Swissolar setzt sich dafür ein, dass die Solarbranche von der vorgezogenen Entsorgungsgebühr auf Batterien befreit wird. Der Branchenverband führt derzeit entsprechende Gespräche mit der für das Einsammeln und Verwalten der Gebühr zuständigen Behörde.
Der Schweizer Verband der Solarbranche Swissolar setzt sich dafür ein, dass die Batterien in Solarstromspeichern von der vorgezogenen Entsorgungsgebühr befreit werden. Die Branchenvertreter befinden sich diesbezüglich derzeit in Gesprächen mit der Interessenorganisation Batterieentsorgung (Inobat), die für das Einsammeln und die Verwaltung der vorgezogenen Entsorgungsgebühr verantwortlich ist.
Generationenvertrag für Batteriespeicher
In der Schweiz gilt sein 2011, dass die Hersteller und Verkäufer von Batterien – gleichgültig ob sie lose oder in einem Gerät eingebaut verkauft werden – schon beim Vertrieb der Speicher eine Gebühr für die Entsorgung bezahlen müssen. Dies gilt nicht nur für kleine Batterien, die in elektrischen Geräten oder Fahrzeugen eingesetzt werden, sondern auch für die Zellen in Solarstromspeichern. Diese fallen unter die Kategorie Industriebatterien. Damit müssen die Anbieter von Speichern auf Bleibasis 0,50 Franken pro Kilogramm Batteriegewicht auf dem Konto der Inobat einzahlen. Für Lithium-Ionen-Batterien werden sogar 3,20 Franken pro Kilogramm fällig.
Um diese hohen Kosten zu umgehen, kann die Solarbranche ein eigenes Sammel- und Recyclingsystem einrichten und dadurch von der verpflichtenden Gebühr befreit werden. Sie muss allerdings gewährleisten, dass das Sammeln und Entsorgen der Speicher sowohl organisatorische als auch finanziell abgesichert ist. Die Branche muss sicherstellen, dass die in Verkehr gebrachten Batterien bis zu einer bestimmten Quote wieder einsammeln und entsorgen.
Bleibatterien sind kein Problem
Für die Bleibatterien in Solarstromspeichern sieht Swissolar kein Problem, eine Befreiung von der vorgezogenen Entsorgungsgebühr zu erreichen. Die Mitglieder könnten davon ausgehen, dass für diese Speicher bald eine Branchenlösung und Gebührenbefreiung erreicht ist, erklären die Branchenvertreter. „Bleihaltige, gebrauchte Batterien lassen sich für die umweltgerechte Entsorgung relativ leicht in den entsprechenden Märkten absetzen, da der Rohstoff Blei der recycelten Batterien Erträge generiert“, begründet Swissolar seinen Optimismus. „Mit diesem Verkaufserlös lassen sich die Kosten rund um die umweltgerechte Entsorgung decken.“
Lithiumspeicher von Gebühr befreien
Für die Lithium-Ionen-Batterien wird das aber etwas schwieriger, da es bisher nur unzureichende Verfahren gibt, diese zu recyceln. Deshalb wird die Entsorgung auch teurer und die Branchenlösung schwieriger. Aber auch für dieses Segment ist der Branchenverband im Gespräch mit der Inobat, um eine Lösung für die Gebührenbefreiung zu finden. Wie lange diese Gespräche dauern, ist bisher noch unklar. Immerhin wird die Inobat auf der Veranstaltung von Swissolar „Solar-Update Arbeitssicherheit bei Solaranlagen & Batteriespeicher für Photovoltaik“ noch im Januar 2016 in Bern über weitere Einzelheiten informieren. Doch gleichgültig, ob eine Branchenlösung erreicht wird oder nicht – Hersteller, Händler, Anbieter und Installateure, die Batteriespeicher verkaufen, müssen die abgesetzten Mengen weiterhin bei der Inobat melden. (Sven Ullrich)