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revolution im Schwarzwald

Das Holzstück, das Wolfgang Schmalz hochhält, ist nicht viel größer als eine Zigarettenschachtel, genau: 3,2 mal 9 mal 12 Zentimeter. Douglasie. „Hier drin steckt eine Kilowattstunde Energie. Damit können Sie sich rund 1.800 Mal elektrisch rasieren oder ein Auto mit einer Tonne Gewicht 360 Meter in die Höhe heben.“

Der Mann hat griffige Bilder parat, wenn er seine Welt erklärt. Und wenn er das tut, unaufgeregt und mit einer Klarheit, die selten geworden ist in unserer Zeit, dann ist mit Händen zu greifen, dass da einer meint, was er sagt. Und dass er zu tun gewohnt ist, was seiner innersten Überzeugung entspricht: verantwortlich handeln, nachhaltig wirtschaften, langfristig denken.

Gemeinsam mit seinem Bruder Kurt ist Wolfgang Schmalz geschäftsführender Gesellschafter der J. Schmalz GmbH in Glatten, acht Kilometer südöstlich von Freudenstadt.

Erneuerung hat Tradition

Ihre Welt – das ist der Schwarzwald, das ist Glatten an der Glatt, ein Flüsschen, das durch den Ort und durchs Betriebsgelände fließt. Das sind die Menschen, die hier leben – wie sie. Und das ist ein Unternehmen, das seit seiner Gründung im Jahr 1910 durch den Großvater Johannes Schmalz von der Familie geführt wird, inzwischen in der dritten Generation.

Die J. Schmalz GmbH zählt zu den international erfolgreichen Anbietern von Vakuumtechnologie. Das Unternehmen beschäftigt weltweit rund 800 Mitarbeiter, unterhält Tochtergesellschaften in 16 Ländern und vertreibt seine Produkte in mehr als 50 Ländern. Seinen wirtschaftlichen Erfolg verknüpft Schmalz mit sozialer Verantwortung und einer bemerkenswert konsequenten Nachhaltigkeitsstrategie. Kurz: Mitten im Schwarzwald gehen Tradition und Fortschritt, Ökologie und Ökonomie Hand in Hand.

Das alles hat nichts mit Nachhaltigkeitsmanagement zu tun, das sich ein ökologisches Mäntelchen umhängt, weil es dem Zeitgeist entspricht und Wettbewerbsvorteile durch Imagegewinn verheißt. Und es ist nicht getrieben vom „grünen Gewissen“ jener Zeitgenossen, die industrielle Produktion und wirtschaftliches Denken allzu gerne als natürlichen „Feind“ der Nachhaltigkeit verteufeln.

Vielmehr folgen Kurt und Wolfgang Schmalz einer Spur, die bereits ihr Großvater Johannes vor mehr als 100 Jahren legte: Als Standort für seine neue Rasierklingenfabrik suchte er sich ein Grundstück direkt an der Glatt aus. Dort stand eine Ölmühle, deren Wasserkraft er zunächst über Transmissionsriemen für die Produktion nutzte – erneuerbare Energien als Wirtschaftlichkeitsmotor, schon Anfang des 20. Jahrhunderts.

Das Geschäft florierte, 1922 ersetzte der umtriebige Mechanikermeister und Fabrikant das alte Mühlrad durch zwei Francisturbinen, mit denen er Strom erzeugte. Schon damals unterstützte der sozial denkende Unternehmer karitative Einrichtungen mit Geldspenden.

Von Rasierklingen zu Flugzeugtreppen

1945 übernahm der Sohn des Firmengründers, Artur Schmalz, das Ruder. Die Zeiten waren schwierig: nicht nur, dass sich die Zahl der Wettbewerber im deutschen Markt innerhalb weniger Jahre verzehnfachte. Der Elektrorasierer begann, die Rasierklinge aus dem Markt zu drängen. Also stellte Artur Schmalz mit großem Einfallsreichtum und dem Gespür für neue Märkte sein Produktportfolio radikal um – auf Transportgeräte, zum Beispiel für Post, Bahn und Flughäfen. Von Flughafengepäckwagen und fahrbaren Cockpittreppen über Lacktrockenwagen für Möbelhersteller bis hin zu Servierwagen für die Gastronomie reichte die Schmalz‘sche Produktpalette. Und der Erfolg gab Artur Schmalz recht.

