Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch
AKTUELLE MELDUNGEN

Umfrage: Bringen einphasige Speicher neue Schieflasten ins Netz?

Durch den verstärkten Zubau von einphasigen Stromspeichern ist die Debatte um Schieflasten in den Niederspannungsnetzen neu entfacht. Schon bei einphasigen Photovoltaiksystemen tauchte dieses Problem auf, nun erhält die Diskussion durch die Speicherbatterien neue Nahrung.

Viele Netzbetreiber kämpfen mit der ungleichen Verteilung von Lasten in den drei Phasen, die durch das Schaltverhalten von elektrischen Verbrauchern, Solargeneratoren sowie Stromspeichern entstehen. Das betrifft sowohl einphasige Batteriesysteme als auch dreiphasige Speicher, die zwar saldierend über die drei Phasen ausgleichend wirken (und die Einspeisung reduzieren), aber die Schieflasten in den einzelnen Phasen nicht wirklich glätten.

Besonders problematisch sind Speicher, die nicht nach den Vorgaben der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gebaut werden, also ohne Förderung. Denn sie verfügen meist nicht einmal über die in den Richtlinien geforderte Begrenzung der Einspeiseleistung. Auch einphasige Ladesäulen für Elektrofahrzeuge können kurzzeitig sehr hohe Schieflasten in die Niederspannungsnetze bringen.

In der Schweiz bereits untersagt

In der Schweiz wurden die Vorschriften für den Anschluss von Stromspeichern bereits verschärft, dort geht der Trend eindeutig zu dreiphasigen Systemen. Auch in Österreich werden einphasige Systeme durch die Netzbetreiber kaum noch zugelassen.

Bei einem Forschungsprojekt in Wien wurden fünf leistungsstarke Stromspeicher installiert, um damit Schieflasten zu glätten. Die Ingenieure wollen ermitteln, inwiefern die Speicher das angeschlossene Neubauquartier besser mit dem Stromnetz verbinden können. Denn kurzzeitig zu hohe Schieflasten in einer Phase könnten die Transformatoren der Niederspannungszelle überlasten. Wenn sie durchbrennen, fällt das Stromnetz aus.

Ausgleichen lassen sich Schieflasten durch spezielle Phasenschieber oder so genannte Dummy-Lasten, die bei Bedarf auf den anderen Phasen zugeschalten werden.

Höhere Kosten durch mehr Speicher am Netz?

Das bedeutet aber höhere Kosten durch die Speicher, die eigentlich den Umbau des Netzes finanziell entlasten könnten. Andererseits könnten dreiphasige Speicher unsymmetrisch arbeiten, um die Schieflasten in ihren drei Phasen auszugleichen und symmetrisch ans Netz zu gehen.

Das Problem tritt übrigens auch bei Systemen mit Nulleinspeisung auf. Oft sind auch sie saldierend über die drei Phasen ausgeführt. Das bedeutet: Die Einspeisung ins Netz ist in der Summe der drei Phasen null.

In diesem Fall könnten die Phasen dennoch unsymmetrisch belastet sein. Besser wäre die Nulleinspeisung auf jeder einzelnen Phase, um negative Effekte im Niederspannungsnetz zu vermeiden. (HS)

Wie sind Ihre Erfahrungen mit Schieflasten durch Stromspeicher und Photovoltaik? Haben Sie Vorschläge, um dieses Problem zu lösen? Dann schreiben Sie uns bitte, an die untenstehende E-Mail-Adresse:

schwarzburger@photovoltaik.eu