Bereits Anfang 2023 hat BKW angekündigt, verschiedene Standorte für alpine Solaranlagen zu prüfen. Nun präsentiert der Versorger sechs konkrete Projekte, die er bauen will: Adelboden Schwandfäl, Montsol, Schattenhalb Tschingel Ost, Schattenhalb Tschingel West, Grindelwald Gemschberg und Grindelwald Oberjoch. Für die Projekte Adelboden Schwandfäl, Montsol und Schattenhalb Tschingel Ost liegen bereits die Zustimmungen der jeweiligen Gemeinden vor.
70 Megawatt produzieren relativ viel Winterstrom
Das Projekt Schattenhalb Tschingel West wird der Gemeinde im Frühling 2024 zur Abstimmung vorgelegt. Die beiden Projekte in Grindelwald befinden sich noch in Verhandlungen mit den Grundeigentümern. Alle geplanten Anlagen zusammen haben eine installierte Leistung von rund 70 Megawatt. Damit werden demnach jährlich insgesamt knapp 100 Gigawattstunden produziert. Genug, um im Schnitt rund 20.000 Vier-Personen-Haushalte zu versorgen.
Auf das Winterhalbjahr, also in den Monaten Oktober bis März, entfällt davon mit knapp 45 Gigawattstunden rund die Hälfte des Solarstroms. Alle sechs Projekte erfüllen die Bedingungen für eine Förderung nach Artikel 71a des Energiegesetzes, dem im September 2022 vom Parlament verabschiedeten Solarexpress.
Solarexpress braucht Netzverstärkungen
Ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die alpinen Solarprojekte ist die Anschlussfähigkeit an das Verteilnetz sowie dessen Verstärkung bis spätestens Ende 2030. Denn der Solarexpress schreibt vor, dass bis Ende 2025 mindestens zehn Prozent der gesamthaft erwarteten Produktion der Anlagen vor Ort verbraucht werden oder ins Netz eingespeist werden müssen – bis Ende 2030 sind es 100 Prozent. Hierfür braucht es laut BKW auch schnellere Genehmigungsverfahren für Netzverstärkungen, um die Kapazität des Stromnetzes zu erhöhen. (nhp)
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