Die Berechnungen zeigen auch, wie viele Speicher in diesem Szenario notwendig sind. Das kostengünstigste Energiesystem sieht Batteriespeicher mit 56 Gigawatt nutzbarer Kapazität vor, die in einem Jahr im Schnitt rund 187 Mal be- und entladen werden. Sie setzen dabei 10,5 Terawattstunden um, das sind ungefähr zwei Prozent des Stromverbrauchs. Rund 220 Terawattstunden Strom werden zur Erzeugung von Methan genutzt, das teilweise im Wärmesektor verwendet wird. 85 Terawattstunden Strom fließen direkt in den Wärmesektor und werden dort teilweise gespeichert.
Eine der wichtigen Fragen ist, in wieweit Speicher helfen, das Stromnetz zu entlasten. Dazu hat Armin Schmiegel von Bosch Power Tec basierend auf Feldtestergebnissen mit Kollegen vom Fraunhofer IWES in Kassel Simulationen durchgeführt. In einem Verteilnetz mit vielen Photovoltaik-Anlagen steigt bei starker Sonnenstrahlung die Spannung in der Regel etwas an. Die Netzbetreiber müssen sehr enge Grenzwerte einhalten. Wie sehr die Spannung durch die Solarstromeinspeisung steigt, ist daher ein Maß für die Aufnahmefähigkeit des Netzbereichs. Schmiegel kommt zu dem Schluss, dass der Spannungsanstieg mit Speichersystemen um fünf bis zehn Prozent reduziert werden kann. Wichtig sei allerdings, dass Speicher nicht schon mittags voll aufgeladen sind, wenn die Sonne besonders stark scheint. Es sei schon sehr viel gewonnen, wenn Speicher beispielsweise erst ab elf Uhr mit ihren Aufladezyklen beginnen. Derzeit gibt es allerdings keinen Anreiz für einen Betreiber, den Speicher in dieser Form zu betreiben. (Michael Fuhs)