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Energieagenturen: Wasserstoff im Gebäudesektor wenig relevant

Der Verband der Energie- und Klimaschutzagenturen (EAD) hat die Erkenntnisse und Positionierungen zum Thema Wasserstoff ausgewertet. Demnach wird das Gas in der künftigen Wärmeversorgung nur in sehr begrenztem Umfang eine Rolle spielen können. Zudem sei eine wirtschaftliche Wärmeversorgung mit Wasserstoff aktuell sehr fraglich, betont der Lobbyverband.

H2-Heiztechnologien sind demnach im Vergleich zu anderen Lösungen wie Wärmepumpen weniger effizient. Darüber hinaus zeigen Studien, dass sie im Vergleich zu bereits verfügbaren Alternativen schlicht und einfach auch wirtschaftlich unattraktiv sind. Insbesondere im Bereich der dezentralen Wärmeerzeugung werde für Wasserstoff deshalb eine Nischenrolle gesehen.

Importe von grünem H2 nötig

Die Auswertung von Studien zeigt, dass der Ausbau der Ökotromanlagen hierzulande für die Produktion von 100 bis 251 Terawattstunden grünen Wasserstoff im Jahr 2045 ausreicht. Dem gegenüber steht jedoch ein prognostizierter Bedarf von 400 bis 800 Terawattstunden. Das Gros des Wasserstoffs muss also importiert werden, weil er hierzulande nicht produziert werden kann.

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Wenn überhaupt, dann kann die Abwärme aus der wasserstoffbasierten Stromerzeugung und auch aus der Wasserstoffproduktion in der zentralen Wärmeerzeugung genutzt werden – und somit auch in der Dekarbonisierung von Wärmenetzen Verwendung finden. Aber auch diese Mengen seien im Vergleich aufgrund der perspektivisch kurzen Laufzeiten dieser Anlagen als gering anzusehen, heißt es in der Kurzstudie. Aufgrund der Unsicherheiten über den künftigen Preis für grünen H2, sollte bei der kommunalen Wärmeplanung vorsichtig mit dem Versprechen Wasserstoff umgegangen werden.

Heizung muss zu 65 Prozent Ökoenergie nutzen

Gerade private Hausbesitzende müssten sich jedoch auf die Planungen verlassen können, da sie ihre Investitionsentscheidungen daran ausrichten und die gesetzlichen Regelungen mit dem erhöhten Anteil erneuerbarer Energien auch dann einhalten müssen, wenn ein geplantes Wasserstoffnetz nicht realisiert werden kann. Immobilienbesitzer sollten daher wissen, dass der Einsatz von grünem Wasserstoff als Erdgasersatz demnach keine höhere Energieeffizienz mit sich bringen würde. Es sei demnach sogar mit höheren Betriebskosten als bei alternativen Heiztechnologien wie Wärmepumpen in Kombination mit Solarenergie zu rechnen. (nhp)

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