Während die Batterien selbst einen erheblichen Beitrag zur Kostensenkung von Großspeichern leisten, sehen Analysten auch Preissenkungspotenziale an anderer Stelle. Insgesamt werden die Systemkosten um 41 Prozent sinken.
Die Systemkosten für große Stromspeicher werden in den kommenden vier Jahren um 41 Prozent sinken. Das ist das Ergebnis einer Analyse der Marktforscher von GTM Research in Boston, Massachusetts. Während derzeit noch 670 Dollar pro Kilowatt Speicherleistung für die Systeme anfallen, sinken diese Kosten bis 2020 auf unter 400 Dollar pro Kilowatt.
Einen erheblichen Beitrag zur Kostensenkung leistet die Hardware. Dazu gehören die Leistungselektronik und die Gehäuse. „Während die Batterien die teuerste Komponente eines Energiespeichersystems bleiben, bieten sie gleichzeitig den größten Spielraum für Kostensenkungen“, erklärt Luis Ortez, Analyst bei GTM Research und Hauptautor der Studie. „Doch Einsparmöglichkeiten ergeben sich entlang der gesamten Wertschöpfungskette.“
Batteriewechselrichter werden billiger
Die größten Kostensenkungspotenziale sehen die Analysten bei der Hardware. Hier trägt vor allem die Leistungselektronik zum Rückgang der Speicherpreise bei. Die Batteriewechselrichter sind bisher noch wesentlich teurer als die normalen Wechselrichter für Photovoltaikanlagen Aber in den kommenden vier Jahren sollte diese Preisdifferenz zusammenschrumpfen auf ein Minimum. Zwar werden dann die Batteriewechselrichter immer noch teurer sein. Schließlich müssen sie den Strom in beide Richtungen umwandeln, während der normale Solarwechselrichter nur die Richtung von Gleich- zu Wechselstrom können muss. Doch wird die Leistungselektronik dennoch zur gesamten Preissenkungen von Großspeichern erheblich beitragen.
Referenzprojekte vereinfachen die Kundenakquise
Die sogenannten weichen Kosten wie die Kundenakquise und die Integration der Speicher ins Netz inklusive Softwarekosten sinken zwar in den kommenden Jahren noch rasanter. Da diese aber ohnehin nur zu einem kleineren Anteil an den Gesamtkosten der Speicher beteiligt sind, ist auch deren Beitrag zur Senkung der Gesamtkosten nicht so hoch wie der der Hardwarepreise. „Bei der Senkung der Softwarekosten zielen die Projektentwickler in den USA vor allem auf entscheidende Verbesserungen in naher Zukunft und gleichzeitig erwarten sie ähnliche Preissenkungssignale durch die bis 2020 angestoßenen Großprojekte“, prognostiziert Ortez. Dadurch werden vor allem die Kosten für die Kundenakquise stärker sinken als die Softwarepreise.
Errichtungskosten bleiben weitgehend stabil
Den geringsten Anteil an den Systempreisen haben die Errichtungskosten. Dazu gehört nicht nur der Aufbau des Speichersystems, sondern auch die Vorbereitung der Aufstellfläche. Diese Kosten werden in den kommenden Jahren weniger drastisch sinken als die Kosten für die Hard- und Software. Die Analysten von GTM Research erwarten eine Preissenkung in diesem Bereich von etwa sechs Prozent bis 2020. (Sven Ullrich)