Lust am Vorausdenken

Inzwischen wuchsen die Söhne Kurt und Wolfgang heran. Ihr Studium an der Universität Stuttgart schlossen sie als Diplomingenieure im Maschinenbau ab. Kurt promovierte obendrein an der Technischen Universität Wien in Betriebswirtschaft. 1984 übernahm er die Unternehmensführung, die er seit 1990 gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Wolfgang innehat.

Schon früh erkannte Kurt Schmalz, dass die Zeit guter Geschäfte mit Transportgeräten vorbei war. Das Unternehmen brauchte erneut ein neues Produktprogramm. Die Anfrage eines größeren Schreinerbetriebs aus Bayern gab den entscheidenden Impuls, den Kurt Schmalz – ganz Schwarzwälder Tüftler – schnell in ein geradezu geniales Produkt umsetzte. „Ich wurde nach einer Möglichkeit gefragt, wie man die Füllungen einer Türe beim Schleifen und Bearbeiten festhalten könne. So kam mir die Idee mit dem Vakuum.“ Er baute einen Arbeitstisch mit Vakuumsaugern, der Kunde war „überaus zufrieden“. Die Idee für das nächste Geschäftsfeld war geboren – und was für eine Idee: Das Unternehmen wuchs rasant und expandiert seit 1998 in ausländische Märkte.

Heute erzielt die J. Schmalz GmbH die Hälfte ihres Umsatzes im Ausland. Ein Erfolg, der nicht zuletzt der in Glatten herrschenden Unternehmenskultur geschuldet ist: Kurt und Wolfgang Schmalz schaffen es offenbar, ihre Mitarbeiter zu begeistern und auf die spannende Reise zu immer neuen Ideen mitzunehmen – durch „aktives Wissensmanagement und offene Kommunikation“, wie es in einer Firmenbroschüre heißt.

Die Firmenlenker investieren stolze 8,5 Prozent ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung. Das Unternehmen glänzt mit einer Ausbildungsquote von rund 14 Prozent. Und es pflegt ein internes Vorschlagswesen, das seinesgleichen sucht: 5.400 Verbesserungsvorschläge wurden im Jahr 2012 eingereicht – das sind mehr als zehn Vorschläge pro Mitarbeiter am Stammsitz. Zum Vergleich: Nach den Zahlen des Deutschen Instituts für Betriebswirtschaft brachten es die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer im gleichen Zeitraum auf durchschnittlich 0,82 Vorschläge pro Mitarbeiter.

Vorschläge der Mitarbeiter

Wer nun denkt, der größte Teil der Vorschläge bei Schmalz wandere in die sprichwörtliche Tonne, der irrt. Die Umsetzungsquote in Glatten liegt bei 70 Prozent. Die Lust der Gebrüder Schmalz an der ständigen Verbesserung von Produkten und Prozessen scheint anzustecken.

Und sie ist der Nährboden für außergewöhnliche Leistungen. Aktuell verfügt die J. Schmalz GmbH über rund 400 angemeldete und erteilte Schutzrechte. Jedes Jahr melden die Schwarzwälder weit über ein Dutzend neue Patente an.

Mit annähernd vier Patenten pro 100 Mitarbeiter und Jahr liegen sie dreimal so hoch wie der Durchschnitt der Top-Zehn-Patentanmelder. Dazu passt, dass Schmalz im April 2014 öffentlich einen Innovationspreis ausgeschrieben hat, Untertitel: „Der Wettbewerb für Vorausdenker“. Die innovativste Idee wird mit 4.000 Euro prämiert. Zusätzlich wird die beste Idee eines Studenten mit einem vierwöchigen Praktikum inklusive 3.000 Euro Gehalt belohnt.

Parallel zur wirtschaftlichen Entwicklung ihres Unternehmens etablierten die beiden Brüder das Schmalz Ecosystem. Es vereint die Eckpfeiler ihres unternehmerischen Selbstverständnisses: Ökonomie, soziales Engagement, Ökologie und Ressourcenschonung.

Obwohl im energieintensiven Maschinenbau zu Hause, erzeugt das Unternehmen seit vielen Jahren mehr Strom und Wärme aus erneuerbaren Quellen, als es verbraucht – ohne Emissionen. Es baut seine Anlagen zur Erzeugung „grüner“ Energie kontinuierlich aus, um den Eigenverbrauch möglichst optimal abzudecken. Zugleich werden Anlagen, Prozesse und Materialeinsatz ständig optimiert. Die Produkte, die Schmalz entwickelt und produziert, zeichnen sich durch einen wesentlich geringeren Fußabdruck bei den Kohlendioxidemissionen aus als vergleichbare Produkte.

