projektleiter bei AEW Energie. „Diese Anlage ermöglicht uns, wertvolle Erfahrungen außerhalb von Dachflächen zu sammeln und wir sind gespannt auf die Effizienz im Vergleich zu unseren Dachanlagen“, erklärt Wüst. (su)