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Sonne als Zwischenmieter

Der Truppenübungsplatz Altengrabow hat eine lange Geschichte, die auf das Jahr 1891 zurückgeht. Damals hat die Preußische Armee begonnen, eine 9.000 Quadratmeter große Fläche im westlichen Fläming an der heutigen Grenze zwischen Brandenburg und Sachsen-Anhalt für militärische Übungszwecke zu nutzen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1994 haben sowjetische Soldaten hier das Schießen aus allen Rohren geübt. Danach ging ein Teil der Fläche an Landwirte, während die Bundeswehr den Rest weiter nutzte.

Auch der Landwirt Rudolf Lüdemann besitzt eines dieser nicht mehr militärisch genutzten Areale am Rande des Dorfes Lübars, einem Ortsteil von Möckern im Jerichower Land in Sachsen-Anhalt. Doch die landwirtschaftliche Nutzung war viel zu gefährlich.

Vermintes Gelände

Denn im Boden lagen unbekannte Mengen an Munitionsresten aus der früheren Nutzung als Schießplatz. Mit der alleinigen Bewirtschaftung als ­Agrarfläche war die Bergung und Entsorgung der vielen alten Munitionsreste nicht zu finanzieren. Eine Lösung hatte die Stadtwerkekooperation Trianel parat. Denn sie entwickelte auf dem Areal eine große Photovoltaikanlage. Auch das ging natürlich erst, nachdem die Fläche von den militärischen Altlasten befreit war.

Ruhepause für den Acker

Auf zwölf Hektar barg ein spezialisierter Dienstleister 488 Werfergranaten und weitere Munitionsreste. Die Finanzierung der Kampfmittelräumung stemmt Trianel mit den künftigen Erträgen aus der Solaranlage – zusätzlich zur Refinanzierung des Generators selbst.

Dadurch konnte wertvolle Ackerfläche gewonnen werden. Schließlich belegt die Solaranlage nur 7,3 der vorhandenen zwölf Hektar Fläche. „Außerdem ermöglicht es der Solarpark auch, dass sich die ausgelaugte Ackerfläche in den nächsten 20 bis 30 Jahren erholen kann und gleichzeitig einen Beitrag zum Klima- und Bodenschutz leistet“, sagt Landwirt und Flächeneigentümer Rudolf Lüdemann.

Rückbau schon eingeplant

Mit dem Solarpark Lübars beteilige sich die Stadt Möckern auch an der Energiewende und leiste einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, ergänzt Bürgermeister Frank von Holly. „Gleichzeitig konnten durch den Bau militärische Altlasten aus der Zeit der Roten Armee nachhaltig geräumt werden und eine landwirtschaftlich kaum noch nutzbare Fläche konnte einer sinnvollen und wirtschaftlichen Nutzung zugeführt werden“, begründet er den Umweg über die Nutzung zur Stromproduktion.

Denn wenn der Solarpark seine maximale Lebensdauer erreicht hat, wird er vollständig durch den Betreiber zurückgebaut und die Fläche wieder landwirtschaftlich genutzt. Eine Bürgschaft für den Rückbau wurde beim Bauordnungsamt des Landkreises hinterlegt.

Bis dahin liefert die Anlage jedes Jahr fast 8,8 Millionen Kilowattstunden sauberen Strom, während sich die Fläche regenerieren kann. Denn die Installateure der Steag Solar Energy Solutions (Sens), die als Generalunternehmen zusammen mit der Stadtwerkekooperation Trianel die Anlage umgesetzt hat, haben auf der Fläche üppige 7,9 Megawatt Solarleistung aufgebaut. Die hohe Leistung auf der vergleichsweise kleinen Fläche ist durch die Nutzung von Hochleistungsmodulen mit immerhin 445 Watt pro Paneel gelungen.

Trianel Erneuerbare Energien/STEAG

Solaranlage als Nutzungskonzept für ­ehemaligen Weinberg

Die Projektbeteiligungsgesellschaft Trianel Erneuerbare Energien (TEE) hat in Schleich in Rheinland-Pfalz einen neuen Solarpark errichtet. Die Anlage steht auf einem stillgelegten Weinberg. Damit sie sich gut in die Umgebung einfügt, in der Weinbau ein entscheidender Wirtschaftsfaktor ist, hat TEE die auf Weinbergen typischen und schützenswerten schmalen Zugangswege erhalten.

Dies allerdings war eine Herausforderung bei der Installation der Anlage. „Diese Herausforderung haben wir gemeinsam mit der Steag Solar Energy Solutions und im Einklang mit den Bedürfnissen des örtlichen Weinbaus sehr gut meistern können“, erklärt Bastian Fiedler, Projektleiter bei Trianel. Denn die Projektbeteiligten haben für die Anlieferung der Bauteile und Komponenten ein eigenes, aber komplexes Logistikkonzept erarbeitet, um den verzögerungsfreien Bauprozess gewährleisten zu können.

Für den neuen Solarpark Schleich haben die Installateure insgesamt 19.602 Solarmodule aufgeständert und ein Umspannwerk errichtet. Über dieses wird der produzierte Strom direkt ins Netz eingespeist. Mit der Anlage mit einer Leistung von acht Megawatt veredeln die Projektbeteiligten die ansonsten brach liegende Fläche. Mit dem Erlös aus dem Verkauf der 8,8 Millionen Kilowattstunden Solarstrom pro Jahr finanzieren sie unter anderem die Pacht für die Fläche. Diese wiederum ist eine zusätzliche Einnahmequelle für den Eigentümer des Grundstücks, auf dem der Solarpark steht.

Foto: Trianel Erneuerbare Energien

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