Der Mineralölkonzern Shell ist der erste Großkunde für die von Skeleton Technologies entwickelte Batterie mit Supercaps. Diese kombiniert die Eigenschaften von Superkondensatoren und Batterien in einer Lösung. Der Hersteller mit Hauptsitz in Tallinn hat den Strompuffer für die spezifischen Anforderungen wie im Bergbau entwickelt. Er wird aktuell vorwiegend in Hybrid- und Brennstoffzellenfahrzeugen, Bussen, Lastwagen und Ladeinfrastrukturen eingesetzt. Nun wird Skeleton Mitglied des von Shell geführten Konsortiums zur Elektrifizierung und Dekarbonisierung im Bergbau. „In den nächsten sieben Jahren stellt der Bergbausektor für uns einen der größten Märkte dar, mit einer Umsatzmöglichkeit von rund 95 Milliarden Euro“, hofft Skeleton-CEO Taavi Madiberk.
Shell wird die Batterie mit Supercaps in der Bergbausparte für die Elektrifizierung und Dekarbonisierung seiner Fahrzeugflotte abseits der Straßen einsetzen. Damit will Shell seine CO2-Emissionen mittels erneuerbarer Energien und Elektrifizierung reduzieren. Die Batterie von Skeleton bietet nach einer einminütigen Ladezeit rund 30 Minuten Fahrleistung. „Der Bergbau ist einer jener Sektoren, in dem die Dekarbonisierung besonders komplex ist. Um die unumgängliche Transformation dennoch voranzutreiben, sind hohe Leistung und Kosteneffizienz gleichermaßen erforderlich“, sagt Shell-Manager Grischa Sauerberg, der für Bergbau und Dekarbonisierung zuständig ist.
Die Batterie ermöglicht nach Angaben des Herstellers eine 100-mal schnellere Aufladung im Vergleich zu herkömmlichen Lithiumbatterien. In Geländefahrzeugen kann sie in weniger als einer Minute aufgeladen werden, was gleichzeitig die potenzielle Betriebszeit des Fahrzeugs erhöht. Die Batterie hat eine Lebensdauer von rund 50.000 Lebenszyklen und ist frei von kritischen Rohstoffen wie Kobalt, Kupfer, Nickel und Graphit. Dies erhöht zudem den Sicherheitsgrad des Speichers, selbst bei äußeren Einwirkungen wie Druck, Überhitzung und starken Beschädigungen. Der Start für die Massenproduktion ist für 2024 geplant.