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Metallbetrieb in Bottrop nutzt mehr Solarstrom mit Redoxflow-Speicher

Der Metallverarbeitungsbetrieb Technoboxx in Bottrop macht sich unabhängiger vom Stromversorger. Das Unternehmen bearbeitet verschiedene Metalle schon seit geraumer Zeit teilweise mit Solarstrom vom eigenen Dach. Die installierten 300 Module erzeugen immerhin mit 60 Megawattstunden pro Jahr mehr Strom als Technoboxx benötigt. Um den Eigenverbrauch weiter zu erhöhen und den Strombezug aus dem Netz zu reduzieren, hat das Unternehmen einen Batteriespeicher mit nagelneuer Technologie installiert.

Frei skalierbar

Denn es handelt sich um einen Vanadium-Redoxflow-Speicher, der im Rahmen eines Forschungsprojekts des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (Umsicht) entstanden ist. Die Forscher des Instituts in Oberhausen hat sich bewusst für diese Speichertechnologie entschieden. Denn sie ist mit Blick sowohl auf die Leistung als auch die Kapazität frei skalierbar.

Elektrolyte sind getrennt

Zudem punktet die Redoxflowbatterie mit einer hohen Zyklenfestigkeit und Betriebssicherheit im Vergleich zur Lithium-Ionen-Technologie. Denn bei der Redoxflowtechnologie sind die nicht brennbaren Elektrolyte getrennt. Sie werden beim Landen und Entladen durch einen elektrochemischen Wandler gepumpt, der aus vielen gleich aufgebauten Zellen – sogenannten Stacks – besteht.

Neue Bipolarplatten entwickelt

Die Stacks bestehen aus Graphit-Vliesen, Membranen und einem neuen, von den Forschern des Fraunhofer Umsicht entwickelten und hergestellten Bipolarplatten aus einer Graphit-Kunstoffmischung. Diese Einzelkomponenten sind in einem Kunststoffrahmen eingelegt. Die Bipolarplatten werden mittels eines Lasers komplett mit dem Zellrahmen verschweißt. Dadurch wird es möglich, den Stack ohne die sonst erforderlichen Dichtungen aufzubauen – bisher ein Verschleißteil bei Redoxflow-Batterien. Denn durch dieses Fertigungsverfahren ist gewährleistet, dass die flüssigen, durch die Stacks gepumpten Elektrolyte sich weder im Inneren vermischen, noch aus dem Stack in die Umgebung gelangen können.

75 Kilowattstunden Solarstrom zwischenlagern

In Bottrop ist der gesamte Speicher in einem Container untergebracht, der auf dem Hof von Technoboxx steht. Die Batterie leistet immerhin 15 Kilowatt und kann 75 Kilowattstunden des überschüssigen Solarstroms zwischenlagern, bis er in der Produktion gebraucht wird. Mit einem größeren Elektrolytvolumen kann die Kapazität relativ einfach erhöht werden. Ein größerer Stack kann für mehr Leistung sorgen. Auf diese Weise kann der Speicher auf relativ einfach auf die Gegebenheiten vor Ort angepasst werden. (su)

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