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Solares Großkraftwerk in Südfrankreich geht ans Netz

Seit gut einem Jahr wurde in Cestas an einem Mammut-Solarpark gebaut. Nun wurde er eingeweiht. Nicht nur die Leistung von 300 Megawatt ist rekordverdächtig. Auch viele andere Details des Projektes dürften es in das Guinness-Buch der Photovoltaikrekorde schaffen.

Südlich von Bordeaux liegt  der derzeit größte Solarpark Europas. Das Mammutprojekt wurde von einer Gruppe von Unternehmen rund um den Projektenwickler Neoen aus der Taufe gehoben. Verantwortung für den Bau und den Betrieb hat ein Konsortium unter der Leitung des französischen Unternehmens Clemessy & Eiffage. Schneider Electric kümmert sich um das operative Energiemanagement. Die Investitionskosten von rund 300 Millionen Euro haben insgesamt acht Projektakteure gemeinsam aufgebracht. Neoen hält 40 Prozent der Anteile.

350 Gigawattstunden elektrische Energie werden voraussichtlich pro Jahr produziert, rein rechnerisch ist das der gesamte Verbrauch der Privathaushalte in  der nahe gelegenen Stadt Bordeaux mit 240.000 Einwohnern. Die produzierte Energie wird direkt in das Hochspannungsnetz eingespeist. Auf einer Fläche von 250 Hektar, was einer Fläche von 350 Fußballfeldern entspricht, wurden rund eine Million kristalline Module in Ost-West-Ausrichtung verbaut. Modullieferanten waren die chinesischen Hersteller Yingli Solar, Trina Solar und Canadian Solar.

Das Kraftwerk besteht aus 25 Teilkraftwerken von je zwölf Megawatt Leistung. Die französische Niederlassung des deutschen Gestelllieferanten Krinner Schraubfundamente  hat die Gestelltische für die Module geliefert und montiert. Da der Abstand zwischen den Tischen kleiner als gewöhnlich ist, wurden Spezialfahrzeuge entwickelt, um den Materialfluss zu optimieren. Vor gut einem Jahr überprüften die Spezialisten von Krinner die Bodenbeschaffenheit auf dem Gelände. Eine Drohne überflog das Gebiet. Auf der Basis der gewonnen Daten wurde ein detailliertes 3D-Modell der Topografie erstellt. Ein GPS-gesteuerter Roboter vermaß daraufhin das Gelände. Seit November 2014 installierten moderne Eindrehmaschinen die Schraubfundamente, bis zu 2.000 Stück pro Tag. (Petra Franke)