Der Anbieter von Monitoringlösungen, intelligenten Energiesystemen und Einspeisemanagementsystemen, Solare Datensysteme, ist genauso jung wie die Zeitschrift photovotlaik. Geschäftsführer Frank Schlichtig erzählt im Interview, wie sich das Unternehmen seither entwickelt hat und welche Ziele als nächstes anstehen.
Herr Schlichting, wo stand Ihr Unternehmen vor zehn Jahren?
Frank Schlichting: 2007 war das Geburtsjahr der Solare Datensysteme GmbH. Das Unternehmen wurde in diesem Jahr von Thomas Preuhs und Jörg Karwath mit der Vision, die Energiewende aktiv voranzubringen, gegründet. Vor zehn Jahren zählten zu unserem Unternehmen sieben Mitarbeiter und wir agierten noch rein auf dem deutschen Markt. Heute sind wir in 106 Ländern mit über 100 Mitarbeitern aktiv.
Welche Erwartungen hatten Sie damals an die Solarbranche?
Wir gehörten zu einem Kreis von Kleinunternehmen, die sich zum Ziel gesetzt hatten, ein ganz neues Marktsegment, das der alternativen Energien, zum Erfolg zu führen. Die Erwartungen waren hoch – genauso wie die Herausforderungen. Denn schließlich galt es, selbstbewusst hinter einer Technologie zu stehen, die sich gegen weltweit etablierte fossile und atomare Methoden der Energieerzeugung behaupten musste.
Welche Höhen und Tiefen haben Sie durchlebt?
Natürlich gab es anfangs auch aufgrund der hohen Einspeisevergütungen einen künstlichen Boom. Manche würden von Goldgräberstimmung sprechen. Doch uns ging es nicht um einen schnellen Erfolg, sondern um eine nachhaltige Veränderung der Energiewirtschaft. Nachdem der europäische – insbesondere der deutsche – Markt zusammenbrach, war zudem klar, dass unser Ziel nur mit einer globalen Strategie zu erreichen ist. Neben Europa rückten immer mehr die USA, Indien und letztlich China in unseren Fokus.
Was hat Ihnen Mut gemacht?
Die Überzeugung das Richtige zu tun. Das klingt vielleicht pathetisch, aber darum geht es. Wir verdienen Geld mit einer Technologie, die nachhaltig ist, die eine Alternative zur konventionellen Stromgewinnung darstellt. Davon werden nachfolgende Generationen in vielerlei Hinsicht profitieren. Unsere Firmengeschichte ist ein gutes Beispiel. Dank guter Produkte, Qualität und Überzeugungskraft etablierten wir uns auf einem hart umkämpften Markt und fanden auch bei Großkonzernen Gehör. In unserem Fall ging das soweit, dass wir heute zur Familie des Energiekonzerns BKW gehören, um hier unseren Teil zur Energiewende beizutragen.
Wo sehen Sie sich und Ihr Unternehmen in zehn Jahren, also 2027?
Ich denke, dass wir in zehn Jahren noch globaler agieren und in Ländern oder Märkten aktiv sein werden, die heute nicht im Fokus stehen. Natürlich wird das nur möglich sein, wenn wir uns breit aufstellen und eine Verschmelzung verschiedener Bereiche aktiv mit begleiten. Gebäudeautomatisierung und Energiemanagement sind dabei nur zwei Schlagwörter. Hier werden unterschiedliche Systeme intelligent zusammenarbeiten müssen. Damit die alternativen Energien sich flächendeckend durchsetzen.
Als Unternehmen werden wir uns daher nicht nur noch globaler, sondern auch als Dienstleister breiter aufstellen und unser Know-how in Märkten einbringen, die erst am Anfang stehen.
Welches Motto geben Sie uns mit auf den Weg?
Auf den Markt hören und dessen Veränderungen Rechnung tragen. Nur wer offen für Neues bleibt und trotzdem beharrlich an seine Ziele glaubt, kann sich langfristig behaupten. Die Vergangenheit hat uns gelehrt, dass es selbst für die besten Ideen Höhen und Tiefen gibt. Letztere zu überwinden gelingt leichter, wenn man eine nachhaltige Vision zur Grundlage seiner Handlungen macht.
Das Gespräch führte Heiko Schwarzburger.