Die Produktionskosten für Solarstrom werden bis 2040 um weitere zwei Drittel im Vergleich zum jetzigen Niveau sinken. Das und ein wachsender Speichermarkt wird die Nachfrage nach Solarstromanlagen weiter ankurbeln. Bis 2040 steigt der Anteil der Photovoltaik und der Windkraft an der gesamten Stromproduktion auf 34 Prozent.
Der Preis für Solarstrom wird in den kommenden 22 Jahren um zwei Drittel sinken. Nachdem die Solarenergie inzwischen das Preisniveau von Kohlestrom in Deutschland, Australien, den USA, Spanien und Italien erreicht hat, wird der Photovoltaikstrom im Jahr 2021 auch billiger sein als Kohlestrom, der in China, Indien Mexiko, Großbritannien und Brasilien produziert wird. Das sind einige der zentralen Ergebnisse einer Studie von Bloomberg New Energy Finance (BNEF) zur Entwicklung der Stromgestehungskosten für erneuerbare Energien bis 2040. Dann werden die Stromkunden für das gleiche Geld 2,3 mal mehr Solarstrom bekommen als jetzt. Die Analysten führen das auf den beschleunigten Ausbau der Photovoltaik in der ganzen Welt zurück. So werden bis 2040 2,8 Billionen Dollar in den Ausbau der Photovoltaikleistung fließen. In dieser Zeit wird die installierte Solarstromleistung auf das 14fache steigen.
Deutschlands Ökostromanteil steigt auf 74 Prozent
Vor allem der Ausbau der Photovoltaik auf Dächern wird Fahrt aufnehmen. So wird im Jahr 2040 in Australien 24 Prozent der gesamten Strom aus Photovoltaikanlagen auf Dächern kommen. In Brasilien wird dieser Anteil 20 Prozent betragen und in Deutschland produzieren die dann installierten Dachanlagen 15 Prozent des gesamten Stroms. Der gesamte Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromproduktion wird dann in Deutschland 74 Prozent betragen. In den USA steigt dieser Anteil auf 38 Prozent, in China auf 55 Prozent und in Indien auf 49 Prozent. „Dieser Ausbau in Kombination mit dem Wachstum der großen Ökostromkraftwerke reduziert die Notwendigkeit von existierenden Kohle- und Gaskraftwerken, deren Betreiber immer mehr den immer größer werdenden Preisdruck durch die Erneuerbaren zu spüren bekommen, obwohl sich die Stromnachfrage der Energieverbraucher erhöhen wird“, betonen die Autoren der Studie.
7,4 Billionen Dollar für Erneuerbare
Die Investitionen in die Photovoltaik werden nur noch von der Windkraft geschlagen. Bis 2040 werden die Investoren weltweit 3,3 Billionen Dollar in den Ausbau der Windenergie stecken und damit die installierte Leistung vervierfachen. Insgesamt betragen dann die Investitionen in neue Kraftwerke und Generatoren bis 2040 10,2 Billionen Dollar. Zusammen mit anderen Ökostromtechnologien werden die erneuerbaren mit 7,4 Billionen Dollar 72 Prozent dieser Investitionssumme abbekommen. Bis dahin werden die Photovoltaik und die Windkraft 42 Prozent der weltweit installierten Kapazitäten zur Stromerzeugung stellen und damit 34 Prozent des gesamten Stroms produzieren. Derzeit liegt der Anteil der Photovoltaik und der Windkraft an der installierten Leistung weltweit bei zwölf Prozent. Die Anlagen tragen derzeit mit einem Anteil von fünf Prozent an der gesamten Stromerzeugung bei.
Speichermarkt wächst weiter
Auch der Speichermarkt wird weiter zulegen. Die Analysten prognostizieren einen Anstieg des Marktvolumens zwischen 2017 und 2040 auf 239 Milliarden Dollar. Ein großer Teil fließt hier in die großen Batteriekraftwerke, die für die Netzstabilität verwendet werden und damit die fossilen Kraftwerke dieser Aufgabe und dieses Geschäftsmodells berauben. Mehr als die Hälfte der Investitionen fließen aber weiterhin in Batteriespeicher in Wohnhäusern und Gewerbebetrieben. (su)