Die EKZ haben zum geplanten Termin in Volketswil einen riesigen Batteriespeicher in Betrieb genommen. Er liefert Primärregelleistung für das Netz von Swissgrid.
Die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) haben in Volketswil, im Norden des Kantons, nur wenige Kilometer östliche von Zürich, das nach eigenen Angaben bisher größte Batteriekraftwerk der Schweiz in Betrieb genommen. Es leistet satte 18 Megawatt und hat ein Speichervolumen von 7,5 Megawattstunden. Die Maximalleistung bringt es aber nur für kurze Zeit, da eigentlich eine Anlage mit zwölf Megawatt Leistung geplant war. Der Speicheranbieter hatte aber plötzlich 18 Megawatt zum gleichen Preis im Portfolio. Um die dazugehörigen Anlagen nicht wieder komplett neu planen zu müssen, haben sich die Projektierer der EKZ auf den Kompromiss geeinigt, dass die Maximalleistung nur über einen kurzen Zeitraum verfügbar ist.
Geschäftsmodell entwickelt
„Der Speicher ist ein echtes Leuchtturmprojekt“, erklärt Claudio Cerri, Projektierer bei den EKZ und mitverantwortlich für die Installation und den Betrieb des neuen Systems. „Es geht aber auch um die Wirtschaftlichkeit solcher Anlagen“, erklärt der Elektroingenieur. „Denn der Speicher wird Regelenergie für die nationale Netzgesellschaft Swissgrid zur Verfügung stellen und damit zur Stabilisierung des Stromnetzes von Lissabon bis Istanbul beitragen“, ergänzt Marina González Vayá, Fachspezialistin Smart Grid und Projektleiterin bei den EKZ. Da die Primärregelleistung ohnehin nur für einen kurzen Zeitraum und die gesamte Wirtschaftlichkeit auf zwölf Megawatt ausgelegt war, kommen die EKZ mit dem Kopromiss gut hin, die Maximalleistung nur für kurze Zeit zur Verfügung stellen zu können.
Alles in drei Containern untergebracht
Jetzt stehen drei nagelneue, weiße 40-Fuß-Schiffscontainer auf dem Gelände des neu errichteten Unterwerks in Volketswil. In diesen sind neben den einzelnen Lithium-Ionen-Akkus auch die komplette Leistungselektronik, die Trafoanlagen, die Klimatisierung und natürlich die komplexe Steuerung untergebracht. Letztere bringt den Speicher in Sekundenbruchteilen dazu, Strom aus dem Netz aufzunehmen, wenn dort zu viel vorhanden ist und ihn dann wieder einzuspeisen, wenn der Verbrauch die Erzeugung übersteigt. „Zudem haben wir in der Schweiz derzeit immer größere Wetterherausforderungen wie die Orkanböen in jüngster Zeit, die immer wieder ein schnelles Umschalten vom Lade- in den Entladezustand erfordern. Wir haben dieses Umschalten sehr gut im Griff“, sagt Claudio Cerri. (su