Der österreichischen Hersteller von Elektroheizung stattet derzeit ein neues Einfamilienhaus mit dem im November 2017 vorgestellten Leistungsmanagers. Dieser soll den Eigenverbrauch des Solarstroms erhöhen, indem die Steuerung sich nach dem Ertrag richtet. Im Praxistest wollen die Österreicher herausfinden, wie viel Heizkosten damit eingespart werden können.
Der österreichische Hersteller von Elektroheizungen My PV realisiert derzeit sein erstes Projekt mit dem neuen Leistungsmanager AC Thor. Das Gerät startet regelt stufenlos die Elektroheizung eigenständig in Abhängigkeit vom Ertrag der Photovoltaikanlagen und vom Füllstand des Stromspeichers. Damit wollen die Österreicher den maximalen Eigenverbrauch erreichen, indem jetzt mehr Solarstrom in die Heizung fließt und weniger ins Netz. Nur wenn weder Speicher und Solaranlage genügend Strom liefern und trotzdem Wärme dringend benötigt wird, zieht das System Strom aus dem Netz.
Heizen ohne Rohre
Im oberösterreichischen Ried baut My PV jetzt erstmals den neu entwickelten Leistungssteller in ein Einfamilienhaus ein. Das in Holzriegelbauweise errichtete Gebäude ist mit einer Photovotlaikanlage mit einer Leistung von zehn Kilowatt ausgestattet. Die Wärme liefert ausschließlich die Elektroheizung. Dadurch sparen sich die Eigentümer die aufwändige Verlegung von Wasserrohren. Zudem ist die gesamte Heiztechnik so klein, dass weniger Raum dafür gebraucht wird. Dadurch sinken die Kosten für das Fertighaus mit 100 Quadratmetern um mindestens 20.000 Euro im Vergleich zum gleichen Haus mit konventioneller Heiztechnik.
Konventionelle Technik ist aufwändig
Der Leistungssteller regelt die Fußbodenheizung komplett eigenständig. Für den Neubau gehen die Österreicher davon aus, dass die dreiköpfige Familie schon allein durch die Nutzung des selbst produzierten Solarstroms einen Großteil der Kosten für die Wärmebereitstellung einspart. Durch den Leistungsstellen prognostizieren die Planer eine zusätzliche Ersparnis von 450 Euro pro Jahr im Vergleich zum Hausstandard, der vom Fertighausanbieter vorgesehen und schon auf niedrigsten Energieverbrauch ausgelegt ist. „Bei dem geringen Wärmebedarf moderner Niedrigenergiehäuser sind marktübliche Heizungssysteme und Wärmepumpen im Vergleich zu ihrem energetischen Nutzen zu aufwändig und teuer“, erklärt Gerhard Rimpler, Geschäftsführer von My PV, die Vorteile einer Elektroheizung.
In der Praxis testen
My PV wird in den kommenden Monaten neun weitere Gebäude mit der neuen Lösung ausstatten, um Praxiserfahrung zu sammeln. Konkret geht es darum zu erfahren, ob die Bewohner mit dem Komfort der Lösung zufrieden sind, wie sich die Steuerung im täglichen Betrieb bewährt und vor allem, wie viel Heizenergie vom Versorger tatsächlich eingespart werden kann. (su)