Der österreichische Branchenverband PV Austria hat im Rahmen des Projekts PV Financing einen Leitfaden für den Eigenverbrauch von Solarstrom veröffentlicht. Darin werden neben der Rechtslage auch detailliert die Planung solcher Anlagen sowohl im Ein- als auch im Mehrfamilienhaus vorgestellt.
Der österreichische Branchenverbrand PV Austria hat einen Leitfaden zu Eigenverbrauchsmodellen in der Alpenrepublik veröffentlicht. Das Papier entstand im Rahmen des europäischen Verbundprojekts PV Financing. Darin beschrieben sind nicht nur die Möglichkeiten des Eigenverbrauchs in Einfamilienhäusern, sondern auch die Nutzung des Solarstroms direkt in Gebäuden mit mehreren Wohneinheiten.
Der Eigenverbrauch im Einfamilienhaus ist in Österreich bereits weit verbreitet und die Rahmenbedingungen werden immer mehr auf diese Variante der Solarstromnutzung ausgelegt. Die Autorinnen beschreiben in diesem Teil des Leitfadens detailliert, wie der Installateur ein solches System richtig dimensioniert, um den wirtschaftlichen Betrieb sicherzustellen. Anhand einer Beispielanlage wird genau gezeigt, welche Investitionen notwendig sind und über welchen Zeitraum sich die Anlage amortisiert. Flankierend dazu werden zusätzlich die geeigneten Finanzierungsmodelle vorgestellt.
Änderung der Rahmenbedingungen im Gespräch
Komplizierter sind die in Österreich sehr beschränkten Möglichkeiten der Nutzung des Solarstroms im Mehrfamilienhaus. Die Autorinnen stellen in diesem Kapitel zunächst die aktuelle Rechtslage vor. Derzeit werden aber einige Änderungsvorschläge diskutiert. So liegt der Vorschlag des Anschlusses der Solaranlage an die Hauptleitung des Gebäudes und darüber die Versorgung der Mietparteien bereits auf dem Tisch, ist aber noch nicht in ein Gesetz gegossen. Auch die Möglichkeit der Beteiligung an einer gemeinschaftlichen Erzeugungsanlage ist im Gespräch. Bereits jetzt kann der Solarstrom aber im Mehrfamilienhaus für den Betrieb der Gebäudetechnik wie Hausbeleuchtung oder Fahrstühle genutzt werden. Außerdem ist auch die Installation von Einzelanlagen pro Wohneinheit schon möglich.
Musterverträge bereitgestellt
Die Auslegung des Generators auf dem Dach eines Mehrfamilienhauses ist weitgehend unabhängig von der derzeit noch unzureichenden Gesetzeslage. Mit dem Leitfaden gibt PV Austria den Planern und Hauseigentümern eine Übersicht über die einzelnen Planungsschritte und stellt detailliert die Möglichkeiten der Umsetzung dar. Zusätzlich stellt der Branchenverband entsprechende Musterverträge für die Gründung eines Vereins zum Betrieb von Gemeinschaftsanlagen, für das Pachten von Photovoltaikanlagen oder das Contracting sowie die Anmietung von Dachflächen auf seiner Internetseite zur Verfügung. Der Leitfaden zum Eigenverbrauch von Solarstrom kann bei PV Austria bezogen werden. (Sven Ullrich)