Holzschnitzel aus heimischen Wäldern

Zunächst zu den Energiequellen. Wolfgang Schmalz lächelt und verweist auf das eingangs erwähnte Stück Holz: „Wir sind umzingelt von Biomasse und haben gute Alternativen zum Öl.“ Also ließ Artur Schmalz bereits im Jahr 1987 die erste Heizanlage mit Holzhackschnitzeln installieren – lange bevor es solche Anlagen schlüsselfertig auf dem Markt gab.

Sie wurde 2007 durch eine wesentlich leistungsfähigere Anlage mit 500 Kilowatt Nennleistung ersetzt. Die kostete zwar ungefähr das Zehnfache wie eine Ölheizung. „Aber Öl hätte unsere Ökobilanz und auf lange Sicht auch die wirtschaftliche Bilanz belastet“, erläutert Wolfgang Schmalz. „Im Übrigen sorgen wir durch die Nutzung von Holz aus der Umgebung dafür, dass die Kaufkraft im Land bleibt.“ Während der ersten sechs Jahre sei die Kostenbelastung durch die neue Heizung höher gewesen als mit Öl, danach aber schlug das Pendel zugunsten der Hackschnitzel um.

Heute produziert Schmalz mit Biomasse aus den heimischen Wäldern im langjährigen Mittel rund 1,25 Millionen Kilowattstunden thermische Energie pro Jahr, hinzu kommen knapp 11.000 Kilowattstunden Solarthermie. Damit deckt Schmalz den Energiebedarf für Raumwärme und Warmwasserbereitung nahezu komplett ab.

Ein ausgeklügeltes Wärmerückgewinnungssystem liefert mehr als 800.000 Kilowattstunden zusätzliche Nutzenergie aus Raum- und Prozesswärme. Eine kleine Zusatzheizung auf Ölbasis dient als Backup. Um Wärme einzusparen beziehungsweise möglichst effizient zu nutzen, hat Schmalz unter anderem folgende Maßnahmen ergriffen:

  • Der IT-Serverraum in Glatten wird durch Sprinklerwasser gekühlt. Das erwärmte Wasser wird im Sprinklerbecken gespeichert, die Energie wandert per Wärmepumpe wieder in den Kreislauf.
  • Die Abwärme der Druckluftkompressoren wird ebenso wie die der Produktionshallen und Büroräume über Wärmetauscher zurückgeführt.
  • Durch eine freie Außenluftkühlung konnte die Installation von Klimaanlagen weitestgehend vermieden werden. Stattdessen werden die Gebäude vor allem nachts durch automatische Lamellen- und Dachfenster und Zuluftventilatoren gekühlt.
  • Nordlicht-Sheddächer auf Produktions- und Bürogebäuden sorgen für optimale Lichtverhältnisse bei geringer Wärmeeinstrahlung im Sommer und verringern zugleich den Bedarf an Kunstlicht. Die Südseite der Sheddächer dient als Unterkonstruktion für eine Photovoltaikanlage. Insgesamt leisten die Solargeneratoren 533 Kilowatt.
  • Die Holzhackschnitzelheizung ist mit einem 40.000 Liter fassenden Pufferspeicher kombiniert. Hier lässt sich die erzeugte Wärme lange speichern, was die Schaltzyklen der Heizanlage reduziert und ihre Effizienz steigert.

Die Summe aller Maßnahmen zeigt die gewünschte Wirkung: Die Gesamteffizienz des knapp 14.000 Quadratmeter großen Produktions- und Logistikgebäudes liegt um 57 Prozent unter dem durch die Energieeinsparverordnung vorgegebenen Wert.

Wasser, Wind und Sonne liefern Strom

Ähnlich das Bild bei der Strombewirtschaftung. Auch hier schöpft das Unternehmen aus dem Vollen, das die Natur in der Umgebung zu bieten hat: Die Glatt, die 1910 den Ausschlag für die Firmengründung an dieser Stelle gab, liefert noch immer Strom: durchschnittlich rund 122.000 Kilowattstunden im Jahr. Zwei Windräder in der Nähe – der Schwarzwald bietet denkbar günstige Bedingungen – steuern im Jahresmittel 2,45 Millionen Kilowattstunden bei. Und die Photovoltaikanlage erbringt im Durchschnitt pro Jahr mehr als 500.000 Kilowattstunden.

