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Was zum Durchbruch der Brennstoffzellen fehlt

Laut einer Umfrage werden Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien positiv wahrgenommen. Aber die Bekanntheit und Kaufbereitschaft sind noch gering. Der Kaufpreis für die neuen Heizgeräte muss noch sinken.

Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie im Rahmen des EU-geförderten Projekts Hyacinth, an der auch das Fraunhofer ISI mitarbeitete. Das Forschungsteam befragte fast 7.500 Menschen aus sieben europäischen Ländern, um die Bekanntheit sowie die aktuellen Einstellungen und zukünftigen Erwartungen zu ermitteln. Ergebnis: Im Durchschnitt haben in allen sieben Ländern etwas mehr als 40 Prozent der Befragten bereits von den Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien gehört. In Deutschland und Norwegen sind sie überdurchschnittlich, in Spanien dagegen unterdurchschnittlich bekannt.

Zudem bewerteten die Befragten stationäre Anwendungen wie Brennstoffzellenheizsysteme für Privathäuser sowie Wasserstofffahrzeuge und die dazugehörige Infrastruktur. Dabei zeigte sich unter anderem, dass die Heizsysteme nur etwa einem Viertel der Befragten bekannt sind. 64 Prozent davon würden es befürworten, ein solches System in ihrem Wohnhaus installiert zu haben – nur rund 20 Prozent ziehen aber tatsächlich einen Kauf in Erwägung. Die größte Barriere ist der hohe Anschaffungspreis, gefolgt von einem angenommenen Mangel an technologischer Reife.

Jeder zweite kennt Wasserstoffanwendungen

Bekannter als stationäre Systeme sind mobile Anwendungen: Ungefähr 45 Prozent der befragten Bürger haben bereits von Wasserstofffahrzeugen gehört – auch hier gilt: Vor allem in Deutschland und Norwegen ist die Technologie sehr bekannt. Insbesondere in Norwegen und Spanien ist auch die prinzipielle Anschaffungsbereitschaft hoch, wenn davon ausgegangen wird, dass alle Eigenschaften mit einem konventionellen Fahrzeug identisch sind; beim nächsten Fahrzeugkauf würden jedoch nur knapp 20 Prozent eine Anschaffung ernsthaft in Erwägung ziehen. Wie bei den stationären Anwendungen sind es auch hier der hohe Anschaffungspreis sowie Zweifel an der technologischen Reife, die vom Kauf abhalten. Ein weiterer Grund sind fehlende Tankstellen.

Die 333 Experten unter den 7.500 Befragten wurden zunächst nach ihrer allgemeinen Bewertung von Wasserstofftechnologien gefragt: Knapp 90 Prozent von ihnen befürworten diese Technologien als mögliche Lösung für Energie- und Umweltprobleme. Im Hinblick auf die Marktentwicklung erwarten sie einen besonders positiven Trend für wasserstoffbetriebene Busse, gefolgt von wasserstoffbasierten Systemen für die Not- oder Reservestromversorgung. Die Markteinführung von großen Systemen zur Primärenergieversorgung schätzen sie dagegen am wenigsten positiv ein.

Wasserstoffinfrastruktur ist nötig

Die Fachleute beurteilten dann noch vertieft entweder stationäre oder mobile Anwendungen. Für stationäre Anwendungen sehen Experten die Kosten als wichtigste Herausforderung, für die Mobilität mit Wasserstoff die niedrige Zahl an Tankstellen. Laut Expertenmeinung wird die öffentliche Akzeptanz durch die Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff beeinflusst, für dessen Gewinnung Ökoenergien eingesetzt werden. Aus ihrer Sicht ist es am dringlichsten, die Wasserstoffinfrastruktur auszubauen. Nur so können wasserstoffbetriebene Fahrzeuge konkurrenzfähig zu Batteriefahrzeugen sein. (nhp)