In Phasen des Überangebots wird der Strom gespeichert und später bei Bedarf wieder ins Netz eingespeist. „Gerade angesichts der derzeitigen Energieknappheit brauchen wir effiziente Wege, regenerative Energie zu speichern. Der Speicher hilft dabei, die Energiepreise zu stabilisieren“, sagt Reinhild Kühne, Geschäftsführerin der JT Energy Systems.
Akkus mithilfe von KI klassifiziert
Der Energiespeicher besteht aus über 10.000 Batteriemodulen. Ein großer Teil davon stammt aus gebrauchten Lithium-Ionen-Batterien, die überwiegend in Elektrostaplern, aber auch im Automotiv-Bereich, weiterverwendet werden. „Lithium-Ionen-Batterien können in der Regel länger genutzt werden als die Elektrofahrzeuge, in denen sie verbaut sind. Stationäre Energiespeicher wie bei uns in Freiberg sind die logische Konsequenz, um die Batterien noch lange Zeit sinnvoll weiterzuverwenden“, erklärt Kühne.
Die gebrauchten Energiemodule werden von JT Energy Systems auf ihren Zustand hin analysiert, mithilfe von KI klassifiziert und bei Bedarf aufgearbeitet. Im Sinne einer Kreislaufwirtschaft wird so ein besserer Nutzungszeitraum der in den Batterien verwendeten Ressourcen und Rohstoffe sichergestellt. „Aufgrund des seit Jahren stark steigenden Anteils von Elektrofahrzeugen mit Lithium-Ionen-Batterien rechnet JT Energy Systems in Zukunft mit einer wachsenden Anzahl an Batteriekapazitäten, die für ein zweites Leben in stationären Speichern genutzt werden“, sagt Chefin Kühne.
Bei der Klassifizierung und Bewertung der Restlebensdauer der Batterien greift auf das Know-how der in Dresden ansässigen Novum Engineering als Experte für KI-basierte Batterieüberwachung zurückgegriffen. JT Energy Systems wurde im Jahr 2019 gemeinsam von dem Batteriehersteller Triathlon und dem Hamburger Intralogistikspezialisten Jungheinrich gegründet. Das Joint Venture produziert Energiesysteme für Elektrofahrzeuge mit industrieller Anwendung. Der Batteriespeicher in Freiberg wurde von dem lokal ansässigen Partnerunternehmen Tricers Energy geplant und gebaut. (nhp)
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