Live aus dem Kloster Banz: Heimspeicher für Photovoltaikanlagen sind oft zu groß dimensioniert. Wirtschaftlicher scheinen kleinere Batterien zu arbeiten. Wer eine hohe Versorgung mit Strom und Wärme aus Sonnenstrom erreichen will, dürfte sich für die Kombination aus Photovoltaik, Wärmepumpe und Batterie der HTW Berlin interessieren. Über 60 Prozent autarke Versorgung sind damit möglich.
Kleine Batterien laufen in Heimspeichersystemen effizienter als Systeme mit großer Kapazität. SMA hat bei verfügbaren Speichersystemen am Markt bis zu 1.000 Kilowattstunden jährlichen Eigenverbrauch der Systeme gemessen, berichtete Thomas Thierschmidt von SMA. Das wandhängende Kombigerät Sunny Boy Smart Energy, bestehend aus Wechselrichter und integrierter Batterie, verbrauche hingegen nur ein Zehntel davon, unter anderem wegen des sparsameren Batteriemanagementsystems.
Feldtests mit 132 Akkusystemen
Ein Feldtest an 132 Wechselrichter-Akku-Systemen zeigte laut Thierschmidt, dass die ungewöhnlich kleine Dimensionierung von nur 0,3 bis 0,5 Kilowattstunden je Kilowatt installierter Erzeugungsleistung für die Heimanwendung optimal sei. Damit begegnete er der Kritik vieler Installateure, dass der Sunny Boy Smart Energy zu wenig Speicherkapazität (zwei Kilowattstunden) verfügbar mache.
Mehr als die Hälfte der untersuchten Anlagen habe im Jahresdurchschnitt einen Autarkiegrad von mehr als 60 Prozent aufgewiesen. Die hohe Effektivität resultiere vor allem daraus, dass eine kleine Batterie auch im Winter trotz geringer Einstrahlung regelmäßig geladen und im Sommer trotz geringerem Stromverbrauch täglich komplett entladen wird.
Komplexe Kombisysteme auf dem Vormarsch
Strategien für die Kombination von Photovoltaik mit Batteriespeichern und Wärmepumpen entwickelt das Hochschulteam um Tjarko Tjaden an der HTW Berlin. „In Effizienzhäusern lässt sich mit dieser Kombination eine Eigenversorgung mit Strom und Wärme bis über 60 Prozent erreichen“, sagte Tjarden. Notwendig sei dafür eine Wärmepumpe, deren Leistung regelbar ist, sowie die Verschiebung der Laufzeit in den Tag mit Hilfe von Nachtabsenkung und Wärmepufferung. In einem sanierten Altbau sind immerhin um die 40 Prozent erreichbar. (Thomas Seltmann)