Da das Stromangebot aus den eigenen Energiequellen nicht immer mit dem aktuellen Strombedarf übereinstimmt, speist das Unternehmen einerseits Strom ins öffentliche Netz ein und bezieht andererseits extern erzeugten Fremdstrom. Aber auch der kommt aus emissionsfreien Quellen – von den bundesweit bekannten „Stromrebellen“ aus Schönau im Südschwarzwald.

Doch auch in Sachen Stromwirtschaft gilt, was Wolfgang Schmalz so ausdrückt: „Die beste Kilowattstunde ist die, die man gar nicht erst verbraucht.“ Konkret:

  • Die Bremsenergie der Regalbediengeräte im automatischen Kleinteilelager wird rückgespeist und wieder genutzt.
  • Nicht benötigte Schaltkreise werden nachts und am Wochenende abgeschaltet.
  • Die Beleuchtung in Büro- und Produktionsgebäuden wird tageslichtabhängig geregelt.
  • Für Kunstlicht kommen durchgängig energiesparende Leuchtmittel zum Einsatz.
  • Die firmenweite Drucklufterzeugung ist frequenzgeregelt und wird von einer Regelungssoftware überwacht. Dadurch wurde das Druckluftniveau um ein Bar gesenkt.

Seit 2012 ist ein Lastmanagement im Einsatz, das die Energieflüsse steuert und Stromlastspitzen ausgleicht. Kommt es zu einer Lastspitze, werden Verbraucher, die nicht dauerhaft eingeschaltet sein müssen, für mindestens fünf Minuten abgeschaltet oder in ihrer Leistung reduziert. Das spart nicht nur Strom, sondern auch zusätzliche Kosten durch die Vermeidung von Lastspitzen.

Die ergänzend im Unternehmen eingesetzten Treibstoffe und Heizöl schlugen 2012 mit 593 Tonnen Kohlendioxid zu Buche. Gleichzeitig hat Schmalz mit den nicht selbst verbrauchten, also eingespeisten Anteilen aus Windkraft und Photovoltaik rund 1.870 Tonnen Kohlendioxid vermieden. Die Umweltentlastung unterm Strich: 1.277 Tonnen.

Konsequenz heißt für die Gebrüder Schmalz und ihre Mitstreiter im Unternehmen auch, dass die Produkte selbst umweltschonend sind. Das beginnt bei der Herstellung und der Zulieferung. So auditiert der Hersteller regelmäßig seine Lieferanten, schult und berät sie in Fragen der Ressourceneffizienz. Gleiches gilt für die Logistik. Hier setzt Schmalz zum einen auf Zulieferer aus der Region und zum anderen auf optimierte Versandwege wie etwa Go Green von DHL.

So gelingt es, umweltschonenden Einfluss zu nehmen, noch ehe die Rohprodukte im Haus sind. Womit das Unternehmen in ein Terrain einsteigt, das wesentlich komplexer ist als die eigene Energie- und Kohlendioxidbilanz. Das Ziel: Alle Emissionen entlang der Wertschöpfungskette bis hin zur Entsorgung der Produkte identifizieren, quantifizieren und die Entwicklung hin zur Kohlendioxidneutralität vorantreiben.

Dass seine Produkte bei ihrer Nutzung möglichst wenig Energie verbrauchen, hat Schmalz ohnehin im Blick. Für die sichere Fixierung eines Werkstücks mit Vakuum etwa ist ein Mindestvakuum erforderlich. Also hat Schmalz spezielle Vakuumerzeuger mit Luftsparautomatik entwickelt. Sie schalten ihre Saugfunktion ab, sobald der definierte Wert erreicht ist. Dadurch verringert sich der Energieverbrauch im Einsatz um bis zu 80 Prozent oder 730 Kilogramm Kohlendioxid pro Greifer und Betriebsjahr.

Energieeffiziente Produkte

Ein weiteres Beispiel ist ein Hebegerät, das ohne externe Energiezufuhr arbeitet. Die Hubbewegung des Kettenzugs, an dem das Gerät aufgehängt ist, sorgt zugleich für Auf- und Abbau des Vakuums. Oder die Funkfernsteuerung, die ihre Energie über den piezoelektrischen Effekt oder über eine integrierte Solarzelle bezieht. Dieser Effekt in Kombination mit der Möglichkeit, das Gerät in Arbeitspausen direkt am Bedienelement abzuschalten, spart bis zu 40 Prozent der sonst erforderlichen Energie.

