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London beendet Förderung großer Solaranlagen

Die britische Regierung wird Ende April die Förderung von Solaranlagen mit einer Leistung von über fünf Megawatt auslaufen lassen. Aber auch Projekte mit einer Leistung von mehr als einem Megawatt sind von der Entscheidung betroffen.

London stellt die Solarförderung ein. Alle Photovoltaikprojekte in Großbritannien mit einer Leistung von mehr als fünf Megawatt, die nach dem April 2016 errichtet werden, bekommen keine Förderung im Rahmen der Renewables Obligation Certificates (ROC) mehr. Das ist bisher die Hauptförderung gewesen, mit denen die großen Solarprojekte im Vereinigten Königreich realisiert wurden. Dabei handelt es sich um Zertifikate, die Energieversorger kaufen mussten, damit sie ihre Vorgaben erfüllen, auch einen Anteil an erneuerbaren Energien in ihren Strommix aufzunehmen.

Solarförderung kostet immer weniger

Mit hat die britische Regierung einen wenig rühmlichen Schlusspunkt unter die in den vergangenen Wochen geführte Debatte über die zukünftige Unterstützung der Photovoltaik gezogen. Von der Entscheidung sind sowohl Solarparks als auch große Dachanlagen jeweils mit einer Leistung von fünf Megawatt betroffen. Die Entscheidung stößt auf heftige Kritik seitens der Branche. „Die Unterstützung der Photovoltaik im Rahmen der ROC kostet jeden britischen Haushalt derzeit gerade mal drei Pfund pro Jahr und bisher hat die Photovoltaik einen Anteil am gesamten ROC-Budget für alle Technologien von nur sechs Prozent“, rechnet der britische Solarverband Solar Trade Association (STA) vor. Und dieser Anteil wird weiter sinken. „Deshalb ist die Beendigung der Einbeziehung der Photovoltaik in das ROC-System nicht im Interesse Stromverbraucher, da die Solarenergie die bald die billigste erneuerbare Stromquelle sein wird“, sagt Paul Barwell, Geschäftsführer der STA. „Im Nachgang des Abkommens von Paris ist hier ein Umdenken notwendig“, betont der mit Blick auf das Auslaufen der Solarförderung in Großbritannien. Zumal die britische Regierung keine Probleme damit hat, mit mehr als 100 Milliarden Pfund das Kernkraftwerk in Hinkley Point zu subventionieren.

Einspeisevergütung läuft auch aus

Denn nicht nur die großen Projekte sind von der Entscheidung aus London betroffen. Auch die Einspeisevergütung von kleineren Anlagen mit einer Leistung zwischen einem und fünf Megawatt wird drastisch sinken. Mit der parallelen Entscheidung der Regierung, die Einspeisetarife für Anlagen mit einer Leistung von mehr als einem Megawatt auf weniger alle ein Pence pro Kilowattstunde zu senken, gibt es für solche Anlagen praktisch keine Förderung mehr, mit denen Investoren rechnen können. (Sven Ullrich)