Das Karlsruher Institut für Technologie testet den Verbrauch von Ökostrom dort, wo er produziert wird. Neben unterschiedlichen Erzeugungsanlagen sind auch verschiedene Speichertechnologien an dem Modellprojekte beteiligt.
Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) startet ein Modellprojekt, in dem der regionale Verbrauch erzeugten Ökostroms getestet wird. Konkret wollen sie verschiedenste Erzeugungsanlagen zu einem virtuellen Kraftwerk zusammenschalten. Dazu kommen noch verschiedene Anlagen zur Speicherung des Stroms. Neben Batteriespeicher soll unter anderem Power-to-Gas-Anlagen mit überschüssigem Ökostrom Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff gespalten werden. Der Wasserstoff wird danach zu Methan synthetisiert und ins Gasnetz eingespeist. „Übergeordnetes Ziel ist es, die Energieversorgung zu regionalisieren und so den Regelungsausgleich mit dem Fernübertragungsnetz möglichst gering zu halten“, erklären die Forscher des KIT. „Dadurch würde der Ausbau der erneuerbaren Energien nicht mehr den Ausbau von Stromtrassen nach sich ziehen.
Optimale Modellregion gefunden
Zusammen mit weiteren Projektpartnern werden die Karlsruher die intelligente Verzahnung und Steuerung von Komponenten wie Windräder Solarzellen, Batterien, Power-to-Gas-Anlagen Gasspeichern und Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen zu einem einzigen Energienetz konzipieren. Dazu modellieren die Projektpartner das Strom- und Gasnetz von Kirchheimbolanden und führen die einzelnen Anlagen regelungstechnsich zusammen. „Die Stadt Kirchheimbolanden eignet sich sehr gut als Modellstandort, weil sie über verschiedenste Energieinfrastrukturen verfügt“, betonen die Karlsruher Forscher. So hat die Stadt ein sehr gut ausgebautes Strom- und Gasnetz. Dazu speisen zahlreiche Solaranlagen ihren Strom in das Verteilnetz ein. Dazu kommen noch mehrere Blockheizkraftwerke, ein Windpark und ein Gasspeicher, die an den beiden Netzen hängen. Außerdem sei der Stromverbrauch repräsentativ zwischen Haushalten, Gewerbe und Industrie aufgeteilt, wissen die Fachleute vom KIT.
Neben dem KIT ist an dem Projekt noch der Energieversorger Erp, eine Tochter der Thüga-Gruppe beteiligt. Außerdem sitzen noch die Fachhochschule Bingen und die Viessmann-Gruppe mit im Boot. (Sven Ullrich)