Sofar ist erfolgreich mit Energiespeichern und Wechselrichtern. Welche Gründe sehen Sie für Ihren Erfolg?
Christian Buchholz: Wir sind seit bereits elf Jahren am Markt und wir haben schon vor zehn Jahren den ersten Batteriewechselrichter entwickelt. Mit diesem Batteriewechselrichter konnten wir Erfahrung sammeln mit Heimspeichern in Verbindung mit Photovoltaikmodulen und Wechselrichtern.
Und seitdem?
In den Folgejahren haben wir dann Hybridlösungen angeboten und waren der erste Anbieter einer 20-Kilowatt-Serie von Hybridwechselrichtern für Heimspeicher und Gewerbekunden. Des Weiteren haben wir schon immer Off-Grid-Funktionalität in unsere Geräte eingebaut. Wir bieten echten dreiphasigen Notstrom, sodass wir auch Maschinen betreiben können, wenn das Netz ausfallen sollte.
Gibt es eine separate Box oder ist der Notstrom in den Wechselrichter integriert?
Das ist praktisch alles in den Wechselrichter integriert. Die Umschaltung vom Netz- zum Inselbetrieb erfolgt automatisch in zehn Millisekunden, sodass man kein externes Equipment benötigt.
Welche Kapazitäten bieten Sie bei den Speichern?
Bei den Batteriespeichern geht es bei fünf Kilowattstunden los. Dann geht es bei uns tatsächlich bis zu den Containerspeichern, die 4,3 Megawattstunden Kapazität haben. Wir können praktisch den ganzen Bereich abdecken.
Und bei Wechselrichtern?
Für Wechselrichter haben wir Lösungen von ganz kleinen Leistungen an. Das sind Mikrowechselrichter mit 500 Watt. Wir bieten String-Wechselrichter-Hybrid-Serien bis 125 Kilowatt. Unser neuestes Gerät leistet 350 Kilowatt.
Welche Trends sehen Sie in den Speichermärkten?
Im Residential-Bereich sehe ich ganz klar, dass immer mehr Solaranlagen mit Speicher ausgestattet oder mit Speichern nachgerüstet werden. Die Nutzung dieses Speichers muss intelligent erfolgen. Das bedeutet nicht die fest eingestellte Optimierung des Eigenverbrauchs.
Sondern?
Der Speicher muss anhand von Wetterdaten, anhand des Elektroautos wissen, welche Systeme angesteckt oder eben nicht angeschlossen sind. Er muss wissen, wann es Sinn macht, die Batterien vollzuladen. Intelligenz im Energiemanagement ist der große Trend.
Wie groß sind Forschung und Entwicklung bei Sofar?
Weltweit haben wir 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon sind 600 in der Entwicklung tätig. Wir haben den Luxus, dass wir sehr viele Innovationen voranbringen können, parallel für Residential, für den industriellen Sektor oder Großanlagen.
Welche Trends sehen Sie im deutschen Markt?
Der deutsche Markt wird sich natürlich weiterhin wahnsinnig entwickeln, vor allem bei den Heimspeichern. Speichersysteme werden zum Standard bei Neuinstallationen, aber auch bei der Nachrüstung von Anlagen, die aus dem EEG laufen.
In diesem Sommer haben Sie einen neuen Gewerbespeicher vorgestellt. Welche Anforderungen erfüllt das System?
Das Gewerbespeichersystem von Sofar bietet pro Batteriemodul fünf Kilowattstunden Kapazität. Man kann vier bis zehn Module aufbauen und das Ganze wieder parallel. Das heißt, an einem Wechselrichter könnte man bis zu 200 Kilowattstunden Speicherkapazität anschließen.
An einem Wechselrichter?
Genau, an unseren Stringwechselrichter für 25 Kilowatt Leistung. Er verfügt über eine kleine, aber wichtige Innovation – einen neuen DC-Eingang. Daran kann ich die Batterie installieren oder nachrüsten, wenn mein Kunde einen Speicher wünscht.
Welche Trends sehen Sie in den kommenden Monaten in Deutschland, in Europa, international?
Sofar wird das Energiemanagementsystem weiter voranbringen. Wir haben in diesem Sommer auf der Messe eine eigene Cloudlösung vorgestellt. Die Digitalisierung unserer Produktlinien schreitet voran. Über diese Plattform können wir in Zukunft sehr innovative Services anbieten.
Das Gespräch führte Manfred Gorgus.
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CEO-Talk: Der Speichermarkt entwickelt sich ständig weiter. Sofar konzentriert sich auf Innovationen, um höchsten Anforderungen gerecht zu werden. Was sind die Trends im Markt für Energiespeicher? Und was bietet Sofar seinen Kunden? Das erfahren wir von Christian Buchholz, Technischer Leiter von Sofar Europe.