Eine Studie, die im Auftrag des BEE erstellt wurde, listet eine Reihe von Maßnahmen auf, wie die Sektorenkopplung überhaupt realisierbar ist. Neben der Zulassung von direkten Lieferbeziehungen steht hier vor allem die Modernisierung des Steuer-, Abgaben-, Umlagen- und Entgeltsystems im Mittelpunkt.
Damit die Sektorenkopplung voran kommt und überhaupt gelingen kann, müssen die Rahmenbedingungen für die erneuerbaren Energien und die Nutzung von Flexibilitätsoptionen drastisch verbessert werden. Denn immer noch bestehen riesige Hürden, die die Nutzung überschüssigen Solar- und Windstroms im Wärme- und Mobilitätssektor behindern. Das ist das Ergebnis einer Analyse zur Sektorenkopplung, die das Fraunhofer IEE und E 4 Tech im Auftrag des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE) erstellt hat.
Rahmen für flexible Lasten verbessern
Im Mittelpunkt muss neben der Zulassung direkter Lieferbeziehungen vor allem eine grundsätzliche Modernisierung des Steuern-, Abgaben-, Umlagen- und Entgeltsystems stehen. So ist immer noch der Strom für Wärmepumpen nicht konkurrenzfähig mit den fossilen Energieträgern, die in Gas- und Ölbrennern verheizt werden. Grund ist die Belastung des Wärmepumpenstroms mit Abgaben und Umlagen. Das gilt auch für elektrisch betriebene Heizstäbe, die dann zugeschaltet werden können, wenn die Erzeugung der Solar- und Windkraftanlagen den Verbrauch im Netz übersteigt.
Preissignale vom Strommarkt nutzen
Grundsätzlich ist in diesem Zusammenhang auch eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für zuschaltbare Lasten notwendig. Sie müssen zudem als Lösung zur Stabilisierung des Stromsystems mit Blick auf die steigende volatile Erzeugung anerkannt und entsprechend honoriert werden. Statt dessen müssen Betreiber von Wärmesystemen, die flexibel Ökostrom aus dem Netz aufnehmen, immer noch sämtliche Umlagen und Steuern für die Energie bezahlen. Zudem müssen die Betreiber solcher flexiblen Lasten auch die Preissignale im Strommarkt besser nutzen können. Die Politik ist hier gefordert, den regulatorischen Rahmen entsprechend zu verbessern.
Entgelte und Umlagen flexibilisieren
Ein weiterer Vorschlag ist, die Netznutzungsentgelte zu flexibilisieren. Die Idee dahinter ist, dass die Verbraucher den Strom dann nutzen, wenn viel davon im Netz vorhanden ist. Auf der anderen Seite sind flexible Netzengelte ein Anreiz, in Zeiten, in denen wenig Strom produziert wird, Energie zu sparen. Perspektivisch sollten die Netzentgelte ohnehin durch eine Infrastrukturabgabe ersetzt werden. Eine ähnliche Steuerungswirkung bietet auch die Flexibilisierung der EEG-Umlage. (su)