Batteriehersteller Commeo entwickelt intelligente Energiespeicher- und EMS-Lösungen. In der Commeo GmbH ist das operative Geschäft der Commeo-Gruppe gebündelt, in der Commeo Property GmbH liegen die eigenen Immobilien und Bauprojekte. Die dritte Gesellschaft der Commeo-Gruppe, die Commeo Software GmbH, in der die Software-Lizenzen gebündelt sind, ist demnach von den Insolvenzanträgen nicht betroffen.
Hauptinvestors AFK steigt aus
Der laut Commeo überraschende Rückzug des Hauptinvestors AFK im Mai 2024 aus der laufenden Finanzierungsrunde sorgte für eine finanzielle Schieflage, teilt das Unternehmen mit. Hinzu kamen demnach gestiegenen Belastungen durch Inflation und ein schwieriges Investitionsklimas aufgrund geopolitischer Unsicherheiten.
„Die dadurch ursächlich entstandene Liquiditätslücke im Juni 2024 konnte trotz mit Hochdruck geführter und grundsätzlich vielversprechender Gespräche zu Zwischenfinanzierungen in der Kürze der Zeit nicht geschlossen werden“, schreibt das Unternehmen. Damit war ein Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens unumgänglich. Das Gericht hat daraufhin den Sanierungsexperten Malte Köster, Partner der Kanzlei Willmerköster, zum vorläufigen Insolvenzverwalter der beiden Gesellschaften bestellt.
Gehälter der 85 Beschäftigten vorerst sicher
Der laufende Geschäftsbetrieb werde aufrechterhalten, die Gehälter der 85 Beschäftigten seien bis einschließlich August 2024 gesichert. In den kommenden Wochen wird geprüft, wie Sanierungschancen unter dem Schutz des Insolvenzrechts aussehen können.
Gegründet wurde Commeo im Jahr 2014 als klassisches Start-up. Im Jahr 2017 wurden eigene Produkte zur Serienreife gebracht und mit eigener Produktion und selbstentwickelter Steuerungssoftware vermarket. Zuletzt lag der Jahresumsatz bei über zehn Millionen Euro. (nhp)
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