Im Januar dieses Jahres erzeugten die in Deutschland installierten Photovoltaik- und Windkraftanlagen gut zehn Terawattstunden. Damit erreicht die Ökostromproduktion einen neuen Rekordwert. Der Energieverbrauch ging hingegen zurück. Dies betrifft ausschließlich die konventionellen Energieträger.
Im Januar dieses Jahres haben die in Deutschland installierten Photovoltaik- und Windkraftanlagen insgesamt 10,1 Terawattstunden sauberen Strom ins Netz eingespeist. Dies ist ein neuer Rekord der eingespeisten regenerativen Strommenge. Dies berichtet der Berliner Wetterdienst Meteo Group. Den Grund sehen die Meteorologen im stürmischen Wetter am Anfang dieses Jahres. „Die Solarstromproduktion lag dagegen im Januar beziehungsweise im Winter naturgemäß allgemein auf niedrigem Niveau“, erklären die Berliner Meteorologen. Auch die letzten Tage im Februar waren sehr stürmisch, so dass auch im zweiten Monat dieses Jahres mit 6,7 Terawattstunden Strom aus Photovoltaik- und Windkraftanlagen ein stattliches Ergebnis erreicht wurde. Aber an die Zahlen vom Januar kamen die Anlagen nicht heran.
Sturmtiefs sorgten für schwankende Produktion
Die stürmische Witterung hat allerdings dazu geführt, dass im Winter 2014/2015 die Einspeisung regenerativen Stroms starken Schwankungen unterlag. So dominierte in den letzten Tagen im November längere Zeit Hochdruckwetter, was dazu führte, dass die Auslastung der Windkraftanlagen gering ausfiel. Durch die kürzer werdenden Tage ging aus die Solarstromproduktion zurück. Insgesamt war damit der November 2014 mit 4,9 Terawattstunden produzierten Ökostroms der schlechteste Monat des vergangenen Jahres. Dies änderte sich im Dezember rapide. Zwar begann der Monat ebenfalls mit ruhigem Wetter. Doch dann sorgten starke Sturmtiefs für eine höhere Auslastung der Windenergieanlagen. Am 22. und 23. Dezember wurden nahezu konstant 27.000 Megawattstunden Windstrom erzeugt. Dies ist etwa das 20-fache der Stromproduktion eines Atomkraftwerks. Dadurch wurde der Dezember mit 9,3 Terawattstunden Solar- und Windstrom der beste Monat des vergangenen Jahres. Dieser Rekordwert wurde dann im Januar dieses Jahres noch einmal übertroffen.
Sattes Plus für die Photovoltaik
Zu den Rekordwerten bei der Erzeugung regenerativen Stroms kommt noch der sinkende Energieverbrauch in Deutschland. Die milde Witterung sorgte dafür, dass die Deutschen im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr 4,7 Prozent weniger Energie verbraucht haben. „Damit erreichte der Energieverbrauch 2014 den niedrigsten Stand seit der Vereinigung“, erklärt Hans-Joachim Ziesing, geschäftsführender Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen. „Mit Ausnahme der erneuerbaren Energien ging der Verbrauch aller Energieträger mehr oder weniger kräftig zurück.“ Damit haben die erneuerbaren Energien aber ihren Anteil am gesamten Energieverbrauch erhöhen können. Am stärksten legte dabei mit einem Plus von 12,6 Prozent die Photovoltaik zu. Der Anteil der Windkraft am Energieverbrauch in Deutschland erhöhte sich um 8,2 Prozent.
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Damit nahm auch die gesamte Energieproduktion in Deutschland weiter ab. Sie sank im vergangenen Jahr um 3,2 Prozent im Vergleich zum Jahr 2013. Der Rückgang betraf aber ausschließlich die konventionelle Energieerzeugung. Die Erzeugung regenerativer Energien stieg hingegen im Vergleich zu 2013 um fünf Prozent an. Damit gingen auch die Treibhausgasemissionen zurück. Nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen sanken sie im vergangenen Jahr um fünf Prozent auf etwa 40 Millionen Tonnen. (su)