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Preisrückgang bei Solarstromspeichern

Die Preise für Photovoltaikspeicher geben erneut nach. Im vergangenen Jahr sind die Kosten durchschnittlich um rund zehn Prozent gesunken.

Im Schnitt fallen nur noch 1.200 Euro pro Kilowattstunde Speicherinhalt an. Zum Vergleich: 2013 lagen dieser Wert im Durchschnitt noch bei über 2.500 Euro. Doch der Preisunterschied der einzelnen Anlagen ist enorm: 75 Prozent der Anlagen kosten zwischen 1.800 und 800 Euro pro Kilowattstunde – eine weite Spanne.

Inzwischen gibt es Systeme, die inklusive Leistungselektronik und Mehrwertsteuer 800 Euro pro Kilowattstunde kosten. Dies ist ein Ergebnis des bundesweiten Speichermonitorings durch die RWTH Aachen. Unterhalb dieser Schallgrenze sind die Powerpakete wirtschaftlich, vorausgesetzt die Lebensdauer beträgt 20 Jahre. Halten die Geräte nur zehn Jahre, rechnen sich die Speicher nicht. Anders aussehen kann dies bei Solarbatterien, die noch zusätzliche Aufgaben für den Betrieb des öffentlichen Stromnetzes übernehmen.

Rund 40.000 Speicher in 2018 neu dazugekommen

Strom aus einer Dachsolaranlage kostet mit neun bis elf Cent pro Kilowattstunde nur ein Drittel des Preises von Strom aus der Steckdose. Batteriespeicher tragen dazu bei, einen größeren Anteil des lukrativen Photovoltaikstroms selbst zu verbrauchen. Der Run auf die kühlschrankgroßen Stromspeicher hat im vergangenen Jahr weiter an Fahrt aufgenommen: Ende 2018 waren bereits rund 125.000 Speicher deutschlandweit installiert. Das ist ein Plus von 40.000 in einem Jahr und rund 30 Prozent mehr als 2017, so die Auswertung der RWTH Aachen. 90 Prozent der Speicher werden an Neuanlagen installiert, zehn Prozent bei bereits existierenden Solaranlagen. Etwas mehr als jede zweite neue Photovoltaikanlage erhält einen Batteriespeicher. Im Schnitt legen sich die Eigentümer ein Batteriesystem mit einer nutzbaren Kapazität von acht Kilowattstunden zu und geben dafür rund 10.000 Euro aus. Insgesamt sind hierzulande Solarspeicher mit einer kumulierten Kapazität von über 900 Megawattstunden installiert.

Die meisten Solaranlagenbetreiber stören sich nicht an den Kosten der Batteriesysteme. Die Absicherung vor steigenden Strompreisen, ein Beitrag zum Klimaschutz und Technologieaffinität sind die Kaufmotive. Ein Hinderungsgrund ist nur in wenigen Fällen die noch fehlende Wirtschaftlichkeit.

Wirtschaftlichkeit wird in naher Zukunft erreicht werden

Angesichts der Durchschnittspreise ist die Wirtschaftlichkeit bei normalen Heimanwendungen noch nicht gegeben. Dass die meisten Solarspeicher in naher Zukunft trotzdem wirtschaftlich werden, ist jedoch wahrscheinlich. Die Kosten werden beim derzeitigen Marktwachstum weiter sinken. Eine zusätzliche Nachfrage ist zu erwarten, wenn ab 2025 eine große Anzahl von Solaranlagen aus der EEG-Vergütung fällt. Da die dann abgeschriebenen Anlagen nur noch Betriebs-, Wartungs- und Reparaturkosten von 2 bis 4 Cent pro Kilowattstunde aufweisen, werden sich Eigenverbrauch und Speicherung ab diesem Zeitpunkt geradezu aufdrängen. Das Potenzial ist riesig: Insgesamt gibt es in Deutschland rund 1,7 Millionen Photovoltaikanlagen. Sie alle fallen früher oder später aus der EEG-Vergütung. Viele Eigentümer werden dann die Installation von Batterien zur Erhöhung des Eigenverbrauchs in Erwägung ziehen.

Wann sich Speicher auch bei höheren Kosten rechnen können

In manchen Fällen können sich die Solarspeicher auch heute schon rechnen: Immer mehr Stadtwerke, Stromlieferanten und Speicherhersteller bieten Photovoltaik-Speichersysteme im Zusammenhang mit Stromlieferverträgen an. In dem Fall wird der Speicher für weitere Netzdienstleistungen wie der Erbringung von Primärregelleistung genutzt, was die Zahl der Zyklen pro Jahr für den Speicher erhöht. Die zusätzlichen Zyklen wirken sich auf die Alterung des stationären Speichers nur wenig aus, entscheidend ist die kalendarische Alterung. Speicher können sich so auch bei höheren Kosten rechnen. Käufer sollten jedoch die Bedingungen prüfen, etwa die Länge des Stromliefervertrages.  (PF)

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