In jüngster Zeit hat Schmalz begonnen, seine Produkte möglichst einfach recyclingfähig zu machen. Dies betrifft vor allem die leichte Trennbarkeit der verschiedenen Materialien und Komponenten.

So lässt sich zum Beispiel bei bestimmten Sauggreifern das Verschleißteil aus Elastomer problemlos vom Anschlussteil aus Aluminium trennen. Damit ist nicht nur eine fachgerechte Entsorgung möglich, sondern auch der ressourcensparende Betrieb des Geräts, weil das Anschlussteil weiterverwendet werden kann.

Die billigste Antriebskraft: Vernunft

Warum sie diesen Weg eingeschlagen haben und mit schwäbischer Beharrlichkeit weitergehen? Darauf haben Kurt und Wolfgang Schmalz eine einfache Antwort: „Wir sind hier am Standort verwurzelt. Und als Unternehmer haben wir eine große Verantwortung für das Gemeinwohl. Wir wollen das Unternehmen und unsere Umwelt gesund weitergeben.“

Dahinter stecke ein klarer Wirtschaftlichkeitsgedanke, erklärt Wolfgang Schmalz: „Wir setzen nichts um, was sich nicht rechnet. Aber der Energieverbrauch und die gesamten Lebenszykluskosten nehmen immer größeren Raum ein.“

Da sei es schlicht vernünftig, nach Lösungen zu suchen, diese Entwicklung in sinnvolle Bahnen zu lenken. „Schmalz steht im internationalen Wettbewerb. 50 Prozent unserer Wertschöpfung betreiben wir im Ausland. Natürlich führen wir nur Maßnahmen durch, die unsere Wettbewerbssituation verbessern.“

Dazu gehört logischerweise auch, dass der Kunde einen wirtschaftlichen Vorteil hat. Und den kann das Unternehmen mit seinen energieeffizienten Produkten anbieten. „Wir wollen den Beweis antreten, dass die drei Säulen Wirtschaftlichkeit, ökologisches und soziales Handeln unter einen Hut zu bringen sind“, fährt Wolfgang Schmalz fort. „Diesen Beweis haben wir zumindest für uns erbracht. Als produzierendes Unternehmen versorgen wir uns mühelos mit regenerativer Energie. Wir haben einen niedrigeren Energieverbrauch als vergleichbare Unternehmen und natürlich niedrigere Kosten.“

Nächster Neubau geplant

Übrigens: Derzeit entsteht auf dem Betriebsgelände in Glatten ein neues Firmengebäude. Aus der Kantine wird ein „Betriebsrestaurant“. Und die Gebrüder Schmalz bleiben sich treu. „Künftig werden wir, wo immer möglich, Lebensmittel aus regionaler Herkunft verarbeiten. Die werden dann bei uns nicht tiefgefroren angeliefert, sondern frisch zubereitet.“

Greenhouse Gas Protocol

Der nächste Schritt

Die von der J. Schmalz GmbH vorgelegte Kohlendioxidbilanz basiert auf dem Greenhouse Gas Protocol des Weltressourceninstituts und des Weltwirtschaftsrats für nachhaltige Entwicklung. Die dort definierten Bilanzgrenzen sind in drei Geltungsbereiche (Scopes) unterteilt:

  • Scope 1 erfasst alle direkten Emissionen im Unternehmen.
  • Scope 2 erfasst die Emissionen zugekaufter Energie.
  • Scope 3 erfasst alle anderen Emissionen, die entlang der Wertschöpfungskette verursacht werden – einschließlich der Nutzungsphase und Entsorgung von Produkten.

In der derzeit vorgelegten Bilanz von Schmalz sind alle Faktoren nach Scope 1 und 2 berücksichtigt. Der nächste, weit komplexere und schwierigere Schritt – die Erweiterung der Bilanzgrenzen um Scope 3 – ist bereits in Arbeit. Er soll in naher Zukunft umgesetzt werden.

Energiebilanz

Mehr Energie erzeugtals selbst verbraucht

In den Jahren 2008 bis 2012 hat Schmalz aus regenerativen Quellen 20.853.992 Kilowattstunden Energie erzeugt. Im gleichen Zeitraum hat das Unternehmen 20.554.114 Kilowattstunden Energie verbraucht. Der Überschuss an selbst erzeugter Energie beträgt 299.878 Kilowattstunden. Der Selbstversorgungsgrad liegt bei 50 Prozent.

http://www.schmalz.com

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