Sonnen bietet den Mitglieder seiner Community eine Stromflatrate, wenn sie sich an einem virtuellen Großspeicher beteiligen. Diesen will Sonnen am Regelleistungsmarkt anbieten und die kostenlosen Reststromlieferungen an die Betreiber damit finanzieren.
Der Wildpoldsrieder Speicherhersteller Sonnen bietet seinen Kunden erstmals eine Flatrate für den Preis auf ihren Stromverbrauch. Dieses Angebot gilt für alle Mitglieder der Sonnencommunity. Denn das ist Voraussetzung dafür, dass ein Haushalt diese Stromflatrate in Anspruch nehmen kann.
Grundlage des gesamten Angebots ist, dass die Besitzer einen Speichersystems von Sonnen und einer Photovoltaikanlage ihren benötigten Strom teilweise schon selbst produzieren. Der Eigenverbrauch aus der Solaranlage wird durch den Speicher erhöht. Allerdings ist eine Autarkie nur mit sehr hohen Kosten möglich. Wenn dieser Haushalt in der Sonnencommunitiy ist, zahlt er für den zusätzlich noch aus dem Netz bezogenen Strom keinen einzige Cent.
Speicherleistung reicht für den Regelleistungsmarkt
Um die Flatrate zu realisieren, vernetzt Sonnen alle Speicher, die in der Communitiy angemeldet sind zu einem virtuellen Großspeicher und bietet diesen am Regelleistungsmarkt an. Durch die Vernetzung vieler kleiner Speicher entsteht eine ausreichende Kapazität und Leistung, so dass der virtuelle Speicher auch die Voraussetzungen für die Präqualifizierung erreicht. Danach werden die in der Community vernetzten Speicher kurzfristig Energie aus dem deutschen Stromnetz aufnehmen und sie später bei Bedarf wieder abgeben. Für diese Systemdienstleistung bekommt Sonnen eine Vergütung, deren Tarif monatlich ausgeschrieben wird. Diese Vergütung gibt Sonnen an die Communitymitglieder weiter und refinanziert so die Stromflatrate.
Zusätzliches Geschäftskonzept
Die Haushalte, die an der Community teilnehmen, müssen allerdings einen vorher vereinbarten Teil ihrer Speicherkapazität freihalten, damit das System überhaupt Strom aus dem Netz aufnehmen kann. Allerdings betont Sonnen, dass von der Speicherkapazität nur wenige Prozent beansprucht werden und der Besitzer der Anlage nichts von der Bereitstellung der Regelleistung merkt. Schließlich müsse diese nur wenige Minuten am Tag zur Verfügung stehen. Auf auf die Lebensdauer des Speichers von Sonnen habe dies keinen Einfluss, weil die benötigte Kapazität so gering ist, dass sie nicht ins Gewicht fällt. Die Bereitstellung der Speicherkapazität wiederum bekommt der Anlagenbetreiber mit kostenlosem Strom vergütet, so dass er ein zusätzliches Geschäftskonzept an die Hand bekommt, mit dem sich der Speicher schneller amortisiert. (su)