Der Bundesverband Wärmepumpe hat eine Informationskampagne zum Thema Erdwärme gestartet. Ziel ist es, die Hauseigentümer mit relevanten Informationen zu versorgen und über die Vorteile der Erdwärme aufzuklären. Die Branche fordert außerdem von der Bundesregierung mehr Anstrengungen bei der Energiewende im Wärmesektor.
Der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) hat die Kampagne „Bauen auf Erdwärme“ gestartet. Im Rahmen des 12. Forums Wärmepumpe haben die Branchenvertreter über das Ziel der Kampagne informiert. Dieses liegt in der Information der Hauseigentümer über die Vorteile der Erdwärme. Die Kampagne wird von Planer, Bohrunternehmen und der Zulieferindustrie getragen. Dazu haben die Branchenvertreter eigens ein Informationsportal geschaffen. „Hier finden Verbraucher praxisnahe Informationen, können sich vorbildliche Referenzanlagen anschauen und nach Experten in Ihrer Nähe suchen“, erklärt der BWP. „Kampagnenpartner können auf der Website eine Reihe von individualisierbaren Broschüren und Marketingmaterialien bestellen.“ Als kleine Zugabe verlost der Verband im kommenden Jahr sogar eine komplette Erdwärmeanlage. Bewerben können sich Besitzer von Altbauten, die bereit sind, den gesamten Planungs- und Installationsprozess medial begleiten zu lassen.
Energiewende ist zentrales Thema
Neben der Vorstellung der Informationskampagne war das zentrale Thema des 12. Forums Wärmepumpe die Energiewende. Mit Blick auf die stockende Unterstützung regenerativer Wärme kritisiert der Verband die geringen Anstrengungen der Bundesregierung, die Energiewende im Wärmesektor endlich voranzubringen. „Die große Koalition ist mit viel Elan gestartet, aber dennoch hinkt Deutschland seinen Zielvorgaben hinsichtlich der CO2-Reduktion und der Sanierungsquote im Gebäudebestand hinterher“, erklärt Paul Waning, Vorstandsvorsitzender des BWP. „Nur eine sektorenübergreifende Strategie für die Energiewende und ein geeignetes Maßnahmenpaket für den bislang sträflich vernachlässigten Wärmesektor kann die Bundesrepublik hier wieder auf Kurs bringen.“ Er mahnt stärkere förderpolitische Anreize ein. Die Bundesregierung müsse aber auch für ein faires Energiepreisgefüge sorgen, dass dazu beitragen könne, das große Potenzial der Wärmepumpe für die Energiewende zu erschließen. „Flexible Wärmepumpensysteme sind das ideale Bindeglied zwischen Strom- und Wärmemarkt, da sie nach dem Power-to-Heat-Prinzip angebotsgesteuert große Mengen erneuerbaren Stroms aufnehmen und thermisch zwischenspeichern können“, betont Waning. „So können Wärmepumpen einen wichtigen Beitrag leisten, mehr erneuerbare Energien in den Wärmemarkt zu bringen.“ Mit dieser Erkenntnis steht die Branche nicht allein. „Die Elektrifizierung des Verbrauchs – auch im Wärmesektor – ist neben der Reduktion des Nutzenergiebedarfs und dem Ausbau des regenerativen Energieangebotes eine tragende Säule der Energiewende“, betont auch Rolf-Micheal Lüking vom Fraunhofer Institut für Bauphysik (IBP). Er sieht in der Umstellung auf Strom als Endenergie einen entscheidenden Effizienzhebel.
Handwerker brauchen Informationen
Ein weiteres Thema des Forums war die verpflichtende Energiekennzeichnung der Anlagen, die im September des kommenden Jahres in Kraft tritt. So stellt Hans-Arno Kloep von der Querschiesser Unternehmensberatung fest, dass beim Handwerk hinsichtlich der ordnungsrechtlichen Reformen noch einige Informationslücken bestehen. Die Berater aus Xanten haben im September und Oktober dieses Jahres 2.295 Fachbetriebe des Sanitär- und Elektrohandwerks befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass rund die Hälfte der Betriebe bisher noch nichts von der Energiekennzeichnungspflicht für Heizgeräte gehört hat. „Der Informationsgrad verhält sich dabei proportional zur technischen Exzellenz des Handwerkers“, weiß Kloep. „Unentschieden zeigten sich die Handwerker, ob das Label dem Kunden eine Auswahlhilfe sein wird und ob es dem Handwerk eine Verkaufshilfe sein wird.“ (su)