Ausrangierte Hochvoltbatterien aus E-Autos können nach jahrelangem Einsatz auf der Straße sinnvoll genutzt werden: Audi und EnBW nutzen sie in einem stationären Batteriespeicher aus Second-Life-Batterien. Sie stammen aus zerlegten Testautos des Herstellers aus Ingolstadt.
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Ein Megawatt aus zwölf Batterien
Der neue Batteriespeicher in Heilbronn besteht aus zwölf Hochvoltbatteriesystemen. Zusammen bringen sie eine Gesamtleistung von einem Megawatt. Damit könnte der sofort einsatzbereite Speicher etwa eine Stunde lang den Stromverbrauch von rund 3.000 Haushalten decken.
Das Besondere ist der Plug&Play-Ansatz, der die Fahrzeugbatterien einfach und kostengünstig verschaltet. Die Anlage dient als Referenz für zunächst vier Projekte, die bei EnBW derzeit geplant sind.
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Geringere Belastung im Containerspeicher
Im Vergleich zu ihrem Einsatz im Fahrzeug werden die HV-Batterien im stationären Speichercontainer mit deutlich geringeren Strömen und gleichmäßiger genutzt. Die Beanspruchungen sind deutlich geringer als im mobilen Einsatz. Die Entwickler gehen davon aus, dass die gebrauchten Batterien im Container mindestens fünf bis zehn Jahren laufen können. Danach führt sie Audi dem Recycling zu, zerlegt sie in die Bestandteile und Rohstoffe, um die Materialien für neue Batterien zu verwenden.
Netzstabilität und Geschäfte am Energiemarkt
Zunächst werden die Leistungsfähigkeit des Speichers geprüft und verschiedene Einsatzszenarien simuliert. Dazu zählt unter anderem der Regelbetrieb, also die Energieabgabe bei zu niedriger Netzfrequenz, wenn nicht genug Strom eingespeist wird.
Und umgekehrt das Speichern von Energie, wenn zu viel Windkraft oder Sonnenstrom ins Netz eingespeist wird, so dass die Frequenz zu sehr ansteigt. Außerdem wird untersucht, wie der Speicher am Energiemarkt eingesetzt werden kann – je nach Verfügbarkeit von günstigem Strom aus erneuerbaren Energien. (HS)
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