Zum Jahresende haben wir eine Umfrage zu Reklamationen gestartet. Nun verdichten sich Hinweise auf Produktionsmängel an Solarmodulen des südkoreanischen Herstellers S-Energy. Vor allem Lieferungen zwischen Herbst 2011 und Frühjahr 2012 sind betroffen.
Einst stand der koreanische Modulhersteller S-Energy bei den deutschen Installateuren hoch im Kurs: Die Module waren topp, die Verarbeitungsqualität ordentlich, die Rahmen außerordentlich stabil. Das sind sie auch heute noch – oder wieder. Denn in den Boomjahren 2011 und 2012 hat das Unternehmen möglicherweise Solarmodule mit unsauber gelöteten Zellstrings und Anschlüssen ausgeliefert.
Durch die Rückseite geschmort
Die Folge: Es bilden sich Hotspots aus, die sich teilweise durch die Rückseitenfolie schmoren. Einige Anlagen mussten bereits stillgelegt werden. Auch schalten die Wechselrichter die Modulstrings ab, weil die Isolationswiderstände nicht stimmen. Vor allem bei feuchten Wetterlagen drohen den Betreibern erhebliche Ertragseinbußen.
Wer kommt für die Folgekosten auf?
Der Redaktion liegen mehrere Gutachten zu diesen Reklamationsfällen vor. Sie legen den Schluss nahe, dass es sich sehr wahrscheinlich um Produktionsmängel handelt. Nun tobt ein Streit, wer für die Kosten der Demontage und Remontage der schadhaften Module aufkommt. Auch der Ertragsausfall ist zu bewerten. Zwar stellt S-Energy den Ersatz der Module in Aussicht, will die Folgekosten jedoch nicht tragen.
Vertrieb über den Fachhandel
Derzeit vertreibt S-Energy seine Module über Solarfachhändler, eine deutsche Niederlassung gibt es nicht. Seinerzeit – zwischen 2010 und 2012 – wurden die Module über Donauer vertrieben, dieser Händler ist mittlerweile insolvent.
Wir fragen Sie nun: Welche Erfahrungen haben Sie mit Modulen von S-Energy gemacht? Können Sie die oben gemachten Beobachtungen bestätigen? Wenden Sie sich bitte direkt an unseren Chefredakteur Heiko Schwarzburger: schwarzburger@photovoltaik.eu. (HS)