Schon längst ist der Strom aus Photovoltaikanlagen preiswerter als Strom aus neuen Kohlekraftwerken. Bisher konnten nur abgeschriebene alte Kohlemeiler preiswerter Strom produzieren. Doch auch das hat sich geändert, wie ein aktueller Bericht der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien (Irena) zeigt.
Zäsur in der Energiewende
Denn daraus geht hervor, dass neue Ökostromanlagen zunehmend auch bestehende Kohlekraftwerke preislich unterbieten. „Wir haben eine Zäsur in der Energiewende erreicht. Neue Kohlekraftwerke und ein Großteil der bestehenden Kohleverstromung sind sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich nicht mehr zu rechtfertigen“, fasst Francesco La Camera, Generaldirektor der Irena, die Ergebnisse zusammen. „Erneuerbare Energien kristallisieren sich zunehmend als günstigste Quelle für neue Stromkapazitäten heraus und bieten ein enormes Potenzial zur Ankurbelung der Weltwirtschaft und Schaffung von Arbeitsplätzen. Investitionen in erneuerbare Energien sind stabil, kosteneffektiv und attraktiv, bieten konsistente und kalkulierbare Renditen und nutzen der Wirtschaft insgesamt.“
Die Analysten der Irena haben herausgefunden, dass im Durchschnitt neue Photovoltaik- und Onshore-Windkraftanlagen weniger kosten als für die Betriebserhaltung bestehender Kohlekraftwerke notwendig ist. „Die Auktionsergebnisse deuten sogar auf eine Beschleunigung dieses Trends hin, was für einen vollständigen Ausstieg aus der Kohle spricht“, schreiben die Analysten.
23 Milliarden Dollar einsparen
So könnte der Betrieb von bis zu 1.200 Gigawatt weltweit bestehender Kohlekapazität im nächsten Jahr teurer werden als neue Solarparks. Würden allein die weltweit teuersten Kohlekraftwerke mit einer Leistung von 500 Gigawatt stillgelegt, würde dies im darauf folgenden Jahr die Stromsystemkosten um bis zu 23 Milliarden US-Dollar senken, haben die Marktforscher ausgerechnet. Zudem würde der CO2-Ausstoß schlagartig um fünf Prozent im Vergleich zu 2019 sinken. Zudem würde der Umstieg Investitionen in einer Höhe von 940 Milliarden US-Dollar anregen. Das ist immerhin ein Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts. (su)
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