Damit die Bundesregierung ihre Klimaschutzziele im Gebäudesektor erreicht, müssen mindestens acht Millionen Wärmepumpen installiert sein. Dazu sind verbesserte Rahmenbedingungen notwendig.
Um zwei Drittel soll der CO2-Ausstoß im Gebäudesektor sinken. Das ist jedenfalls das Ziel, das im Klimaschutzplan 2050 formuliert ist. Um das zu schaffen, reicht die derzeitige Entwicklung des Wärmepumpenmarktes nicht aus. Denn dann werden in drei Jahrzehnten nur etwa 3,7 Millionen Wärmepumpen installiert sein. Deshalb haben die Autoren der aktuellen Branchenstudie des BWP ausgerechnet, was notwendig ist, um das Klimaschutzziel zu erreichen. Mit 8,7 Millionen Wärmepumpen käme die Effizienztechnologie bis zur Mitte des Jahrhunderts auf einen Anteil am Gesamtheizungsabsatz von etwa 47 Prozent. Das bedeutet bis 2050 ein jährliche CO2-Einsparung von mehr als 30 Millionen Tonnen. Derzeit heizen gut eine Million Wärmepumpen in Deutschland vor allem Neubauten.
Um das zu erreichen, müssen die Rahmenbedingungen aber schleunigst geändert werden. „Ohne Zweifel sind Wärmepumpen ein zentraler Baustein für den Klimaschutz. Die Branchenprognose belegt eine positive Marktentwicklung“, erklärt Martin Sabel, Geschäftsführer des BWP. „Allerdings zeigt sich auch: Für eine erfolgreiche Wärmewende brauchen wir weitere entschlossene Maßnahmen, damit Wärmepumpen ihr volles Potential entfalten können.“
Förderung, CO2-Bepreisung und höhere Standards sind notwendig
So müssen dringend die energetischen Gebäudestandards weiterentwickelt werden. Außerdem ist eine steuerliche Abschreibung der Gebäudesanierung notwendig, um die alten fossilen Heizkessel aus dem Bestand zu bekommen. Das müsse mit einer verbesserten Förderung erneuerbarer Wärmeerzeuger flankiert werden. Außerdem muss endlich der Energieträger Strom von Steuern, Entgelten und Umlagen entlastet werden, damit er gegenüber dem steuerlich weniger belasteten Erdgas konkurrenzfähig wird. Außerdem muss endlich der CO2-Ausstoß in den Energieverbrauch eingepreist werden. Zudem fordert der BWP, endlich ein flexibles Strompreissystem einzuführen. Denn dann kann die Wärmepumpe nicht nur CO2-Ausstoß sparen, sondern auch ihre ganze Stärke als flexible Last ausspielen. „Das Gebäudeenergiegesetz, die Umsetzung der Förderstrategie für Energieeffizienz und erneuerbare Wärme sowie die einzuberufende Gebäudekommission bieten die Chance, durch verbesserte Rahmenbedingungen für Wärmepumpen deren Potenziale endlich besser auszuschöpfen“, betont Martin Sabel. (su)
Wie sich der Wärmepumpenmarkt derzeit entwickelt, lesen Sie hier.
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