Eine regelmäßige Reinigung ist für die Effizienzsteigerung, die Verlängerung der Lebensdauer und für die Senkung der Wartungskosten enorm wichtig. Denn durch Ablagerungen wie Staub, Pollen und Emissionen auf der Oberfläche von Solarmodulen wird mitunter weniger Sonnenlicht absorbiert. Das Fraunhofer-Center für Silizium-Photovoltaik, kurz CSP, hat deshalb ein neues Prüfverfahren entwickelt, um die Materialverträglichkeit solcher Reinigungsmittel und Auswirkungen auf die Funktionalität von Modulen zu untersuchen.
Schädigungspotenzial ist enorm
Zunehmend kommen in der Praxis chemische Reiniger und Reinigungszusätze zum Einsatz, die sauer beziehungsweise alkalisch wirken. „Das Schädigungspotenzial kommerzieller Photovoltaikreiniger ist hoch, insbesondere für die Antireflexschicht auf dem Frontglas der Solarmodule“, sagt Marko Turek, stellvertretender Gruppenleiter Diagnostik und Metrologie Solarzellen am Fraunhofer CSP.
Die damit verbundenen Ertragseinbußen seien vielen Anwendern gar nicht bewusst. An diesem Punkt setzen Turek und sein Team an und untersuchen Methoden zur Bewertung der Auswirkungen von Reinigungsmitteln auf Modulkomponenten. Unter anderem wurden Komponenten wie der Aluminium-Rahmen mit Eloxalschicht, die Silikon-Randversiegelung und das Solarglas mit Antireflexbeschichtung getestet.
Antireflexschicht oft beschädigt
Im neu entwickelten Prüfverfahren wurden Materialproben dieser Komponenten einem Auslagerungstest in der Reinigungslösung unterzogen. So wurden Aussagen über die Loch- und Flächenkorrosion möglich. „Die bisherigen Untersuchungen zeigen, dass viele marktübliche Reiniger auch in der empfohlenen Anwendungskonzentration die Modulkomponenten beschädigen, insbesondere die Antireflexschicht auf dem Solarmodulfrontglas“, betont Turek. Das neue Prüfverfahren konnte in Kooperation mit dem Hersteller Bremer & Leguil genutzt werden. So wurde dessen biologisch abbaubares Reinigungsmittel Rivolta P.H.C. auf Materialverträglichkeit optimiert. (nhp)
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