Der Speicheranbieter Sonnen etabliert sein Konzept einer Community in Österreich. Das ist ein Netz von Erzeugern und Verbrauchern, die sich gegenseitig mit Strom versorgen und damit unabhängig vom Energieversorger werden.
Der Speichermarkt in Österreich kommt langsam in Schwung. Um den Verkauf anzukurbeln, bietet der Wildpoldsrieder Hersteller Sonnen an, dass auch Hauseigentümer in der Alpenrepublik an der Community teilnehmen können. Bereits im vergangenen Jahr hat das Unternehmen das Konzept in Deutschland entwickelt und im Februar dieses Jahres gestartet. Jetzt weitet Sonnen das Angebot auch auf Österreich aus. Die Alpenrepublik ist damit das erste Land, in dem Sonnen das Konzept ebenfalls anbietet. Weitere Länder sollen folgen.
Zentrale Software hält die Balance
Die Community ist eine virtuelle Gemeinschaft aller Erzeuger und Verbraucher, die sich gegenseitig mit erneuerbaren Energien versorgen können. Dazu speist der Betreiber einer Photovoltaikanlage Strom ins Netz ein, wenn der Speicher voll ist und noch mehr Sonnenstrom zur Verfügung steht. Dieser Strom wird dann online mit der Community geteilt und den Mitgliedern zur Verfügung gestellt, die gerade Strom brauchen. Eine zentrale Software hält dabei Einspeisung und Verbrauch im Gleichgewicht. Diese Software registriert in Echtzeit die Erzeugung und den Verbrauch aller Mitglieder der Community und gleicht Angebot und Nachfrage aus. Durch die Kombination von Wetter und Verbrauchsdaten der Mitglieder ist außerdem eine punktgenaue Prognose für die zu erwartende Erzeugung und den Bedarf innerhalb der Community möglich. Damit werde die zyklische Energiezufuhr aus erneuerbaren Energien kalkulierbar und ließe sich flexibel integrieren, betont das Unternehmen.
Community wird zum Stromversorger
Für die Anlagenbeitreiber besteht der Vorteil, indem sie ihren Strom direkt vermarkten können. Sie haben dadurch einen Mehrerlös zusätzlich zur Einspeisevergütung. Der Verbraucher des Stroms bekommt die Energie zu einem niedrigeren Preis als vom Energieversorger. Die Community wird sozusagen zum Stromversorger. Damit können auch Haushalte von dem Konzept profitieren, die keine Erzeuger von Strom sind oder keinen eigenen Batteriespeicher haben. Jeder in der Community zahlt einen monatlichen Grundpreis und zusätzlich einen Arbeitspreis für den Strom. (su)