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“Jugend forscht“ zu erneuerbaren Energien

Ein großer Anteil der Sieger in den Landeswettbewerben von Jugend forscht beschäftigt sich mit dem Thema Energiewende. Dies sichert nicht nur das hohe Niveau bei der Weiterentwicklung der erneuerbaren Energien. Die Schüler sind außerdem der potenzielle wissenschaftliche Nachwuchs.

Deutschlands Jugend hat offensichtlich ein großes Interesse am Thema Energiewende. Dies stellt die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) angesichts der Ergebnisse von Jugend forscht fest. Immerhin mehr als zehn Prozent der prämierten Projekte in den Ausscheidungen der Bundesländer gehören thematisch zur Energiewende. „Ob Solarenergie, Windkraft oder Energie aus Biomasse, die Forscher haben bestehende Konzepte weiterentwickelt oder neue Wege zur Nutzung erneuerbarer Energien beschritten“, erklärt Philipp Vohrer, Geschäftsführer der AEE. „Die Arbeit der Nachwuchsforscher zeigt, dass die Erfolgsgeschichte der erneuerbaren Energien weitergeht. Der Erfindergeist der jungen Tüftler trägt dazu bei, neue Potenziale für die Erneuerbaren zu erschließen.“

Neues Elektrolyt für Stromspeicher

So haben zum Beispiel die Gymnasiasten Christian Brudy, Daniel Crusius und Elias Chalwatzis aus Bensheim alternativen zum Lithium in Stromspeichern gefunden. Die Schüler fanden, dass Lithium in den Akkus viel zu teuer ist und haben sich auf die Suche nach kostengünstigeren Alkali- und Erdalkalimetallen gemacht, die das Lithium ersetzen können. Dabei stießen sie auf Nichtmetallsalze wie beispielsweise Ammoniumnitrat. „Wird es in Wasser gelöst, so bildet sich ein Elektrolyt, der bei Verwendung im Akku größere Strommengen speichern kann als ein vergleichbarer lithiumhaltiger Akku und zudem kürzere Ladezeiten aufweist“, beschreiben die Bensheimer Schüler den Vorteil von Ammoniumnitrat. Sie haben damit den ersten Platz in Hessen im Bereich Chemie gewonnen und treten mit ihrem Projekt jetzt beim Bundesausscheid Ende Mai in Ludwigshafen an. Doch sie wollen noch weiter an ihrer Entwicklung tüfteln. Als nächsten Schritt werden die drei Schüler einen Prototyp konstruieren, der besser mit handelsüblichen Akkus vergleichbar sein soll.

Kleinwind an Masten und Schornsteinen

In Schleswig-Holstein hat Marvin Hensen den ersten Platz in der Kategorie Technik gewonnen. Angesichts des vielen Windes, der über das Küstenland weht, hat sich der 19-jährige Schüler aus Schwabstedt Gedanken über eine neue Kleinwindkraftanlage gemacht, die vertikal an bestehenden Objekten angebracht werden kann. Das Ergebnis ist ein Rundläufer, der an Masten oder Schornsteine gebaut wird, ohne dass eine zusätzliche Erhöhung gebaut werden muss. Damit ist unter anderem denkbar, dass sich Funkmasten selbst mit Strom versorgen.

Dies sind nur zwei Beispiele, wie die Jugendlichen sich dem Thema Energiewende annehmen. Für die AEE ist dies der Nachwuchs, der den ohnehin schon hohen wissenschaftlichen Standard bei der Erforschung der erneuerbaren Energien aufrechterhalten könnte. „Forschung und Entwicklung in wissenschaftlichen Instituten und Unternehmen gehören zum Fundament der Energiewende“, betont Philipp Vohrer. „Die starke Forschungsaktivitäten schlagen sich in rund 2.000 Patenten pro Jahr für die erneuerbaren Energien nieder. Bildung und Forschung sind die notwendige Grundlage für Innovationen, die für den Erfolg der Energiewende unabdingbar sind.“ Außerdem sei der hohe Anteil der Forschungsprojekte zu erneuerbaren Energien in den Landeswettbewerben ein Indiz dafür, wie stark die Energiewende in der jungen Generation verankert ist. (su)