Die EWE-Tochter für Gasspeicher will nach eigenen Angaben die größte Batterie der Welt bauen. Dabei soll das Prinzip der Redox-Flow-Batterie in unterirdischen Salzkavernen zum Tragen kommen.
Bisher wird in solchen Kavernen Erdgas gespeichert. EWE Gasspeicher kooperiert bei dem Projekt „brine for Power“, kurz b4p, mit der Universität Jena. Diese hat neue, umweltverträgliche Komponenten für den Redox-Flow-Speicher entwickelt: Salzwasser und recyclebare Kunststoffe. 2023 könnte die Kavernenbatterie demnach in Betrieb gehen, sagt Projektleiter Ralf Riekenberg von b4p. Allerdings seien noch einige Tests durchzuführen und etliche Fragen zu klären, bis das Speicherprinzip zur Anwendung kommen kann.
„Wenn alles funktioniert, kann dies den Speichermarkt beziehungsweise den Markt für Regelenergie grundlegend verändern“, meint Peter Schmidt, Geschäftsführer bei EWE-Gasspeicher. Demnach kann die Strommenge, die ein Speicher aus zwei mittelgroßen Kavernen fasst, ausreichen, um eine Millionenmetropole wie Berlin für eine Stunde mit Strom zu versorgen. „Damit würden wir die größte Batterie der Welt bauen“, erklärt Schmidt.
Die Redox-Flow-Technologie ist lange bekannt
Bei einer Redox-Flow-Batterie kommen zwei unterschiedliche Elektrolyte zum Einsatz. Bislang verwendete man als Elektrolyt beispielsweise in Schwefelsäure gelöste umweltgefährdende Schwermetallsalze wie Vanadium. Die Forscher aus Jena haben nun eine Redox-Flow-Batterie entwickelt, die als Elektrolyt in Salzwasser gelöste recyclebare Polymere (Kunststoffe) nutzt. Die bislang verwendeten Behältergrößen dafür haben etwa die Größe einer Regentonne. (nhp)
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