Erstmals gibt es in den kommenden drei Monaten keine Absenkung der Einspeisevergütung für Solarstrom aus neu gebauten Anlagen. Der Ausbau der Photovoltaik liegt etwa ein Gigawatt unter dem Zubaukorridor der Bundesregierung. Die Installateure hatten auch im August vor allem Aufträge für kleine Anlagen.
Einst war der August der Boommonat für die Photovoltaikbranche. In diesem Jahr erreicht der Zubau aber nur 66,699 Megawatt. Damit wird der August zum drittschlechtesten Monat des Jahres. Nur im Mai und Juni lief es schlechter. Damit hat sich der Markt im Vergleich zum Vorjahreszeitraum halbiert. Dies liegt vor allem daran, dass die Anlagengrößen gesunken sind. Verteilten sich im vergangenen Jahr die gut 140 Megawatt zugebauter Leistung auf 6.158 Anlagen, erreichen die Installateure die im August dieses Jahres zugebauten 66,7 Megawatt mit 4.510 Anlagen. Damit sinkt die durchschnittliche Anlagengröße von 22,76 auf 14,79 Kilowatt pro zugebautem Generator.
Allerdings wurden üppig Leistung aus Freiflächenanlagen nachgemeldet, wie es die Anlagenregisterverordnung seit 1. März dieses Jahres vorschreibt. Immerhin 199,392 Megawatt kommen auf diese Weise zum Ausbau dazu, so dass die Bundesnetzagentur den Zubau im August mit 266,091 Megawatt angeben kann.
Vergütung wird nicht abgesenkt
Die nachgemeldeten Freiflächen werden zwar in die Berechnung der Vergütungssätze mit einbezogen. Doch trotzdem liegt erstmals seit Verabschiedung des EEG der Zubau so weit unter dem Korridor, den die Bundesregierung anstrebt, dass die Vergütungssätze in den kommenden drei Monaten nicht sinken werden. Die in den vergangenen zwölf Monaten installierte Leistung beträgt insgesamt 1,437 Gigawatt. Den Zubaukorridor hat die Bundesregierung auf 2,4 bis 2,6 Gigawatt festgesetzt. Damit liegt der tatsächlich Zubau mehr als 900 Megawatt unter diesem Ziel, womit die Vergütungssätz in den kommenden drei Monaten stabil bleiben. Betreiber von Anlagen mit einer Leistung von bis zu zehn Kilowatt bekommen weiterhin 12,7 Cent pro Kilowattstunde, wenn sie ihren Generator bis zum 31. Dezember anmelden. Für Strom aus Anlagen mit einer Leistung von bis zu 40 Kilowatt gibt es für die nächsten 20 Jahre 12,36 Cent pro Kilowattstunde, wenn das System bis Ende dieses Jahres in Betrieb geht. Betreiber von neuen Dachanlagen bekommen weiterhin 11,09 Cent pro Kilowattstunde. (Sven Ullrich)